1. Kognitive Therapie der Paruresis.
- Author
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Ginzburg, Denise M., Bohn, Christiane, Stangier, Ulrich, and Steil, Regina
- Abstract
Die Paruresis ist als Unterform der sozialen Phobie klassifiziert, bei der die Betroffenen über Ängste und Unfähigkeit klagen, auf öffentlichen Toiletten zu urinieren. Verfügbare Therapiemanuale sowie Fallstudien basieren hauptsächlich auf behavioralen Methoden wie Desensibilisierung, Entspannungsverfahren oder graduierter Exposition. Trotz nachgewiesener Effektivität der kognitiven Therapie der sozialen Phobie nehmen kognitive Interventionen bisher eher einen kleinen Stellenwert in der Behandlung ein. Am Beispiel einer Falldarstellung eines 19-jährigen Patienten mit Paruresis wird ein kognitiver Therapieansatz beschrieben, der sich in der Therapie der sozialen Phobie bereits bewährt hat. Konkrete kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen werden aus dem kognitiven Modell nach Clark und Wells logisch abgeleitet. In 33 Therapiesitzungen konnten die Ziele des Patienten, die zu Beginn der Therapie aufgestellt wurden, erreicht werden. Die Falldarstellung zeigt, dass die Anwendung des kognitiven Modells der sozialen Phobie bei Paruresis erfolgreich sein kann. Die rein kognitive Vorgehensweise stellt eine Neuerung zu den bisher stark behavioral angelehnten Therapieansätzen dar. Weitere Forschung zur Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlung der Paruresis ist notwendig. Copyright © 2011 S. Karger AG, Basel [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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- 2011
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