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2. Kontinuität und Diskontinuität: Selbstreflexivität als soziales Erbe der Migration
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Lutz, Helma, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Lutz, Helma
- Abstract
"Migrationsprozesse und ihre gesellschaftlichen Folgen sind aktuelle Themen der Gegenwart und der Zukunft. Die deutsche Migrationssoziologie hat lange Zeit die Frage der Einwanderung als Frage nach der Integrationsfähigkeit von Einwanderinnen und Einwanderern behandelt. Nur selten wurde dabei die Perspektive der betroffenen Migrantinnen und Migranten berücksichtigt. Ebenfalls rar sind Forschungen, die Veränderungen im Alltagsleben der Betroffenen aus der Perspektive mehrerer Generationen untersuchen. In meiner Untersuchung über zwischengenerationelle Übertragung und Transformation von Werten, Normen und Selbstauffassungen bei Migrantinnen der ersten und zweiten Generation werden Übertragungsprozesse in ihrer reflexiven Wechselwirkung zwischen Aufnahmegesellschaft und Einwanderergemeinschaft empirisch untersucht und analysiert. Bei der Rekonstruktion biographischer Verläufe stehen zwei Begriffe zentral; zum einen der Begriff 'soziales Erbe' (Elias und Scotson) und der Begriff 'Fonds des Lebens' (Mannheim). So wird danach gefragt, wie sich Migrationserfahrung in der transgenerationellen Übertragung als 'soziales Erbe' in der 'sozialen Welt' der Migrantinnen manifestiert; wie sich das 'Soziale' in Migrantengemeinschaften in der Reflexion von Umwelt und gruppenspezifischem Kulturwissen gestaltet und welche Veränderungen sich dabei im 'Fonds des Lebens' vollziehen. Wie also werden unter den Bedingungen der migrationsspezifischen geographischen und sozialen Diskontinuität biographische Handlungsmuster bzw. -horizonte entwickelt? Diese Fragen will ich an Hand der Untersuchungsergebnisse meiner Studie über surinamische Einwanderinnen (Mütter und Töchter) in den Niederlanden erläutern." (Autorenreferat)
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- 2010
3. Erlebnisgesellschaft Chemnitz? Von einer Klasse und zwei Schichten zu einer milieudifferenzierten Sozialstruktur
- Author
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Lechner, Götz, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Lechner, Götz
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- 2010
4. Eigennamen - die Politik der feinen Unterschiede
- Author
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Hornbostel, Stefan, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Hornbostel, Stefan
- Abstract
"Eigennamen sind scheinbar aufgrund ihrer 'Privatheit' die letzten politikfernen Bastionen in einer schnellebigen und durch steigende Optionalität immer tiefer politisierten Gesellschaft. Auf den zweiten Blick zeigt sich eher das Gegenteil: Gerade weil Eigennamen in herausragender Weise Identität symbolisieren und der Akt der (Vornamen)vergabe immer schon ein mehr oder weniger ritualisierter Wahlakt war, sind Namen ein - bisher wenig beachteter - Gegenstand von Distinktionspolitiken. In einem klassischen Sinne wurden und werden Namenspolemiken als politisches Kampfinstrument eingesetzt, insbesondere wenn es gilt, religiöse, ethnische, rassische oder nationale Differenzen zu konstruieren. Dies läßt sich an der nationalsozialistischen Strategie gegen jüdische Bürger, an der rechtlichen Genese des Namensrechts, an der Durchsetzung christlicher Namen aber auch an Strategien der 'political correctness', die die Medien bei der Berichterstattung über Ausländer einsetzen, erkennen. Um Politiken oder besser Protopolitiken in einem mikrosoziologischen Sinne handelt es sich bei jenen Vorgängen, in denen aufgrund nachlassender oder fehlender Traditionsbindung oder entsprechender rechtlicher Wahloptionen Namen ausgehandelt werden (müssen). Das betrifft sowohl den ursprünglichen 'Taufakt', der im weiteren oder engeren Familienkreis verhandelt wird, wie auch die nachfolgenden Optionen der Neubenennung durch Spitz- oder Kosenamen in peergroups. Damit liegt die Namenvergabe und -verwendung direkt in jenem sozialen Spannungsfeld von identitätssichernder Zugehörigkeitsymbolik und individualitätsstiftender Differenzmarkierung, die die Akteure in eine protopolitische Aushandlungs- und Entscheidungssituation versetzt. Da Namen nicht nur nach innen Identität sichern, sondern auch nach außen Signalwirkung entfalten, bieten sich Namen für eine Politik der 'feinen Unterschiede' an. Je nach Verfügbarkeit von sozialem Kapital (insbes. Bildungskapital) müssen diese durch Modewellen tendenziell
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- 2010
5. Episodale Schicksalsgemeinschaft und Jugendgewalt: Hooligan-Gruppen in intensiver Fallanalyse
- Author
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Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Bohnsack, Ralf, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Bohnsack, Ralf
- Abstract
"Die Episodenhaftigkeit von Jugendkriminalität, d.h. ihre enge Verknüpfung mit einer relativ klar abgrenzbaren Phase der Adoleszenzentwicklung, ist eine seit langem bekannte Einsicht, deren Hintergründe allerdings kaum geklärt sind. Auf der Basis von Gruppendiskussionen, biographischen Interviews und teilnehmender Beobachtung mit über 60 Cliquen und 'Banden' im Ost- und Westteil der Stadt Berlin rekonstruieren wir in einer noch laufenden Untersuchung Zusammenhänge zwischen Orientierungsproblemen in der Adoleszenzentwicklung bei Lehrlingen und kriminalisierungsfähigen bzw. gewaltbereitem Handeln. Erste Ergebnisse werden am Beispielfall von Hooligan-Gruppen vor dem Hintergrund einer vergleichenden und kontrastierenden Analyse mit Musikgruppen (Bands) dargestellt. In allen Gruppen vollzieht sich die Orientierungssuche in der Adoleszenzkrise nach dem Modus der probehaften Entfaltung gemeinsamer Stilelemente auf dem Wege des 'Machens', des situativen Aktionismus. Die Hooligans setzen hier sozusagen im (organisatorisch und kommunikativ) Voraussetzungslosen an: bei der selbst initiierten Verstrickung der Gruppe in den situativen Aktionismus der körperlichen Auseinandersetzung, des 'fight' mit seinen verlaufskurvenförmigen Handlungszwängen. Im hieraus resultierenden Aufeinander-Angewiesen-Sein konstituiert sich eine elementar ansetzende Kollektivität, eine Art 'episodaler Schicksalsgemeinschaft'. Dies tritt als funktionales Äquivalent an die Stelle einer Kollektivität wie sie durch gewachsene milieuspezifische Einbindungen oder durch reflexive Formen von Kommunikation und Stilentfaltung (Musikgruppen) hergestellt werden kann. Wir stützen uns hierbei auf intensive Fallanalysen mit Hilfe von neueren Verfahren der Textinterpretation. Auf diesem Wege konnten auch Einblicke in sozialisationsgeschichtliche Bedingungen gewonnen werden: Erfahrungen milieuspezifischer Desintegration werden erst dort zum Problem im Sinne gewaltbereiten und kriminalisierungsfähigen Handelns, wo sie in
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- 2010
6. Furcht vor Kriminalität
- Author
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Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Czapska, Janina, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Czapska, Janina
- Abstract
"Furcht vor der Kriminalität hielt vor dem Umbruch in Polen auf dem stabilen und niedrigen Niveau an. Nach dem Jahr 1989 nahm die Verbrechensfurcht der Bevölkerung zu, was internationale Vergleichsuntersuchungen auch aufweisen. Die steigende Tendenz wird durch die Kriminalitätssteigerung, besonders durch den Zuwachs der Gewalt und das Auftreten bisher unbekannter Kriminalitätsformen erklärt. Abwehrstrategien bestehen grundsätzlich in den individuellen Vermeidungs- und Schutzaktivitäten. Neue Formen bilden private Sicherheitsdienste und Selbsthilfegruppen, die nach dem Vorbild 'neighbourhood watch' funktionieren. Trotz kritischer Beurteilung ihrer Arbeit wird die Polizei in den letzten Jahren nicht ausschließlich als ein Organ des Gewaltmonopols, sondern als staatliches Schutzorgan wahrgenommen. Die Polizei gehört zu den Organen, die größtes Vertrauen genießen. Nach der Wende verstärkt sich auch die Anzeigebereitschaft der polnischen Gesellschaft. Die abgenommenen Abwehrstrategien spiegeln die Einstellung zu dem Staat wider; Staatsversagen bei der Gewährleistung der Sicherheit begründet die Suche nach den nicht staatlichen Alternativen, die allgemeine Unsicherheit in Polen nach der Wende bewirkt aber gleichzeitig Vertrauen in die staatlichen Agenden, die Sicherheit garantieren sollen. Der Verlust des Sicherheitsgefüfühls bildet ein wichtiges Problem, weil die ohnehin schon große Punitivität der polnischen Gesellschaft durch die wachsende Verunsicherung noch zunehmen kann." (Autorenreferat)
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- 2010
7. Veränderungen der Lebenslagen von Dorfbewohnern im erwerbsfähigen Alter in den neuen Bundesländern
- Author
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Siebert, Rosemarie, Zierold, Katja, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Siebert, Rosemarie, and Zierold, Katja
- Abstract
"Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 wandelten sich die Lebens- und Handlungsbedingungen für die Menschen aus der DDR radikal. Diese veränderten Lebensbedingungen betreffen sowohl alle Lebensbereiche als auch jeden Menschen in den neuen Bundesländern. Dabei ist aber der Grad der persönlichen Betroffenheit unterschiedlich. Die Lebenslage des Einzelnen wird wesentlich durch seine Stellung im Erwerbssystem bestimmt. Einkommen, Einfluß, der Grad sozialer Sicherheit, individuelle Autonomieräume, Lebensbedingungen verschiedener Art und daraus resultierende soziale Differenzierungen in den Dörfern hängen stark von der Stellung zum und im Erwerbsarbeitssystem ab (in Anlehnung an Bolte, 1990). Im folgenden wollen wir uns auf eine bestimmte sozialstrukturelle Gruppe, die Menschen im erwerbsfähigen Alter (in unserem sample die 18- bis 64jährigen), in vier ausgewählten Dörfern der neuen Bundesländer konzentrieren. Schon diese Gruppe ist in sich nach verschiedenen sozial relevanten Kriterien sehr heterogen strukturiert. Zunächst sollen die Veränderungen in der Erwerbsbeteiligung und Erwerbsneigung diskutiert werden. Dabei wird besonders auf die nach 1989 sozialstrukturell neue Gruppe der Vorruheständler eingegangen. Des weiteren wird herausgearbeitet, wie sich die Gruppe der Erwerbstätigen strukturiert, an welchen Kriterien sich Ausgrenzungen und Marginalisierungen am Arbeitsmarkt zeigen und welche Auswirkungen auf die individuellen Lebenslagen sowohl objektiv als auch in der Wahrnehmung damit verbunden sind. Bei dieser Betrachtungsweise sind die Fragen, wer erwerbstätig geblieben ist, wer arbeitslos wurde und wer arbeitslos geblieben ist, bedeutend. Neben allgemein bekannten Arbeitsmarktrisiken werden vor allem auch dorfspezifische Faktoren diskutiert." (Autorenreferat)
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- 2010
8. Personalreferenz und soziale Kategorisierung am Beispiel deutsch-deutscher Selbst- und Fremdbezeichnungen nach der Wiedervereinigung
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Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Hausendorf, Heiko, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Hausendorf, Heiko
- Abstract
"Menschen nehmen sich selbst und andere als Mitglieder oder Vertreter sozialer Rollen und Gruppen wahr - z.B. als 'Mann' oder 'Frau', 'Kind' oder 'Erwachsener', 'Deutscher' oder 'Türke' oder ... Wer und was für einer man ist, hängt entsprechend von Zuordnungen zu sozialen Kategorien ab. In Zeiten gesamtgesellschaftlicher Umbruchsituationen wie der Wiedervereinigung Deutschlands werden solche im Alltag zumeist stillschweigend und wie selbstverständlich gehandhabten Zuordnungen in bestimmten Bereichen fraglich und problematisch: Man spricht darüber, wer und was für einer man ist ('Sie als Westdeutscher können das natürlich nur schwer verstehen, was hier...' bzw. 'was ich da erlebt habe, war wieder mal typisch für die Ossis'). Die dabei aufscheinenden Selbst- und Fremdbilder sind nicht fix und fertig, sondern werden vielfach erst im Gespräch erzeugt und hergestellt. Dieser Prozeß der interaktiven Hervorbringung von Selbst- und Fremdbildern steht im Mittelpunkt des Beitrages. Das Zuordnen von Personen zu Gruppen wird dabei als eine konversationelle 'Arbeit' verstanden, die notwendig ist, damit bestimmte soziale Kategorien für den Gesprächsverlauf bedeutsam werden. Gefragt wird insbesondere nach dem sprachlichen 'Werkzeug', das für diese Arbeit zur Verfügung steht." (Autorenreferat)
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- 2010
9. Struktur und Substanz von Freundschaftsbeziehungen vierzehnjähriger Jugendlicher: Annäherungen an ein beinahe vergessenes Thema ; erste vorläufige Ergebnisse
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Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Mehler, Frank, Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Mehler, Frank
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- 2010
10. Gruppenwohlfahrts- und Individualanpassungs-Verhalten: experimentelle Überprüfung theoretischer Modelle von Gruppenentscheidungen über öffentliche Güter
- Author
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Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Müller, Ulrich, Liepmann, Detlev, Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Müller, Ulrich, and Liepmann, Detlev
- Published
- 2010
11. Wohlfahrtsverbände und Selbsthilfeinitiativen: Konkurrenz oder Kooperation?
- Author
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Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Heinze, Rolf G., Olk, Thomas, Friedrichs, Jürgen, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Heinze, Rolf G., and Olk, Thomas
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- 2010
12. Erwartungen von Selbsthilfegruppen-Mitgliedern an ärztliches Handeln
- Author
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Steinger, Barbara, Slesina, Wolfgang, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Steinger, Barbara, and Slesina, Wolfgang
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- 2010
13. Jenseits des Integrations- und Differenzdiskurses - zur Frage von Subjektpositionen und Verhandlungsräumen von Migrantinnen in der BRD
- Author
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Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Gutierrez-Rodriguez, Encarnacion, Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Gutierrez-Rodriguez, Encarnacion
- Abstract
"Die klassischen Charakteristiken eines Einwanderungslands sind in den 90er Jahren nicht mehr nur außerhalb Westeuropas zu verorten. Die bundesrepublikanische Gesellschaft kann heutzutage das Faktum, ein Einwanderungsland zu sein, nicht mehr leugnen. Der bundesrepublikanische Staat konstituierte sich nach dem zweiten Weltkrieg auf der Grundlage von Aus- und Einwanderungsbewegungen. Die Bundesrepublik kann somit seit ihrem Bestehen auf eine Einwanderungsgeschichte zurückblicken, die jedoch institutionell bis heute nicht anerkannt wird. Die eingewanderte Bevölkerung wird über den Status des 'Ausländers' weiterhin in einem transitorischen Stadium gehalten. Der Status des 'Ausländers' erstreckt sich sogar auf die Kinder und Enkelkinder der EinwanderInnen aus, obwohl diese mehrheitlich auf deutschem Territorium geboren werden. Die staatliche Politik gegenüber der eingewanderten Bevölkerung äußert sich auf der sozialen und kulturellen Ebene. Die Einwanderlnnen werden in den öffentlichen Debatten als Außen-Kollektiv im Vergleich zur deutschen Bevölkerung definiert. Die Objektivierung der EinwanderInnen als 'Gäste', 'Fremde' oder als das 'Andere' folgt einer binären Denklogik. Der Integrationsdiskurs der 80er Jahre sowie der Differenzdiskurs der 90er Jahre sind ebenfalls in der Duallogik des Eigenen und des Anderen eingeschrieben. Anhand einer kritischen dekonstruktivistischen Lektüre biographischer Erzählungen laßt sich aufzeigen, wie kulturelle, politische und soziale institutionelle Praktiken in dualen Denkstrukturen eingewoben sind. Am Beispiel des Integrationsdiskurs der 80er Jahre und des kulturellen Differenzdiskurs der 90er Jahre werden wir beobachten können, wie sich die Biographinnen zusammen mit der Interviewerin innerhalb dieser Diskurse erklären und situieren. Ihre biographischen Erzählungen werden als semiotisch-materielle Erzeugungsknotenpunkte der Verhältnisse und Diskurse ihrer Zeit gelesen. Dabei konstituiert sich die Dynamik zwischen Individuum und den Ve
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- 2010
14. Betriebliche Transformation beim Übergang zur Marktwirtschaft: Polen, Ungarn und Bulgarien (Thesen)
- Author
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Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Stojanov, Christo, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), and Stojanov, Christo
- Abstract
Bei der Entstehung der neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung in den postsozialistischen Ländern handelt es sich um die Umverteilung von Reichtum, der in der Gewalt des Staates war. Lediglich durch diese Umverteilung ist die Entstehung der neuen Eliten möglich. Deshalb stehen die Umgestaltungsmuster betrieblicher Sozialorganisation einerseits und ihre Auswirkungen auf die o.a. Umverteilung andererseits im Mittelpunkt unseres Forschungsinteresses. In einer von der Volkswagen-Stiftung geförderten empirischen Studie zu den betrieblichen Transformationsmustern in Polen, Ungarn und Bulgarien sind wie u.a. diesen Fragen nachgegangen. Interviewt wurden über 100 Vertreter der Unternehmensleitungen und der Interessenvertretungen der Beschäftigten in zwei Wellen (1993 und 1994). Nicht die offizielle Übertragung der Eigentumsrechte ist der auschlaggebende Mechanismus der Umwandlung der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, sondern - so die hier vertretene These - die schleichende Diffusion des staatlichen und des privaten Eigentums. Die offiziellen Formen der Privatisierung (die u. E. eine relativ marginale Rolle im Transformationsprozeß spielen) legalisieren entweder die bereits erfolgten Umverteilungsprozesse oder bereiten die weitere Konzentration des Eigentums in den sich in einer Konsolidierungsphase befindlichen Zentren der ökonomischen Macht vor. In der Tat ist die Verwaltung des staatlichen Eigentums einzelnen Gruppen überlassen worden. Infolgedessen stellt die 'Privatisierung der Verfügungsgewalt über das staatliche Eigentum' das ausschlaggebende Muster der Transformation im wirtschaftlichen Bereich dar. Diese funktioniert durch die 'Konversion von politischem und sozialem Kapital in ökonomisches'. Die organisatorische Form dieses Prozesses ist die Entstehung von Koalitionen zwischen amtierenden Managern, Vertretern des privaten Kapitals und Beamten staatlicher Instanzen, die über relevante Entscheidungsgewalt verfügen. Für die Beschreibung dieser Koalitionen er
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- 2010
15. Im blauen Dunst der 'Höheren Mächte': religiöse Kommunikation bei 'Nicotine Anonymous'
- Author
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Meulemann, Heiner, Elting-Camus, Agnes, Knoblauch, Hubert, Meulemann, Heiner, Elting-Camus, Agnes, and Knoblauch, Hubert
- Abstract
Der Vortrag stützt sich auf eine ethnographische Untersuchung verschiedener amerikanischer Nichtrauchergruppen, die sich vor allem seit den letzten Jahren gebildet haben. Obwohl es in diesen Gruppierungen um die praktische Bewältigung eines gesundheitlichen Problems geht, fällt der ausgeprägt religiöse Charakter der Sprache und der Rituale dieser Gruppierungen auf, deren lose Struktur sie zu einem Musterbeispiel dessen machen, was 'Unsichtbare Religion' genannt wird: sie zeigen besonders anschaulich, wie sich der religiöse Diskurs auf Bereiche ausweitet, die herkömmlich (und andernorts) ohne Bezug auf Religiöses gedeutet werden. Besonders hervorzuheben ist dabei, daß die explizite Bezugnahme auf religiöse Traditionen - in Ritual und Rhetorik - sowohl von den Organisationen wie von den Beteiligten bewußt und reflexiv hergestellt und als eine Technik zur Bewältigung des sehr spezifischen alltäglichen Problems verstanden wird.
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- 2009
16. Subjektive Wahrnehmung von Schichtung in der postindustriellen städtischen Gesellschaft
- Author
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Meulemann, Heiner, Elting-Camus, Agnes, Hoffmeyer-Zlotnik, Jürgen H. P., Meulemann, Heiner, Elting-Camus, Agnes, and Hoffmeyer-Zlotnik, Jürgen H. P.
- Abstract
Die Zugehörigkeit von Personen zu gesellschaftlichen Schichten ist in der subjektiven Wahrnehmung auch an Lebensstilvariablen geknüpft: Betrachtet man z.B. das Einkommen, so ist nicht allein die Höhe desselben, sondern auch dessen Verwendung für die Zuordnung wichtig. Betrachtet man z.B. den Beruf, so ist nicht allein das an die Tätigkeit geknüpfte Prestige für die subjektive Zuordnung wichtig, sondern auch die damit verbundenen Lebensbedingungen. Die Befragung einer Zufallsauswahl von Stadtbewohnern hat nicht nur entsprechende Annahmen bestätigt, sondern zeigt auch, wie stark Lebensstilvariablen die Zuordnung von Personengruppen zu sozialen Schichten in der postindustriellen Gesellschaft beeinflussen.
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- 2009
17. Eigennamen - die Politik der feinen Unterschiede
- Author
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Stefan Hornbostel, Rehberg, Karl-Siegbert, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
Social background ,alte Bundesländer ,Name ,German Democratic Republic (GDR) ,Identitätsbildung ,Federal Republic of Germany ,social background ,DDR ,Sociology & anthropology ,neue Bundesländer ,empirisch-qualitativ ,qualitative empirical ,Kommunikationssoziologie, Sprachsoziologie, Soziolinguistik ,gender-specific factors ,empirisch-quantitativ ,fashion ,soziale Herkunft ,Gruppe ,group ,image ,Cultural Sociology, Sociology of Art, Sociology of Literature ,quantitative empirical ,Sociology of Communication, Sociology of Language, Sociolinguistics ,identity formation ,Philosophy ,empirisch ,Federal republic of germany ,Bundesrepublik Deutschland ,New Federal States ,Soziologie, Anthropologie ,old federal states ,geschlechtsspezifische Faktoren ,Mode ,ddc:301 ,empirical ,Humanities ,soziale Differenzierung ,social differentiation ,Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie - Abstract
"Eigennamen sind scheinbar aufgrund ihrer 'Privatheit' die letzten politikfernen Bastionen in einer schnellebigen und durch steigende Optionalität immer tiefer politisierten Gesellschaft. Auf den zweiten Blick zeigt sich eher das Gegenteil: Gerade weil Eigennamen in herausragender Weise Identität symbolisieren und der Akt der (Vornamen)vergabe immer schon ein mehr oder weniger ritualisierter Wahlakt war, sind Namen ein - bisher wenig beachteter - Gegenstand von Distinktionspolitiken. In einem klassischen Sinne wurden und werden Namenspolemiken als politisches Kampfinstrument eingesetzt, insbesondere wenn es gilt, religiöse, ethnische, rassische oder nationale Differenzen zu konstruieren. Dies läßt sich an der nationalsozialistischen Strategie gegen jüdische Bürger, an der rechtlichen Genese des Namensrechts, an der Durchsetzung christlicher Namen aber auch an Strategien der 'political correctness', die die Medien bei der Berichterstattung über Ausländer einsetzen, erkennen. Um Politiken oder besser Protopolitiken in einem mikrosoziologischen Sinne handelt es sich bei jenen Vorgängen, in denen aufgrund nachlassender oder fehlender Traditionsbindung oder entsprechender rechtlicher Wahloptionen Namen ausgehandelt werden (müssen). Das betrifft sowohl den ursprünglichen 'Taufakt', der im weiteren oder engeren Familienkreis verhandelt wird, wie auch die nachfolgenden Optionen der Neubenennung durch Spitz- oder Kosenamen in peergroups. Damit liegt die Namenvergabe und -verwendung direkt in jenem sozialen Spannungsfeld von identitätssichernder Zugehörigkeitsymbolik und individualitätsstiftender Differenzmarkierung, die die Akteure in eine protopolitische Aushandlungs- und Entscheidungssituation versetzt. Da Namen nicht nur nach innen Identität sichern, sondern auch nach außen Signalwirkung entfalten, bieten sich Namen für eine Politik der 'feinen Unterschiede' an. Je nach Verfügbarkeit von sozialem Kapital (insbes. Bildungskapital) müssen diese durch Modewellen tendenziell wieder eingeebneten Differenzen immer neu hergestellt werden, während auf der anderen Seite die Akteure contraintentional durch ihre Wahlen eine Situation erzeugen, die die gerade überwundene Traditionsbindung durch ähnlich feste Muster ersetzt, deren 'Entindividualisierungspotential' bis zur Stigmatisierung reicht. Anhand von empirischen Material soll gezeigt werden, ob und wie sich der gesellschaftliche Umbruch im Namenswandel niederschlägt." (Autorenreferat)
- Published
- 1996
18. Kontinuität und Diskontinuität: Selbstreflexivität als soziales Erbe der Migration
- Author
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Lutz, Helma, Rehberg, Karl-Siegbert, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
biography ,Reflexivität ,Übertragung ,social background ,migration ,Wertsystem ,Surinam ,empirisch-qualitativ ,qualitative empirical ,experience ,Entwicklungsland ,soziale Herkunft ,Gruppe ,group ,Frau ,Selbstreferenz ,Migration, Sociology of Migration ,Niederlande ,Social sciences, sociology, anthropology ,value system ,Netherlands ,Biographie ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Suriname ,introspection ,empirisch ,developing country ,reflexivity ,Migrant ,self-reference ,transference ,Selbsteinschätzung ,South America ,Südamerika ,self-assessment ,Erfahrung ,Lateinamerika ,Latin America ,woman ,ddc:300 ,soziale Norm ,Selbstbeobachtung ,empirical ,social norm - Abstract
"Migrationsprozesse und ihre gesellschaftlichen Folgen sind aktuelle Themen der Gegenwart und der Zukunft. Die deutsche Migrationssoziologie hat lange Zeit die Frage der Einwanderung als Frage nach der Integrationsfähigkeit von Einwanderinnen und Einwanderern behandelt. Nur selten wurde dabei die Perspektive der betroffenen Migrantinnen und Migranten berücksichtigt. Ebenfalls rar sind Forschungen, die Veränderungen im Alltagsleben der Betroffenen aus der Perspektive mehrerer Generationen untersuchen. In meiner Untersuchung über zwischengenerationelle Übertragung und Transformation von Werten, Normen und Selbstauffassungen bei Migrantinnen der ersten und zweiten Generation werden Übertragungsprozesse in ihrer reflexiven Wechselwirkung zwischen Aufnahmegesellschaft und Einwanderergemeinschaft empirisch untersucht und analysiert. Bei der Rekonstruktion biographischer Verläufe stehen zwei Begriffe zentral; zum einen der Begriff 'soziales Erbe' (Elias und Scotson) und der Begriff 'Fonds des Lebens' (Mannheim). So wird danach gefragt, wie sich Migrationserfahrung in der transgenerationellen Übertragung als 'soziales Erbe' in der 'sozialen Welt' der Migrantinnen manifestiert; wie sich das 'Soziale' in Migrantengemeinschaften in der Reflexion von Umwelt und gruppenspezifischem Kulturwissen gestaltet und welche Veränderungen sich dabei im 'Fonds des Lebens' vollziehen. Wie also werden unter den Bedingungen der migrationsspezifischen geographischen und sozialen Diskontinuität biographische Handlungsmuster bzw. -horizonte entwickelt? Diese Fragen will ich an Hand der Untersuchungsergebnisse meiner Studie über surinamische Einwanderinnen (Mütter und Töchter) in den Niederlanden erläutern." (Autorenreferat)
- Published
- 1996
19. Erlebnisgesellschaft Chemnitz? Von einer Klasse und zwei Schichten zu einer milieudifferenzierten Sozialstruktur
- Author
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Götz Lechner, Rehberg, Karl-Siegbert, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
cultural identity ,Erlebnisgesellschaft ,Cultural identity ,Popular culture ,Federal Republic of Germany ,Sociology & anthropology ,neue Bundesländer ,empirisch-qualitativ ,qualitative empirical ,entertainment ,Political science ,experience society ,empirisch-quantitativ ,Unterhaltung ,Gruppe ,self-realization ,group ,popular culture ,Cultural Sociology, Sociology of Art, Sociology of Literature ,kulturelle Identität ,cultural behavior ,quantitative empirical ,Sachsen ,Selbstverwirklichung ,Life style ,Alltagskultur ,empirisch ,Federal republic of germany ,Freizeitorientierung ,Youth culture ,life style ,kulturelles Verhalten ,leisure time orientation ,Cultural behavior ,Bundesrepublik Deutschland ,Saxony ,New Federal States ,youth culture ,Soziologie, Anthropologie ,ddc:301 ,empirical ,Humanities ,Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie ,Jugendkultur ,Lebensstil - Abstract
Der Gegensatz zwischen standischer Ordnung und dynamischer Industriegesellschaft gehort zum Grundarsenal soziologischer Modernisierungstheorie. Auch noch ein auf kategorische Erneuerung pochender Individualisierungstheoretiker wie Ulrich Beck macht Modernisierung an der Auflosung der in die »klassische Industriegesellschaft« eingelagerten standischen Elemente und vor allem an der Auflosung »traditioneller Milieus« fest.
- Published
- 1996
20. Personalreferenz und soziale Kategorisierung am Beispiel deutsch-deutscher Selbst- und Fremdbezeichnungen nach der Wiedervereinigung
- Author
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Hausendorf, Heiko, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
theory formation ,alte Bundesländer ,interaction ,Federal Republic of Germany ,Wiedervereinigung ,Typologie ,Sociology & anthropology ,neue Bundesländer ,Fremdbild ,Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie ,basic research ,Theoriebildung ,Gruppe ,group ,General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories ,self-image ,reunification ,Gespräch ,communication ,Kommunikation ,Interaktion ,Selbstbild ,Kategorie ,Bundesrepublik Deutschland ,New Federal States ,Soziologie, Anthropologie ,old federal states ,category ,ddc:301 ,typology ,conversation ,stereotype ,Grundlagenforschung - Abstract
"Menschen nehmen sich selbst und andere als Mitglieder oder Vertreter sozialer Rollen und Gruppen wahr - z.B. als 'Mann' oder 'Frau', 'Kind' oder 'Erwachsener', 'Deutscher' oder 'Türke' oder ... Wer und was für einer man ist, hängt entsprechend von Zuordnungen zu sozialen Kategorien ab. In Zeiten gesamtgesellschaftlicher Umbruchsituationen wie der Wiedervereinigung Deutschlands werden solche im Alltag zumeist stillschweigend und wie selbstverständlich gehandhabten Zuordnungen in bestimmten Bereichen fraglich und problematisch: Man spricht darüber, wer und was für einer man ist ('Sie als Westdeutscher können das natürlich nur schwer verstehen, was hier...' bzw. 'was ich da erlebt habe, war wieder mal typisch für die Ossis'). Die dabei aufscheinenden Selbst- und Fremdbilder sind nicht fix und fertig, sondern werden vielfach erst im Gespräch erzeugt und hergestellt. Dieser Prozeß der interaktiven Hervorbringung von Selbst- und Fremdbildern steht im Mittelpunkt des Beitrages. Das Zuordnen von Personen zu Gruppen wird dabei als eine konversationelle 'Arbeit' verstanden, die notwendig ist, damit bestimmte soziale Kategorien für den Gesprächsverlauf bedeutsam werden. Gefragt wird insbesondere nach dem sprachlichen 'Werkzeug', das für diese Arbeit zur Verfügung steht." (Autorenreferat)
- Published
- 1995
21. Episodale Schicksalsgemeinschaft und Jugendgewalt: Hooligan-Gruppen in intensiver Fallanalyse
- Author
-
Bohnsack, Ralf, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
Adoleszenz ,Federal Republic of Germany ,Sociology & anthropology ,Criminal Sociology, Sociology of Law ,orientation ,violence ,empirisch-qualitativ ,qualitative empirical ,Kriminalität ,Gruppe ,group ,Gewalt ,empirisch ,Orientierung ,Jugendlicher ,Bundesrepublik Deutschland ,Krise ,Berlin ,crisis ,Soziologie, Anthropologie ,adolescent ,Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie ,criminality ,adolescence ,ddc:301 ,empirical - Abstract
"Die Episodenhaftigkeit von Jugendkriminalität, d.h. ihre enge Verknüpfung mit einer relativ klar abgrenzbaren Phase der Adoleszenzentwicklung, ist eine seit langem bekannte Einsicht, deren Hintergründe allerdings kaum geklärt sind. Auf der Basis von Gruppendiskussionen, biographischen Interviews und teilnehmender Beobachtung mit über 60 Cliquen und 'Banden' im Ost- und Westteil der Stadt Berlin rekonstruieren wir in einer noch laufenden Untersuchung Zusammenhänge zwischen Orientierungsproblemen in der Adoleszenzentwicklung bei Lehrlingen und kriminalisierungsfähigen bzw. gewaltbereitem Handeln. Erste Ergebnisse werden am Beispielfall von Hooligan-Gruppen vor dem Hintergrund einer vergleichenden und kontrastierenden Analyse mit Musikgruppen (Bands) dargestellt. In allen Gruppen vollzieht sich die Orientierungssuche in der Adoleszenzkrise nach dem Modus der probehaften Entfaltung gemeinsamer Stilelemente auf dem Wege des 'Machens', des situativen Aktionismus. Die Hooligans setzen hier sozusagen im (organisatorisch und kommunikativ) Voraussetzungslosen an: bei der selbst initiierten Verstrickung der Gruppe in den situativen Aktionismus der körperlichen Auseinandersetzung, des 'fight' mit seinen verlaufskurvenförmigen Handlungszwängen. Im hieraus resultierenden Aufeinander-Angewiesen-Sein konstituiert sich eine elementar ansetzende Kollektivität, eine Art 'episodaler Schicksalsgemeinschaft'. Dies tritt als funktionales Äquivalent an die Stelle einer Kollektivität wie sie durch gewachsene milieuspezifische Einbindungen oder durch reflexive Formen von Kommunikation und Stilentfaltung (Musikgruppen) hergestellt werden kann. Wir stützen uns hierbei auf intensive Fallanalysen mit Hilfe von neueren Verfahren der Textinterpretation. Auf diesem Wege konnten auch Einblicke in sozialisationsgeschichtliche Bedingungen gewonnen werden: Erfahrungen milieuspezifischer Desintegration werden erst dort zum Problem im Sinne gewaltbereiten und kriminalisierungsfähigen Handelns, wo sie in innerfamilialer Kommunikation und Perspektivenübernahme nicht bewältigt werden. Zur Verfestigung einer abweichenden Karriere und einer Bindung an Stereotype soziale Identität (z.B. 'rechtsradikal') kommt es aber erst im Zusammenhang mit z.T. drastischen Reaktionen und Etikettierungen seitens der (DDR-) Kontrollinstanzen auf jugendliche Provokationen." (Autorenreferat)
- Published
- 1995
22. Furcht vor Kriminalität
- Author
-
Czapska, Janina, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
offense ,Vertrauen ,Angst ,population ,Selbsthilfe ,security ,Polizei ,Sociology & anthropology ,Criminal Sociology, Sociology of Law ,Transformation ,violence ,Einstellung ,Kriminalität ,empirisch-quantitativ ,Gruppe ,Bevölkerung ,postsozialistisches Land ,group ,self-help ,politisches System ,Gewalt ,quantitative empirical ,police ,Polen ,empirisch ,political system ,anxiety ,Straftat ,Sicherheit ,Soziologie, Anthropologie ,attitude ,Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie ,post-socialist country ,criminality ,Poland ,ddc:301 ,confidence ,empirical - Abstract
"Furcht vor der Kriminalität hielt vor dem Umbruch in Polen auf dem stabilen und niedrigen Niveau an. Nach dem Jahr 1989 nahm die Verbrechensfurcht der Bevölkerung zu, was internationale Vergleichsuntersuchungen auch aufweisen. Die steigende Tendenz wird durch die Kriminalitätssteigerung, besonders durch den Zuwachs der Gewalt und das Auftreten bisher unbekannter Kriminalitätsformen erklärt. Abwehrstrategien bestehen grundsätzlich in den individuellen Vermeidungs- und Schutzaktivitäten. Neue Formen bilden private Sicherheitsdienste und Selbsthilfegruppen, die nach dem Vorbild 'neighbourhood watch' funktionieren. Trotz kritischer Beurteilung ihrer Arbeit wird die Polizei in den letzten Jahren nicht ausschließlich als ein Organ des Gewaltmonopols, sondern als staatliches Schutzorgan wahrgenommen. Die Polizei gehört zu den Organen, die größtes Vertrauen genießen. Nach der Wende verstärkt sich auch die Anzeigebereitschaft der polnischen Gesellschaft. Die abgenommenen Abwehrstrategien spiegeln die Einstellung zu dem Staat wider; Staatsversagen bei der Gewährleistung der Sicherheit begründet die Suche nach den nicht staatlichen Alternativen, die allgemeine Unsicherheit in Polen nach der Wende bewirkt aber gleichzeitig Vertrauen in die staatlichen Agenden, die Sicherheit garantieren sollen. Der Verlust des Sicherheitsgefüfühls bildet ein wichtiges Problem, weil die ohnehin schon große Punitivität der polnischen Gesellschaft durch die wachsende Verunsicherung noch zunehmen kann." (Autorenreferat)
- Published
- 1995
23. Betriebliche Transformation beim Übergang zur Marktwirtschaft: Polen, Ungarn und Bulgarien (Thesen)
- Author
-
Stojanov, Christo, Sahner, Heinz, Schwendtner, Stefan, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
National Economy ,Volkswirtschaftstheorie ,Betrieb ,Economics ,firm ,Marktwirtschaft ,Transformation ,redistribution ,Verteilung ,empirisch-quantitativ ,ddc:330 ,distribution ,Bulgarien ,Gruppe ,postsozialistisches Land ,group ,elite ,Privatisierung ,Bulgaria ,Eigentum ,quantitative empirical ,property ,Hungary ,Polen ,empirisch ,Wirtschaft ,market economy ,privatization ,Umverteilung ,post-socialist country ,Ungarn ,Poland ,empirical - Abstract
Bei der Entstehung der neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung in den postsozialistischen Ländern handelt es sich um die Umverteilung von Reichtum, der in der Gewalt des Staates war. Lediglich durch diese Umverteilung ist die Entstehung der neuen Eliten möglich. Deshalb stehen die Umgestaltungsmuster betrieblicher Sozialorganisation einerseits und ihre Auswirkungen auf die o.a. Umverteilung andererseits im Mittelpunkt unseres Forschungsinteresses. In einer von der Volkswagen-Stiftung geförderten empirischen Studie zu den betrieblichen Transformationsmustern in Polen, Ungarn und Bulgarien sind wie u.a. diesen Fragen nachgegangen. Interviewt wurden über 100 Vertreter der Unternehmensleitungen und der Interessenvertretungen der Beschäftigten in zwei Wellen (1993 und 1994). Nicht die offizielle Übertragung der Eigentumsrechte ist der auschlaggebende Mechanismus der Umwandlung der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, sondern - so die hier vertretene These - die schleichende Diffusion des staatlichen und des privaten Eigentums. Die offiziellen Formen der Privatisierung (die u. E. eine relativ marginale Rolle im Transformationsprozeß spielen) legalisieren entweder die bereits erfolgten Umverteilungsprozesse oder bereiten die weitere Konzentration des Eigentums in den sich in einer Konsolidierungsphase befindlichen Zentren der ökonomischen Macht vor. In der Tat ist die Verwaltung des staatlichen Eigentums einzelnen Gruppen überlassen worden. Infolgedessen stellt die 'Privatisierung der Verfügungsgewalt über das staatliche Eigentum' das ausschlaggebende Muster der Transformation im wirtschaftlichen Bereich dar. Diese funktioniert durch die 'Konversion von politischem und sozialem Kapital in ökonomisches'. Die organisatorische Form dieses Prozesses ist die Entstehung von Koalitionen zwischen amtierenden Managern, Vertretern des privaten Kapitals und Beamten staatlicher Instanzen, die über relevante Entscheidungsgewalt verfügen. Für die Beschreibung dieser Koalitionen erweist sich die Frage des 'Clanes' als anwendbar. Die vorliegenden Forschungsergebnisse bilden eine Grundlage für die Gesellschaften und können von paradigmatischer Bedeutung für die organisationssoziologische Transformationsforschung sein. (LO2)
- Published
- 1995
24. Im blauen Dunst der 'Höheren Mächte': religiöse Kommunikation bei 'Nicotine Anonymous'
- Author
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Knoblauch, Hubert, Meulemann, Heiner, and Elting-Camus, Agnes
- Subjects
Sprache ,self-control ,Verantwortung ,Selbsthilfe ,Sociology & anthropology ,Ritual ,symbol ,experience ,Kommunikationssoziologie, Sprachsoziologie, Soziolinguistik ,Gruppe ,group ,self-help ,self-presentation ,therapy ,Religionssoziologie ,Sociology of Communication, Sociology of Language, Sociolinguistics ,language ,communication ,empirisch ,Gesundheit ,health ,Kommunikation ,morality ,Verein ,Moral ,Erfahrung ,Selbstdarstellung ,Religion ,Sucht ,Soziologie, Anthropologie ,Selbsthilfeorganisation ,psychologische Wirkung ,Sociology of Religion ,responsibility ,addiction ,Selbstkontrolle ,ddc:301 ,Therapie ,empirical ,club - Abstract
Der Vortrag stützt sich auf eine ethnographische Untersuchung verschiedener amerikanischer Nichtrauchergruppen, die sich vor allem seit den letzten Jahren gebildet haben. Obwohl es in diesen Gruppierungen um die praktische Bewältigung eines gesundheitlichen Problems geht, fällt der ausgeprägt religiöse Charakter der Sprache und der Rituale dieser Gruppierungen auf, deren lose Struktur sie zu einem Musterbeispiel dessen machen, was 'Unsichtbare Religion' genannt wird: sie zeigen besonders anschaulich, wie sich der religiöse Diskurs auf Bereiche ausweitet, die herkömmlich (und andernorts) ohne Bezug auf Religiöses gedeutet werden. Besonders hervorzuheben ist dabei, daß die explizite Bezugnahme auf religiöse Traditionen - in Ritual und Rhetorik - sowohl von den Organisationen wie von den Beteiligten bewußt und reflexiv hergestellt und als eine Technik zur Bewältigung des sehr spezifischen alltäglichen Problems verstanden wird.
- Published
- 1993
25. Subjektive Wahrnehmung von Schichtung in der postindustriellen städtischen Gesellschaft
- Author
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Hoffmeyer-Zlotnik, Jürgen H. P., Meulemann, Heiner, and Elting-Camus, Agnes
- Subjects
Social Psychology ,Oberschicht ,Fremdeinschätzung ,lower class ,Federal Republic of Germany ,rating ,perception ,Sociology & anthropology ,soziale Schichtung ,Stadt ,ddc:150 ,town ,Sociology of Settlements and Housing, Urban Sociology ,Großstadt ,Psychology ,Gruppe ,Unterschicht ,group ,sozialer Status ,Wahrnehmung ,Social sciences, sociology, anthropology ,Demography ,Mittelschicht ,Gesellschaft ,large city ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Demographie, Bevölkerungswissenschaft ,empirisch ,Bundesrepublik Deutschland ,Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie ,social status ,social stratification ,society ,Psychologie ,Soziologie, Anthropologie ,middle class ,ddc:300 ,upper class ,ddc:301 ,Schichten ,Klassen ,Arbeiterschicht ,Sozialpsychologie ,empirical - Abstract
Die Zugehörigkeit von Personen zu gesellschaftlichen Schichten ist in der subjektiven Wahrnehmung auch an Lebensstilvariablen geknüpft: Betrachtet man z.B. das Einkommen, so ist nicht allein die Höhe desselben, sondern auch dessen Verwendung für die Zuordnung wichtig. Betrachtet man z.B. den Beruf, so ist nicht allein das an die Tätigkeit geknüpfte Prestige für die subjektive Zuordnung wichtig, sondern auch die damit verbundenen Lebensbedingungen. Die Befragung einer Zufallsauswahl von Stadtbewohnern hat nicht nur entsprechende Annahmen bestätigt, sondern zeigt auch, wie stark Lebensstilvariablen die Zuordnung von Personengruppen zu sozialen Schichten in der postindustriellen Gesellschaft beeinflussen.
- Published
- 1993
26. Gruppenwohlfahrts- und Individualanpassungs-Verhalten: experimentelle Überprüfung theoretischer Modelle von Gruppenentscheidungen über öffentliche Güter
- Author
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Müller, Ulrich, Liepmann, Detlev, Friedrichs, Jürgen, and Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Subjects
Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,model ,Theorieanwendung ,social adjustment ,Individuum ,behavior ,Gruppenentscheidung ,soziale Anpassung ,Modell ,Verhalten ,öffentliches Gut ,theory application ,Methods and Techniques of Data Collection and Data Analysis, Statistical Methods, Computer Methods ,welfare ,nonmarket good ,ddc:300 ,Gruppe ,group ,individual ,Wohlfahrt ,Social sciences, sociology, anthropology ,group decision - Published
- 1986
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