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Der Beitrag stellt die Interdependenz von Erwachsenenbildung und Demokratie heraus und beleuchtet zunächst anhand einiger Beispiele demokratiefördernde Züge der Erwachsenenbildung in ihrer Geschichte, die zugleich von systematischer Bedeutung sind. Anschließend wird die politische Erwachsenenbildung nach dem Zweiten Weltkrieg als explizite Demokratiebildung thematisiert; einige Ansätze werden skizziert, deren Gemeinsamkeiten und Dissenslinien angesprochen. Der letzte Abschnitt des Beitrags befasst sich mit aktuellen Herausforderungen für die Erwachsenenbildung als Demokratiebildung und geht auf Aufgaben ein, die sich für Wissenschaft und Praxis daraus ergeben.

Berichte - Übersicht: Jeder Zweite nimmt mindestens einmal im Jahr an einer Weiterbildung teil Rund 18 Mrd. Euro aus eigener Tasche. BIBB-Analyse zu Aufwand und Nutzen beruflicher Weiterbildung Volkshochschulen sind für gelingende Integration vor Ort unverzichtbar Neues bayerisches Erwachsenenbildungsförderungsgesetz Honorarkräfte der Erwachsenenbildung sollen künftig mehr Geld in Brandenburg bekommen Bedarf an arbeitsplatzbezogener Grundbildung IAB-Forum: Gerade geringqualifizierte Beschäftigte sehen bei der beruflichen Weiterbildung viele Hürden Digital anerkannt: So geht qualitätsvolle Anerkennung und Anrechnung von MOOCs an Hochschulen

Mit der Etablierung der Demokratiepädagogik wurde eine Vielzahl neuer Begriffe geschaffen, die als synonyme oder ergänzende Begriffe der politischen Bildung genutzt werden. Die Manifestierung dieser Begriffe zog eine ebensolche Vielzahl politischer Programme sowohl in der Kinder- und Jugendbildung als auch in der Erwachsenenbildung nach sich, die als neue Praxis auf der Basis dieser unklaren Begriffe eine parallele Systematik und Struktur der politischen Bildung fördern. Dies gilt es kritisch zu thematisieren.

'Weiter bilden, Gesellschaft stärken!' - Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Weiterbildung Weiterbildung von Beschäftigten stärken

Die große Aufgabe einer Bildung zur Demokratie ist im 21. Jahrhundert mit neuen Herausforderungen konfrontiert. In diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, inwieweit die traditionelle Bildungsidee der 'Mündigkeit' unter den veränderten Bedingungen von Wissen, Kommunikation und Öffentlichkeit für die politische Erwachsenenbildung noch von fundierender Bedeutung sein kann. Der Begriff der Mündigkeit ist allgemein auf das verantwortliche Handeln in der Welt im Sinne der Mitgestaltung gerichtet. Bildung und Mündigkeit werden hier nicht (nur) als Voraussetzung oder Ergebnis der persönlichen Entwicklung in der ständigen Auseinandersetzung mit der Welt, sondern auch im Rückgriff auf die Tradition der Aufklärung und der aus ihr folgenden gesellschaftlichen Emanzipation diskutiert. Im Zuge der Digitalisierung gebührt der Gefahr einer Täuschung der Öffentlichkeit durch Propaganda besondere Aufmerksamkeit. Die Erwachsenenbildung hat Anteil an der öffentlichen Verantwortung für die Beurteilung und Entwicklung normativer Regulative, um auch künftig Debatte und Dialog in Freiheit zu ermöglichen.

In gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Debatten wird um Wahrheiten und Lügen gerungen. Dabei scheinen Lüge und Wahrheit hinsichtlich ihrer Identifizierbarkeit an Kontur zu verlieren. Diesem Phänomen begegnen die folgenden Ausführungen, welche verschiedene Aspekte der Lüge aufzeigen, diese einbinden in die Diagnose des Postfaktischen und auch unter einer bildungstheoretischen Perspektive dazu anregen, sich aus Sicht der Erwachsenenbildung am interdisziplinär geführten Diskurs zu beteiligen.

Johannes Schillo rezensiert: Klaus Ahlheim/Christoph Kopke (Hg.): Handlexikon Rechter Radikalismus. Ulm (Klemm + Oelschläger) 2017, 175 S. Klaus-Peter Hufer: Neue Rechte, altes Denken - Ideologie, Kernbegriffe und Vordenker. Weinheim (Beltz-Juventa) 2018, 157 S. Hajo Funke: Sicherheitsrisiko Verfassungsschutz - Staatsaffäre NSU: das V-Mann-Desaster und was daraus gelernt werden muss. Hamburg (VSA) 2018, 237 S. Jana Trumann rezensiert: Claudia Pohlmann (2018): Bildungsurlaub - Vom gesellschaftspolitischen Anliegen zum Instrument beruflicher Qualifizierung? Eine Analyse der Bildungsurlaubsdiskurse in der Weiterbildung. Berlin: Peter Lang.

Aus Sicht der Landesebene beleuchtet der Artikel den Umgang mit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen durch die Flucht- und Migrationsbewegungen des Herbst 2015 in Niedersachsen. Während nach der Erstversorgung der Geflüchteten die sprachliche Integration unabhängig vom rechtlichen Status der Betroffenen durch das Land intensiv gefördert wurde, sind vergleichbare Bemühungen zur Förderung der politischen Bildung sowohl der Aufnahmegesellschaft als auch der Geflüchteten selbst weitgehend ausgeblieben.

Demokratie ist eine Lebensform, die täglich neu erlernt werden muss. Dazu bedarf es nicht nur hinreichender Kompetenzen, die Subjekte urteils- und handlungsfähig machen, sondern auch tiefgehender Reflexionsprozesse. Um Demokratie nicht nur als politische und soziale Basis zu verankern, sondern auch zu einem verinnerlichten Wert i.S. einer Haltung werden zu lassen, braucht es Lernprozesse, die ein Erfahren von Partizipation, Emanzipation und Solidarität ermöglichen. Dies betrifft sowohl Identitätsbildungsprozesse auf individueller Ebene, als auch auf kollektiver Ebene. Erst im Bewusstwerden eigener Inklusionen und Exklusionen, in der Anerkennung des Fremden und in der Fähigkeit Utopien zu entwerfen, wird ein demokratisches Zusammenleben möglich. Grundlage dazu bildet ein sozialkritischer Bildungsbegriff, der sowohl politische Verhältnisse analysierend in den Blick nimmt als auch handlungspragmatisch auf grundlegende gesellschaftliche Kompetenzen verweist, die auf ein humanes Miteinander zielen.

Europäische Bildungspolitiken (Policies) haben einen richtungsweisenden Einfluss auf die Systeme der Erwachsenenbildung der Mitgliedstaaten. Der vorliegende Beitrag zeigt, wie mit Hilfe des Politikanalyserasters von Lima und Guimarães Policy-Dokumente diskursanalytisch erfasst und ihre Zielsetzungen drei politischen Modellen zugeordnet werden können. Nach einer kurzen methodologischen Einordnung erfolgt anhand des Analyserasters eine beispielhafte Verortung der Rolle, welche aktuelle Policies der Europäischen Union der Erwachsenenbildung übertragen. Es zeigt sich, dass das Raster geeignet ist, politische Schwerpunktsetzungen und ihre Verschiebungen sichtbar zu machen.

Das deutsche Bildungssystem gilt als undurchlässig. Nur festgelegte Abschlüsse öffnen den Weg auf die nächste Ebene. Das Projekt 'Quereinsteiger in Berufs- und Hochschulbildung' hat neue Daten zu diesem Thema erhoben und analysiert. In einer biografieorientierten qualitativen Studie wurden die Erfahrungen von Absolventen der Externenprüfung und eines Hochschulstudiums ausgewertet. Sowohl erfolgreiche als auch erfolglose Teilnehmer beider Bildungswege wurden einbezogen. Der Band liefert Erkenntnisse über Hürden, Unterstützungsformen, Handlungsspielräume und Bewältigungsmuster sowie bildungsökonomische Auswirkungen. Die abschließende Auswertung identifiziert typische und untypische Fälle und leitet aus den vorliegenden Daten Förderungsmöglichkeiten des Quereinstiegs ab.