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Der Epikutantest ist seit beinahe 100 Jahren ein Standardverfahren zur diagnostischen Abklarung von Kontaktallergien. Das von Jadassohn beschriebene Verfahren wurde erheblich verandert. Die Test- und Ablesebedingungen wurden durch Richtlinien (z. B. Richtlinien der ICDRG) standardisiert, optimale Testkonzentrationen und beste Testmedien fur die einzelnen Testsubstanzen wurden fur eine grose Zahl von Stoffen ermittelt und durch Vereinbarungen in Arbeitsgruppen vereinheitlicht. Der Dermatologische Noxenkatalog und der Handbuchartikel von Borelli enthalten eine Vielzahl von Angaben zu optimalen Testkonzentrationen und Testmedien [1, 2]. Die Applikation der Testsubstanzen auf den Rucken wurde durch Modifikation von Pflastern und Applikationsvorrichtungen deutlich verbessert.

In der modernen Knochenchirurgie werden taglich vielen Patienten feste Metallimplantate als Nagel, Schrauben oder Platten in den Knochen oder als bewegliche Teile zum Ersatz von Gelenken eingesetzt. Die dabei verwandten Metallimplantate sind Legierungen von unterschiedlicher Zusammensetzung. Sie enthalten in der Regel die Metalle Chrom, Nickel, Kobalt als Legierungsbestandteile. Je nach Hersteller kommen noch die Bestandteile Molybden, Eisen, Vanadium und Niob dazu. Nach Implantation in den menschlichen Knochen werden Metallionen aus den Implantaten in den Organismus freigesetzt (Tabelle 1). Das wurde in einer grosen Zahl von Studien einwandfrei dokumentiert. Masgebend fur die Menge der freigesetzten Metalle ist neben der Art der Legierung ihre elektrochemische Korrosion und der mechanische Abrieb. Die Metallionen konnten im ganzen Organismus nachgewiesen werden.

Der Kurs „Angewandte Allergologie“ befaste sich mit dem Kontaktekzem, einer der haufigsten Hauterkrankungen in der dermatologischen Praxis. Ausgehend von den immunologischen Grundlagen setzten sich die Referenten mit praktischen Fragen der Durchfuhrung von Epikutantesten, der Abgrenzung von toxischen Reaktionen bis hin zur rechtlichen Problematik einer Begutachtung auseinander. Daneben wurden spezielle Fragen, wie z. B. die Phytoallergene und die photoallergischen Kontaktekzeme diskutiert.

Die Kombination verschiedener seelischer Einwirkungen und die Form, in der sie spater zu Storungen fuhren, ist kaum zu verallgemeinern. Auch uber den Zeitpunkt der symptomatischen Manifestation last sich retrospektiv vielfach keine feste Aussage machen. Immerhin gibt es bestimmte psychologische Grunderkenntnisse, die zum Verstehen der Verhaltensweisen im spateren Leben fuhren und die den Ablauf an sich normaler Funktionen beeintrachtigen, abwandeln oder verhindern konnen.

Zu Beginn dieser Arbeit wurde gesagt, das alle Erorterungen uber Prostituierte im wesentlichen ihren Ausgangspunkt von der Begriffsbestimmung der Prostitution als der korperlichen Hingabe einer Person an eine andere gegen Entgelt nehmen. Gelegentlich wurde diese Begriffsbestimmung durch die Merkmale der Wahllosigkeit und der gefuhlsmasigen Indifferenz gegenuber den Partnern erweitert. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung und unter Berucksichtigung der heutigen Verhaltnisse mus hinzugefugt werden, das alle PP sich zu ihrer Tatigkeit bekennen und den Tatbestand der Gewerbsunzucht zugeben. Dieses ist die Voraussetzung, um Frauen uberhaupt in die Gruppe der PP einreihen zu konnen.

Die Referate von 1959 und 1961 haben sich mit verschiedenen Grundsatzfragen der beruflichen Dermatosen und der Prophylaxe in Derma tologie und Venerologie einschlieslich zahlreicher eigener Untersuchungen befast. Inzwischen haben wir weitere Erfahrungen sammeln konnen.

Die Gewerbsprostitution hat anscheinend zu allen Zeiten eine Rolle gespielt. Wandlungen durften nur mehr oder weniger der Form nach erfolgt sein, vielleicht auch der Art der Frauen nach, die dem Prostitutionsgewerbe angehorten. Im Altertum besas die religiose und die gastliche Prostitution zunachst auser und vor der gewerbsmasigen, legalisierten Unzucht eine erhebliche Bedeutung.

Schon durch die Diskussion der im letzten Abschnitt vorgelegten Tabellen liesen sich einige allgemeine Feststellungen treffen. Dennoch sollen im Mittelpunkt unserer Untersuchungen mehrere ausfuhrlich dargestellte Falle stehen, um damit ein lebendiges Bild der Eigenarten und Schicksale einzelner Dirnen zu vermitteln. Daruber hinaus soll versucht werden, bei allen zu beschreibenden Fallen Einsicht in das Zusammenwirken der jeweils gegebenen Anlage- und Umweltfaktoren zu gewinnen, um von einem Verstandnis des Einzelfalles zu allgemeinen Schlussen fortschreiten zu konnen. Nach der Beschreibung einer Reihe von PP und HwG wird es schlieslich im letzten Teil der Arbeit unter Hinzuziehung der aus den Tabellen gewonnenen Erkenntnisse moglich sein, einen Vergleich zwischen den beiden Gruppen anzustellen, um einmal ihre Verschiedenheiten kennenzulernen und um zum anderen durch die Kenntnis der Unterscheidungsmerkmale die Besonderheiten sowohl der PP als auch der HwG deutlicher zu erfassen. Um jedoch diesen Vergleich zwischen beiden Gruppen pragnant und uberschaubar gestalten zu konnen, sollen schon moglichst viele Einzelheiten im Anschlus an die Darstellung der einzelnen Falle erortert werden, so das im letzten und zusammenfassenden Abschnitt nur die wesentlichsten Zuge hervorgehoben zu werden brauchen.

In den letzten Jahren hat das Problem der kunstlichen Befruchtung fortlaufend an Interesse und Bedeutung gewonnen. In der Veterinar-Medizin und bei der Tierzucht ist man verschiedentlich nahezu ausschlieslich auf die kunstliche Besamung ubergegangen. Die Grunde sind meist okonomischer Natur. Mit dem Ejaculat eines hochwertigen Zuchttieres lassen sich anstatt einer, mehrere Inseminationen vornehmen. In der Tierzucht wird die kunstliche Besamung in erster Linie zur Verbesserung des Tierbestandes, dann zur Verhinderung von Infektionskrankheiten und schlieslich unter okonomischen Gesichtspunkten durchgefuhrt. In England wurden mit dem Samen eines Zuchtbullens wahrend mehrerer Jahre 20 000 Kalber gezeugt und unter diesen 20 000 Tieren nur ein einziges Tier mit einer Misbildung beobachtet (Hammond). Selbst bei der Samengewinnung mit Hilfe des elektrophysikalischen Ejaculationstests wurden bei einem Zuchtbullen wahrend 10 Jahren weder fur den Zuchtbullen noch fur dessen Nachkommen nachteilige Schaden beobachtet. Die einzelne Befruchtung verursacht auch weniger Kosten. Daruber hinaus last sich die Zahl der beim normalen Deckakt ubertragenen Infektionen erheblich vermindern bzw. vermeiden.

Wenn man sich vergegenwartigt, das der Geschlechtstrieb zu einem der beiden Grundtriebe gehort, namlich dem der Selbsterhaltung und dem der Arterhaltung, und wenn man sich daruber klar ist, welche Rolle er auch im menschlichen Leben spielt, dann last sich ermessen, wie bedeutsam ein Versagen auf diesem Gebiet fur einen Mann sein kann, und wie wichtig es fur den Arzt ist, sich mit den Ursachen und Therapiemoglichkeiten einmal naher zu beschaftigen.

Im Laufe der letzten 25 Jahre hat sieh der Bedeutungsakzent verschiedener Krankheitsgruppen fur unser Fach wesentlich geandert. Die Verbesserung der diagnostischen Moglichkeiten und vor allem die Entwicklung der Therapie nach Einfuhrung der Sulfonamide und Antibiotica bedingten eine leichtere Beherrschung der venerologischen Leiden, der Hauttuberkulose und zahlreicher anderer Dermatosen. Deshalb verringerte sich vielfach die Morbiditatsziffer, und die Krankheitsdauer verkurzte sich. Man stellte infolgedessen der dermatologischen Disziplin verschiedentlich eine sehr ungunstige Prognose. Diese Auffassung erwies sich jedoch als absolut unrichtig. Zunachst einmal erlaubte das Zurucktreten fruher vordringlicher Probleme, das Interesse auf neue Fragestellungen zu konzentrieren. Vor allem aber erwies sich, das der industrielle Fortschritt eine unbegrenzte Zahl immer neuer Fragen der Ge-werbedermatologie und der Prophylaxe eroffnete.

Die Zahl beruflicher Hautschaden hat sich in den letzten Jahren standig vermehrt. Dieser Vorgang beruht auf der fortschreitenden Technisierung und der Einfuhrung immer neuer chemischer Verbindungen.

Dieser Abschnitt der Arbeit soll alle aus dem Untersuchungsmaterial gewonnenen Daten, soweit sie vergleichbar sind, uberschaubar machen. Dabei werden jeweils die Angaben der PP denjenigen der HwG gegenubergestellt, so das die folgenden Tabellen nicht nur ein Bild des gesamten untersuchten Personenkreises vermitteln, sondern daruber hinaus aus ihnen auch wichtige Aufschlusse uber die von uns gestellte Frage nach dem Unterschied zwischen PP und HwG gewonnen werden konnen.

Unter Pruritus oder Jucken verstehen wir nach Schonfeld eine Empfindung — nach der psychologischen Terminologie besser eine Gefuhlsempfindung — die zum Kratzen reizt. Die Dermatologie kennt einen primaren und einen sekundaren Pruritus. Ersterer tritt unabhangig von sichtbaren Hautveranderungen auf. Zunachst kann Erscheinungslosig-keit der Haut bestehen. Erst in der Folge verandern Kratzeffloreszenzen, Pigmentierungen, Lichenifikationen und Sekundarinfektionen das Bild. Rein ortlich unterscheiden wir einen primaren allgemeinen (generalisierten) und einen ortlich umschriebenen Juckreiz. Die Ursachen konnen mannigfaltig sein. Last sich organisch kein Substrat finden, so bezeichnet man diese Form als Pruritus sine materia. Der lokalisierte Juckreiz kann praktisch jeden Hautbezirk befallen. Pradilektionsstellen bilden jedoch der Anal- und Genitalbereich. Der sekundare Pruritus ist demgegenuber eine Begleiterscheinung vieler Hautkrankheiten, wie des spatexsu-dativen Ekzematoid Rost, der circumscripten Neurodermitis, des Ekzems, Prurigo, Lichen ruber, der Urticaria, Scabies, Mycosis fungoides oder von Wanzenstichen u. a. Auch diese Form des Juckreizes kann naturlich generalisiert und lokalisiert vorkommen. Die Bezeichnung sekundar wird im allgemeinen also gewahlt, wenn als primar Dermatosen angesehen werden, obgleich man mit dem gleichen Recht dann auch den Juckreiz im Gefolge anderer Organerkrankungen sekundar benennen durfte.

1. Die Bedeutung der Manner und der mannlichen Sexualitat fur die Nachfrage Bei der Prostitution handelt es sich um ein Gewerbe bzw. einen Erwerbszweig. Es wird gekauft und verkauft. Diese beiden Handlungen bedingen aber als Voraussetzung Nachfrage und Angebot. Fur beides last sich eine Vielzahl von Ursachen aufzahlen. Die vorliegende Gesamtarbeit ist in erster Linie dem Angebot — den Frauen, die sich anbieten — gewidmet.

Unter „Psychosomatik“ soll in dieser Abhandlung Psycho-Physiopathologie (Schultz-Hencke) bzw. „angemessene Erfassung der psychischen und physischen Faktoren gemeinsam in der Medizin“ (Witt-Kower) verstanden werden, nicht die von Kolle verworfene Bedeutung, „das die Seele das Primare, der Leib das Sekundare sei, das der Leib nur krank werden kann, weil die Seele leidend ist”. Es bleibe dahingestellt, ob man nur gewisse mehr oder minder bedeutsame psychische Einflusse auf die verschiedenen Erkrankungen einraumt oder dem Standpunkt zuneigt, zu jedem Seelischen gehort ein organisches Korrelat, zu jedem Mikropsychischen gehort ein komplexer organischer Vorgang (Schultz-Hencke), oder „jede Krankheit ist Symbol fur ein personliches Schicksal des Betroffenen“. Der Satz erscheint Stertz besonders fragwurdig, wenngleich die von ihm geforderten statistischen Unterlagen uber die zeitliche Beziehung von Schicksal und Krankheit sich u. E. verhaltnismasig leicht fur eine Reihe von Leiden erbringen lassen. Doch erscheint uns der Nachweis der zeitlichen Korrelation allein noch nicht ausreichend !

Nach der Diskussion allgemeiner Ursachen und Bedingungen der Prostitution als Erwerbszweig soll unsere Fragestellung sich der Einzelperson, also der Gewerbsunzucht treibenden Frau, in ihrem Werden und Sein zuwenden. Wenn auch zahlreiche Faktoren immer wieder als pragend und unterstutzend fur die Entwicklung der Prostituierten aufgezeigt werden, fragt man sich doch vor allem, welche Art von Menschen es sind, die das Unzuchtgewerbe ausuben. Welches Erscheinungsbild bietet die Puella publica ?

Wie gezeigt werden konnte, wurde mit dem Altertum die Prostitution durch offentliche, z. B. staatliche Verordnungen in verschiedenster Weise geregelt. Die Vorschriften erstreckten sich u. a. auf Wohnung, Kleidung, soziale Einstufung, Steuern und Benehmen der Prostituierten in der offentlichkeit und stellten von Fall zu Fall eine mehr oder minder bedeutsame Einengung der Lebensweise der Prostituierten dar. Im ungunstigsten Falle betrafen sie das Verbot der gewerblichen Unzucht uberhaupt und bedrohten die trotzdem sich prostituierenden Frauen mit Strafen bis zu der des Todes.