1. Resistenz in der antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion*.
- Author
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Mark Oette and Dieter Häussinger
- Abstract
Zusammenfassung. Trotz der beeindruckenden Erfolge der hochaktiven antiretroviralen Therapie gelingt eine dauerhafte Unterbindung der Virusreplikation bei einem großen Anteil von HIV-Infizierten nicht. Die wichtigste Ursache hierfür ist die Resistenzentwicklung, d. h. die Fähigkeit eines mutierten Virus, bei höheren Konzentrationen einer antiretroviralen Substanz zu replizieren als das Wildtypvirus. In vorbehandelten HIV-Populationen treten Resistenzen zu fast 50% auf, bei therapienaiven Patienten zu 10?14%. Zur Diagnostik dienen der genotypische Resistenztest, der das pol-Gen sequenziert, und der phänotypische Resistenztest, der die Suszeptibilität von Virusstämmen gegenüber Medikamenten in vitro misst. Eine besondere Schwierigkeit besteht in der Interpretation komplexer Resistenzmuster; hierfür stehen entwickelte Datenbanken zur Verfügung. Eine Reihe von klinischen Studien unterstrich den Wert der Resistenztestung bei virologischem Versagen. Es wurde gezeigt, dass die Anwendung eines Resistenztests bei Therapieversagen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Folgebehandlung signifikant im Vergleich zur damaligen Standardbehandlung erhöht. Aus diesem Grund wurde der Resistenztest von deutschen und internationalen Expertengremien in dieser klinischen Situation empfohlen. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
- Published
- 2003