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Wie bringe ich Berufsschülerinnen und Berufsschüler dazu, über ihr eigenes Energiekonsumverhalten nachzudenken und es gegebenenfalls zu verändern oder anzupassen? Seit der Bundesrat im Jahr 2011 die Energiestrategie 2050 aufgrund der nuklearen Unfälle in Fukushima lanciert hat, scheint die Energiefrage auch hierzulande unumgänglich. Die grosse Euphorie rund um diese Energiestrategie 2050 scheint zu verblassen. Wie geht es weiter? Um die angedeuteten Fragestellungen beantworten zu können, habe ich mich dem Thema hingegeben, in unserer Berufsschule eine gross angelegte Umfrage mit interessanten Ergebnissen durchgeführt und zwei Nationalräte aus verschiedenen Lagern befragt. Aus diesen gewonnenen Informationen entstand eine gefilmte ABU-Lektion, die es mir erlaubte, die geplante und angestrebte Unterrichtseinheit zu hinterfragen. Die wohl wichtigste Erkenntnis dürfte sein, dass es sehr schwierig war oder ist, Jugendliche für die Energiestrategie allgemein aber auch für das individuelle Energiesparen zu begeistern. Eine theoretische Unterrichtspraxis verspricht weniger Erfolg als das praktische, greifbare Handeln. Die Lernenden dürfen nicht im Schulzimmer mittels Beamer und Tafel unterrichtet werden, sie sollen am eigenen Leib erfahren, was es heisst, Energie zu konsumieren, bzw. was denn wäre, wenn uns mal absolut keine Energie zur Verfügung stünde. Allein die Tatsache, dass wir es nicht mit Gymnasiasten, sondern mit praktisch denkenden Gewerbeschülern zu tun haben, lässt die Erkenntnis des Praktischen untermauern.

Fragestellung: Wie kann das Thema Klimamigration im ABU-Unterricht effizient umgesetzt werden, so dass sowohl korrekte Fakten, Inhalte und Beispiele verwendet werden als auch möglichst grosse Betroffenheit, Wissenszuwachs und Handlungsbereitschaft entstehen? Im ersten Teil sind die Fakten zum Treibhauseffekt und Klimamigration in vereinfachter Form dargestellt und die Problematik der Klimamigration in Entwicklungsländern wird be-leuchtet. Die Überprüfung der Anschauungsbeispiele für den ABU-Unterricht hat ergeben, dass sich Atolle im Pazifik nicht gut eignen, weil sie von Natur aus ihre Form ständig ändern. Beispiele wie das alpine Gondo und Küstenregionen eignen sich hingegen gut. Im zweiten Teil werden die Resultate einer Befragung zu drei nach Lebenswelt-Nähe variier-ten Unterrichtseinheiten in drei Klassen dargelegt. Die Annahme, dass konkrete, lokale und näher an der Lebenswelt liegende Inhalte sich positiv auf Betroffenheit, Wissenszuwachs und Handlungsbereitschaft auswirken, hat sich in dieser Untersuchungsanlage nur bedingt bestä-tigt. Zwar haben Betroffenheit und Wissenszuwachs im Vergleich zu vor der Unterrichtssequenz in allen drei Klassen zugenommen, aber nur beim Wissenszuwachs hat, wie vorausgesagt, ein positiver Zusammenhang mit konkreten, lokalen und lebensnahen Beispielen bestanden.