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Die endokrinen Probleme des fetalen Organismus gruppieren sich zur Zeit vorwiegend um folgende 3 Fragen: 1. Wann sind die endokrinen Gewebe im fetalen Organismus funktionsbereit ? 2. Beeinflussen sich endokrine Gewebe wechselseitig in ihrer Differenzierung ? 3. Nehmen mutterliche oder placentare Hormone Einflus auf die Differenzierung fetaler endokriner Gewebe ?

Die Entstehung ortlicher Erkrankung von Organen und Geweben nach Toxineinwirkung wird z. Z. nach den drei wesentlichsten allgemeinpathologischen Theorien wie folgt erklart: Die Virchowsche Zellularpathologie deutet die Gewebsveranderungen nach Toxineinwirkung als unmittelbare Folge des Kontaktes Toxin — Zelle. Die Zelle selbst empfangt den auslosenden Reiz und beantwortet ihn aus sich heraus. Die Rickersche Relationspathologie fast die komplexen Gewebsvorgange, die sich bei der Erkrankung eines Gewebes einstellen, als Ergebnis des Zusammenwirkens gleichwertiger Gewebsanteile auf. Durch den auslosenden Reiz gerat zeitlich zuerst das Nervensystem in Erregung, durch Vermittlung des unter seiner Fuhrung stehenden Gefassystems bewirkt es die Vorgange im Gewebe. Speransky schlieslich stellt das Nervensystem beherrschend in den Mittelpunkt des krankhaften Geschehens: Das krankheitsauslosende Agens ruft einen Prozes besonderer Art im Nervensystem hervor. Dieser Prozes wird schlieslich selbstandig, und unabhangig vom auslosenden Agens, der Organisator der krankhaften Veranderungen der Korperperipherie.

Die zwei Funktionen der mannlichen Keimdruse, namlich die Bildung befruchtungsfahiger Samenzellen und die Inkretion, sind biologisch nur dann sinnvoll, wenn sie synchron ablaufen. Intaktheit der Inkretion ist Voraussetzung fur die Verwertung der Keimzellen. Synchronisator beider funktionellen Leistungen des Hodens ist der Hypophysenvorderlappen, der sowohl die Leydigschen Zwischenzellen als wesentlichen Ort der Inkretion und das Samenepithel beeinflust.

Das Problem der hypothalamischen Regulation der ACTH-Sekretion umfast eine Reihe von Teilfragen, deren wichtigste folgende sind: 1. Neurale oder humorale Impulse ? Die neueren Untersuchungen von Guillemin (3, 4, 5), Saffran U. Mitarb. (8, 9), Porter u. Jones (7) weisen eindringlich auf das Bestehen einer humoralen Regulation hin. 2. Weg der Impulsubertragung vom Hypothalamus zur Adenohypophyse ? Hier brachten die Untersuchungen von Harris (6) im wesentlichen Klarheit, die die bedeutsame Rolle des sog. Portalgefassystems erwiesen. Nachdem es Porter u. Jones (7) gelang, im Portalvenenblut Stoffe nachzuweisen, die die ACTH-Abgabe zu stimulieren vermogen, kann an der Bedeutung des Portalgefassystems als einem Weg der Impulsubertragung nicht gezweifelt wrerden.

Bei 4 Fallen von primarem Aldosteronismus, denen jeweils ein Adenom der Nebennierenrinde zugrunde lag, das vorwiegend aus Spongiocyten, ahnlich den Zellen der Zona fasciculata aufgebaut war, zeigte die Nebennierenrinde auserhalb des Tumorbereiches eine ausgesprochene regressive Transformation mit schmaler Fasciculata, aber breiter Zona glomerulosa und reticularis. Dieser Befund deutet auf eine verminderte ACTH-Stimulierung des Rindengewebes und findet seine Erklarung in der Tatsache, das die meisten Conn-Adenome keine ausschlieslichen Aldosteronbildner sind, sondern in wechselndem Ausmase auch Corticosteron und/oder Cortisol sezernieren.