Hintergrund: Die robotisch assistierte partielle Nephrektomie (RAPN) zeigt im Gegensatz zur konventionellen laparoskopischen Nierenteilresektion eine steile Lernkurve und kurzere warme Ischamiezeiten (WIZ). Dies ermoglicht es Patienten mit einem Nierentumor im Stadium cT1a, bei vergleichbaren onkologischen Ergebnissen, die Vorteile eines minimalinvasiven Operationsverfahrens zukommen zu lassen. Ziel der vorliegenden Studie war es, das perioperative Outcome unserer Patienten nach RAPN zu untersuchen und die Lernkurve anhand charakteristischer Werte, wie z. B. der WIZ, zu illustrieren. Material und Methode: Die Daten von 109 Patienten, die in unserer Klinik von Januar 2010 bis April 2015 einer RAPN zugefuhrt wurden, wurden retrospektiv, hinsichtlich operativen, laborchemischen und onkologischen Outcomes, analysiert. Die Komplikationen bis 30 Tage postoperativ wurden erfasst. Das groste Patientenkollektiv, welches von einem Operateur versorgt wurde, wurde hinsichtlich signifikanter Unterschiede der WIZ, Operationszeit, Verlust der pra- und postoperativen glomerularen Filtrationsrate (GFR), sowie des Blutverlustes zwischen den ersten und den zweiten 30 Fallen im Kollektiv untersucht. Ergebnisse: Die durchschnittliche WIZ lag bei 18,4 min (SD±10,2), die durchschnittliche Operationszeit betrug 199 min (SD±20). Der durchschnittliche Blutverlust wurde mit 657 ml (SD±715 ml) angegeben. Der durchschnittliche Verlust der GFR betrug 4,99 mg/dl/1,73 m2 (SD±15,44). Es wurden 83 (76%) maligne Lasionen entfernt. 11(10%) Patienten hatten einen R1 Status, 1 Patient hatte einen R2 und 2 einen Rx Status. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 22%. Intraoperative Komplikationen traten bei 2 der Patienten auf. Nach Clavien-Dindo klassifiziert traten Grad 1 und 2 Komplikationen bei 6% und Grad 3 und Grad 4 Komplikationen bei 13% der Patienten postoperativ auf. Die WIZ war signifikant mit der Erfahrung des Operateurs nach 30 operierten Fallen verknupft. Fur die Operationszeit, den Verlust an GFR oder Blut ergab sich kein signifikanter Zusammenhang. Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten decken sich mit den in der Literatur beschriebenen Ergebnissen. Die RAPN ist ein sicheres Operationsverfahren mit einer steilen Lernkurve. Unserer Erfahrung nach sind 30 Falle ausreichend, um ein gutes perioperatives Ergebnis zu erzielen. Einschrankungen bestehen im retrospektiven Design der Untersuchung mit zum Teil unvollstandiger Dokumentation einiger Daten.