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Zusammenfassung Hintergrund Bei aggressiver posteriorer Frühgeborenenretinopathie (APROP) können Rezidive nach intravitrealer Injektion von Bevacizumab (IVB) trotz erfolgreicher Aktivitätskontrolle des Akutstadiums auftreten und erfordern daher langfristige Kontrolluntersuchungen bei Extremfrühgeborenen. Als Rezidiv wird das Wiederauftreten von Pluszeichen und Leckage (mit oder ohne Proliferation) posterior, an und anterior der Vaskularisationsgrenze definiert. Methoden RetCam-Weitwinkelfotografien und Fluoreszenzangiografien erfolgten bei Therapiebeginn mit IVB (Bevacizumab 0,312 mg in 0,025 ml pro Auge), vor jeder weiteren Therapie (IVB, Laser- oder Kryokoagulation, Pars-plana-Vitrektomie) sowie am Therapieende. Es wurde das Bildmaterial von 18 Augen/9 Extremfrühgeborenen mit APROP die zwischen 08/2008 und 12/2017 behandelt wurden (GA 21 – 27 Wochen, GG 430 – 890 g) ausgewertet. Ergebnisse Mit einer einmaligen Injektion konnte nur bei 4 Augen/2 Kindern (22%) ein langfristiger Therapieerfolg erreicht werden. In 2 Augen/2 Kindern (11%) wurde bei nicht ausreichendem Therapieeffekt eine 2. und 3. Injektion innerhalb von 2 Wochen durchgeführt. Bis zu 3 Injektionen zusammen mit einer Laserkoagulation waren in 12 Augen/6 Kindern (67%) erforderlich, um eine vollständige Rückbildung der ROP-Aktivität zu erreichen. In 6 Augen/3 Kindern (33%) konnte erst mit der Laserkoagulation eine Rückbildung der Leckage an der ursprünglichen Vaskularisationsgrenze erreicht werden. In einem einzigen Auge kam es trotz allem zu einer Netzhautverziehung mit konsekutiver frustraner Netzhautchirurgie. Vor IVB war die Leckage in ⅔ auf Proliferationen zurückzuführen (12 Augen/6 Kinder). Bei Rezidiven nach IVB zeigte sich eine Verschiebung des Leckageortes nach posterior (14 Augen/4 Kinder), während nach Laserkoagulation Leckagen durch Proliferationen auch anterior der Vaskularisationsgrenze beobachtet wurden (5 Augen/3 Kinder). Eine Therapieindikation bei fehlenden Pluszeichen und nicht erkennbaren Proliferationen in der Weitwinkelfotografie ergab sich bei 14 Augen/4 Kindern aufgrund von angiografischen Aktivitätszeichen. Schlussfolgerungen Die intravitreale Injektion von 0,312 mg Bevacizumab zeigte sich als effektive Behandlungsmethode des APROP-Akutstadiums. Der langfristige Therapieerfolg erforderte die konsequente Erfassung und Behandlung von APROP-Rezidiven. Besonders hilfreich war dabei die Fluoreszenzangiografie in der Diagnostik von nicht erkennbaren Rezidiven in der Weitwinkelfotografie.

Purpose To describe the size and appearance of the foveal avascular zone (FAZ) in the superficial and deep plexus in young children with treated or spontaneously regressed retinopathy of prematurity (ROP), in comparison with age-matched controls and young adults, as seen with OCT angiography (OCTA), and to compare these parameters with foveal classic OCT images and visual function. Design Prospective, cross-sectional study. Participants Twenty-five children with treated or spontaneously regressed ROP (mean 5.0±0.8 years) compared with 15 healthy term-born age-matched children and 20 healthy adults. Methods OCTA was performed using a DRI OCT Triton (Swept Source OCT, Topcon, Oakland, NJ). The best-quality images of 1 eye per patient were analyzed. Superficial FAZ and deep FAZ were analyzed separately. Single-scan OCTs were performed using a Spectralis SD-OCT (HRA+OCT, Heidelberg Engineering, Heidelberg, Germany). The foveal pit characteristics and the degree of macular developmental arrest (MDA), defined as the ratio of the outer nuclear layer + external limiting membrane (ONL+) and the inner retinal layers in the fovea (ONL+/IRL-ratio), were analyzed with a custom-made automated layer segmentation tool (DiOCTA, copyright by Justus-Liebig-University, Giessen, Germany). Visual acuity (VA) was tested with Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study letter charts. Main Outcome Measures The ONL+/IRL-ratio, superficial FAZ area, deep FAZ area, foveal parameters, and VA. Results Foveal pit depth and area were significantly reduced in both treated and spontaneously regressed ROP, whereas the foveal diameter was comparable in all groups. OCTA showed a significantly narrowed superficial FAZ in eyes with treated and spontaneously regressed ROP. In contrast, the deep FAZ was of comparable size in all groups. A reduced superficial FAZ significantly correlated with reduced ONL+/IRL-ratio, and thus the degree of MDA. In treated and spontaneously regressed ROP, reduced superficial FAZ and MDA correlated significantly with diminished VA. Conclusions OCTA is feasible in young children with a history of ROP and without neurodevelopmental delay. It allows detecting a decreased superficial FAZ size noninvasively. A small superficial FAZ, reduced ONL+/IRL-ratio as a measure of MDA, and reduced VA are concurrent factors in preterm children who are otherwise neurologically normal.

Zusammenfassung Einleitung Die Entwicklung und Reifung der Netzhaut ist ein komplexer Prozess, der sich bis in das Kleinkindesalter und darüber hinaus erstrecken kann. Die zentrale Netzhaut frühgeborener Kinder kann durch eine Reifungsstörung betroffen sein, die durch eine abgeflachte, dickere Fovea mit überlagernden Schichten innerer Netzhaut und einem gestörten Verhältnis der äußeren Photorezeptorschicht zu den inneren Netzhautschichten („macular developmental arrest“: MDA) gekennzeichnet ist und zu funktionellen Nachteilen führen kann (Bowl et al. 2016 18). In dieser Studie untersuchten wir ehemalige Extremfrühgeborene mit spontan zurückgebildeter Frühgeborenenretinopathie (ROP) und ohne ROP sowie gleichaltrige Termingeborene elektrophysiologisch und betrachteten die Ergebnisse in Bezug zur Makulareifung. Methoden Im Rahmen einer umfangreichen prospektiven Kohortenstudie untersuchten wir n = 60 frühgeborene Kinder mit spontan rückgebildeter ROP (srROP, n = 15), ohne ROP (noROP, n = 45) in der Anamnese sowie n = 10 termingeborene altersentsprechende Kinder (Term). Bei jedem Kind wurden zur funktionellen Analyse jeweils ein Ganzfeldelektroretinogramm (ffERG: a- und b-Welle), multifokales ERG (mfERG: P1) nach ISCEV-Standard sowie eine optische Kohärenztomografie (SD-OCT, Spectralis, Heidelberg Engineering, Deutschland) der Fovea zur morphologischen Einordnung durchgeführt. Ergebnisse Im skotopischen ffERG zeigten Kinder mit srROP und noROP vor allem dann signifikant reduzierte b-Wellen-Antworten, wenn ein MDA im OCT nachweisbar war. Im mfERG war die P1-Komponente des zentralen Hexagons und des 2. konzentrischen Ringes bei Kindern mit MDA signifikant reduziert. Alle anderen Parameter zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen. Schlussfolgerung Elektrophysiologische Veränderungen finden sich bei ehemaligen extrem frühgeborenen Kindern vor allem bei im SD-OCT nachweisbarer Makulareifungsstörung (MDA), und zwar sowohl bei Kindern ohne akute ROP als auch bei Kindern mit spontan zurückgebildeter ROP: Die reduzierte b-Welle im skotopischen ffERG und die reduzierte P1-Komponente im mfERG deuten auf eine Beteiligung der Bipolarzellen bei MDA hin. Insbesondere die Korrelation von MDA mit Auffälligkeiten im ffERG könnte ein Zeichen dafür sein, dass MDA mit einer globaleren Reifungsstörung der Netzhaut einhergeht und diese bei Extremfrühgeborenen mit und ohne ROP auftreten kann.

Einleitung: Optische Koharenztomografie ist ein wichtiges Werkzeug zur Darstellung und Analyse retinaler Ultrastrukturen. Allerdings ist die Einsatzmoglichkeit ublicher Standgerate bei Kindern begrenzt. In unserem Artikel berichten wir uber unsere Erfahrungen bei der taglichen Arbeit mit dem handgehaltenen Gerat Bioptigen zur Spectral-Domain optischen Koharenztomografie (HH-SD-OCT) bei Sauglingen und Kleinkindern der kinderophthalmologischen Ambulanz. Methoden: Zwischen Oktober 2014 und April 2016 untersuchten wir insgesamt 259 Patienten. Ausgewertet wurden Indikationen und Diagnosen. Einzelne Beispiele verschiedener Patientenfalle werden exemplarisch vorgestellt, um Vor- und Nachteile der neuartigen Technik darzustellen. Ergebnisse: Mit einer mittleren Untersuchungszeit von 18,3 Minuten (± 8,3 SD) konnten Kinder ab einem Alter von 7 Wochen nicht invasiv untersucht werden (Median: 1,59 Jahre; ± 1,32 SD). Mit 32,8 % aller Falle waren Beurteilungen im Rahmen einer Fruhgeburt die haufigste Indikation zum HH-SD-OCT. Nystagmus, Netzhautdystrophien, reduzierter Visus und Albinismus umfassten weitere 37,4 % aller Indikationen. Schlussfolgerung: Das handgehaltene OCT ist eine gewinnbringende Erganzung in der Diagnostik von Erkrankungen in der padiatrischen Ophthalmologie. Neben bereits etablierten Methoden zur Bildgebung wie dem Kontaktverfahren zur Weitwinkelfundusfotografie ermoglicht das HH-SD-OCT, neue Informationen retinaler Veranderungen objektiv zu dokumentieren und sie im Verlauf weiterzuverfolgen. Bei unruhiger Fixation ist aufgrund des fehlenden Eyetrackings eine Orientierung am hinteren Netzhautpol schwierig und Verlaufsuntersuchungen nur mit zusatzlichem Analyseaufwand moglich.

Aim: Comparison of choroidal thickness (CT) and foveal morphology as seen with swept-source optical coherence tomography (SS-OCT) in children with a history of treated or spontaneously regressed retinopathy of prematurity (tROP or srROP) to assess the impact on best-corrected visual acuity (BCVA). Methods: CT was measured by SS-OCT (DRI-OCT Triton; Topcon, USA) single scans of a 6-mm diameter around the fovea in 17 children with tROP or srROP (4–7 years of age) and compared to 25 controls (age-matched children and adults). The disproportion of the outer nuclear layer and inner retinal layers at the fovea (i.e., the ONL+/IRL ratio) as a measure of macular developmental arrest (MDA) was manually analyzed. BCVA was tested with ETDRS letter charts and correlated with the morphology. Results: CT was significantly thinner in children with tROP and srROP compared to term-born healthy children (nKids) at all measurement marks (p < 0.001), and mostly affected in the subfoveal area. tROP showed the lowest CT. CT allowed no direct conclusion about ONL+/IRL, but correlated positively with BCVA. Conclusions: Reduced CT in children with a history of ROP is linked to ROP severity. These findings overlap with the degree of MDA. CT appears to be involved in ROP, but MDA showed a higher impact on the BCVA of the examined cohort.

PURPOSE To report the outcome of intravitreal 0.312 mg bevacizumab (IVB) monotherapy in acute retinopathy of prematurity (ROP) and to describe the vascular development over time. METHODS Seventeen prematurely born infants were treated with IVB (0.312 mg in 0.025 mL per eye) because of acute ROP in posterior Zone II or Zone I, including aggressive posterior ROP. Infants were examined by fluorescein angiography (FA) using RetCam II or III (Clarity Medical Systems Inc) before IVB (n = 21 eyes), within 6 weeks (n = 23 eyes), 8 to 13 weeks (n = 22 eyes), and up to 45 months (n = 10 eyes). RESULTS Acute ROP regressed in 19 out of 27 analyzed eyes (70%), including 100% and 80% of posterior Zone II and Zone I eyes, respectively, but only 25% of aggressive posterior ROP eyes. Early recurrences (11%, all aggressive posterior ROP) and late reactivations (18%) were observed within 1 week and at 9 to 12 weeks, respectively. All eyes showed leakage at the junction of the vascularized zone and capillary malformation on FA before treatment. Vessel branching abnormalities and circumferential vessel formation were typical FA features after treatment. Vascular outgrowth after one IVB became complete in 87.5% of eyes for which FA was available up to at least 9 weeks after IVB. CONCLUSION A single dose of 0.312 mg bevacizumab was efficient to induce regression of ROP in posterior Zone II and most of Zone I cases, but not in aggressive posterior ROP. FA describes vascular abnormalities, the importance of which warrants further investigation.

To correlate light increment sensitivity (LIS) and visual acuity (VA) with birth weight (BW), gestational age (GA) and stage of acute retinopathy of prematurity (ROP) (STG) in premature children at school age.180 children (150 former prematures and 30 age-matched term-born children) were enrolled at age 6-13 years. Former prematures were categorised by the results of the initial ROP screening based on digital wide-field fundus imaging: absence of ROP (n=100) and spontaneously resolved ROP (n=50). The latter group was further subdivided according to their STG (Stg 1; Stg 2; Stg 3). Both groups were categorised into sectors by BW (1000 g; 1000-1500 g;1500 g), and GA (≤28 weeks;2832 weeks; ≥32 weeks). VA was assessed with Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study letters, LIS was measured at 0°, 2.8° and 8° in the visual field (Microperimeter MP1, Nidek Technologies), and spherical equivalent refraction assessed with a Nidek autorefractor (Nidek, Italy).Central and pericentral LIS (0° and 2.8°) and VA were significantly lower in all groups and sectors compared with term-born controls except for BW1500 g for LIS and GA28 to32 W for VA. No significant differences were found for LIS at 8° in all groups. No correlation was found between LIS and VA on an individual basis.Low BW, GA and increasing severity of spontaneously resolving ROP were associated with significantly decreased central visual function. In addition to VA, LIS measurement further describes foveal function and is a unique parameter to assess parafoveal function.