1. Eskalations‑/Deeskalationskonzept zur COVID-19-bedingten Freihaltung von Intensivkapazitäten an Kliniken
- Author
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Klingler W, U. X. Kaisers, Ernst Pfenninger, J. O. Faust, Fessel W, and S. Schindler
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Coronavirus disease 2019 (COVID-19) ,business.industry ,Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ,Critical limit ,030208 emergency & critical care medicine ,General Medicine ,03 medical and health sciences ,0302 clinical medicine ,Anesthesiology and Pain Medicine ,030202 anesthesiology ,Intensive care ,Medicine ,business - Abstract
Seit der Ausbreitung des Severe Acute Respiratory Syndrom Corona Virus 2 (SARS-CoV‑2) in Deutschland werden Intensivbetten fur Patienten, die an Corona Virus Disease 2019 (COVID-19) erkrankt sind, frei gehalten. Auch nach Ruckgang der Infektionszahlen wurden Intensivbetten prophylaktisch frei gehalten; dies geschah in den einzelnen Bundeslandern jedoch in sehr unterschiedlicher Weise. Anhand der Literatur soll fur das Infektionsgeschehen in Deutschland und insbesondere in Baden-Wurttemberg bei Stand Ende November 2020 eine notwendige Freihaltequote fur COVID-19-Patienten definiert und fur ansteigende und fallende Infektionszahlen ein Eskalations- /Deeskalationsschema erstellt werden. Fur die Kalkulation wurden fur die Monate April bis November 2020 Daten aus dem COVID-19-Resource-Board des Landes Baden-Wurttemberg, dem taglichen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Coronaviruskrankheit 2019 (COVID-19), dem Aktuellem Lage‑/Situationsbericht des RKI zu COVID-19, dem DIVI-Intensiv-Register zur Erfassung der an COVID-19 erkrankten intensivpflichtigen Patienten sowie dem Tagesbericht COVID-19 Baden-Wurttemberg verwendet. Ende November 2020 sind ca. 13,5 % der Intensivbetten deutschlandweit mit COVID-19-Patenten belegt. 1,5 % der positiv auf SARS-CoV‑2 Getesteten wurden auf eine Intensivstation aufgenommen; die Hospitalisierungsrate belief sich auf 6 % bei einem mittleren Erkrankungsalter von 43 Jahren. Kliniken wird bei einer 7‑Tage-Inzidenz von weniger als 35/100.000 Neuinfektionen empfohlen, eine Freihaltequote von 10 % an Intensivbetten fur COVID-19-Patienten zu kalkulieren, bei einer Vorwarnstufe von 35/100.000 Neuinfektionen im Einzugsgebiet 20 % und bei einer kritischen Grenze von 50/100.000 30 % der Intensivbetten. Weitere klinikinterne Trigger, wie die Auslastung der Intensivstationen, sollen berucksichtigt werden. Bei niedrigen Infektionszahlen war eine generelle landesweite Freihaltequote an Intensivbetten fur COVID-19-Patienten im September 2020 nicht gerechtfertigt. Lokal ansteigende und wieder abfallende Infektionszahlen erfordern ein lokales dynamisches Vorgehen. Ein Stufenkonzept in enger Abstimmung mit den ortlichen Gesundheitsbehorden sowie weitere klinikinterne Trigger definieren die Freihaltekapazitat. Um bei lokalen Ausbruchen die Krankenhauskapazitaten nicht zu uberfordern, soll fruhzeitig ein entsprechendes Verlegungskonzept ins Auge gefasst werden.
- Published
- 2021