1. Strecksehnenverletzungen in Höhe des Mittelgelenks
- Author
-
R. A. Fuhrmann, Joachim Windolf, M. Schädel-Höpfner, Thomas Pillukat, and J. van Schoonhoven
- Subjects
Gynecology ,030222 orthopedics ,medicine.medical_specialty ,Reconstructive surgery ,business.industry ,030208 emergency & critical care medicine ,Hand surgery ,medicine.disease ,Tendon ,03 medical and health sciences ,0302 clinical medicine ,medicine.anatomical_structure ,Emergency Medicine ,Medicine ,Orthopedics and Sports Medicine ,Surgery ,Interphalangeal Joint ,business ,Boutonniere deformity - Abstract
Geschlossene und offene Verletzungen des Streckapparats uber dem proximalen Interphalangeal(PIP)-Gelenk konnen Mittel‑, Seitenzugel oder beide betreffen. Sie werden formal als Verletzungen in Zone III klassifiziert. Alle offenen Verletzungen auf der Streckseite des PIP-Gelenks sollten eine Verletzung der Strecksehnen vermuten lassen, die haufig ubersehen wird. Die operative Strategie besteht in der Wundrevision und der Strecksehnennaht oder Refixation des Mittelzugels. Akute geschlossene Verletzungen des Mittelzugels lassen sich klinisch diagnostizieren (Elson-Test). Unverschobene Avulsionen des Mittelzugelansatzes oder Lazerationen werden nichtoperativ durch Schienung behandelt. Bei dislozierten Avulsionsfragmenten und komplexen Verletzungen ist die Behandlung operativ. Bei ubersehenen Verletzungen entwickelt sich innerhalb von einer bis 2 Wochen eine typische (Knopfloch‑/Boutonniere‑)Deformitat mit einem charakteristischen Streckdefizit im PIP-Gelenk und einer Hyperextension im distalen Interphalangealgelenk. In fruhen Fallen, wenn die passive Streckung noch komplett ist (mobile Knopflochdeformitat), kann der Mittelzugel unverzuglich rekonstruiert werden. Bei fixierten Deformitaten muss die vollstandige Streckung im PIP-Gelenk praoperativ durch handtherapeutische Masnahmen oder eine Arthrolyse wiederhergestellt werde. Je nach Verletzungsmuster und daraus resultierenden Defekten hat sich eine Reihe von Rekonstruktionstechniken etabliert, die im Folgenden zusammengefasst werden. Die funktionellen Ergebnisse konnen durch Sehnenverklebung, Dysbalancen im rekonstruierten Strecksehnenapparat und steife Gelenke, die samtlich die Beweglichkeit einschranken konnen, begrenzt sein. Optimale Resultate erfordern unbedingt aktive Nachbehandlungsverfahren.
- Published
- 2021
- Full Text
- View/download PDF