221 results on '"course of education"'
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2. Sozialer Aufstieg als Irritation der sozialen Ordnung: Analysen im Feld der Bildung und Wissenschaft zwischen Individuum und Struktur
- Author
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Möller, Christina and Möller, Christina
- Abstract
Bei diesem Textdokument handelt es sich um eine kumulative Habilitationsschrift aus dem Jahr 2021. Sie umfasst einen 76seitigen Rahmentext sowie 13 Aufsätze, die mit dem integrierenden Rahmentext kontextualisiert und kurz vorgestellt werden. Die Schriftensammlung und der Rahmentext vereinen empirische Analysen und theoretische Diskursbeiträge, die sich mit sozialer Mobilität, spezifisch mit sozialer Aufstiegsmobilität über Bildungsprozesse, auseinandersetzen. Bildung ist mittlerweile zum Motor für die soziale Positionierung in der Gesellschaft avanciert und dient nach meritokratischen Idealen der Legitimation sozialer Ungleichheiten. Sozialer Aufstieg steht daher heute eng mit Bildungsmobilität in Verbindung. Soziale Aufstiegsmobilität über Bildung kann - so wird im Rahmentext und in den Schriften verdeutlicht - nicht isoliert und individualisiert, sondern nur in seinen vielfältigen individuellen, familiären und gesellschaftlich-strukturellen, temporären sowie räumlichen Bedingungskonstellationen und ihren reziproken Zusammenhängen verstanden werden. Auch werden intersektionale Bezüge aufgezeigt. Es handelt sich daher um ein komplexes Zusammenspiel subjektiver Praktiken, Motive und Strategien, sozialen Beziehungskonstellationen und gesellschaftlicher Opportunitätsstrukturen sowie intersektionaler Zusammenhänge. Damit wird sozialtheoretisch an Paradigmen angeschlossen, die in Anlehnung an Pierre Bourdieus Theoriearchitektur die Dichotomie zwischen Subjekt und Struktur aufzubrechen versuchen bzw. diese verbinden. Unterstellt wird dementsprechend, dass sich beim Bildungsaufstieg wechselseitige Wirkungszusammenhänge zwischen den Dispositionen und dem Handeln der Subjekte sowie den gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Gesellschaftliche Leitbilder, strukturelle Möglichkeitsräume und Zugangsbedingungen zu höherer Bildung finden sich demnach auch in den Strategien, Motiven und Narrativen von sozialen Aufsteiger*innen wieder und strukturieren damit wiederum kollekti
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- 2022
3. Der Einfluss der innerschulischen Peer-Group auf die individuelle Studienentscheidung
- Author
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Helbig, Marcel, Marczuk, Anna, Helbig, Marcel, and Marczuk, Anna
- Abstract
Um Übergangsfaktoren in die Hochschule zu identifizieren, hat die bisherige Forschung vor allem die Merkmale von Studienberechtigten betrachtet. Deutlich weniger ist hingegen zur Rolle des Schulkontextes bekannt. In unserer Untersuchung analysieren wir, inwiefern die Mitschüler:innen (Peer-Group) die individuelle Studierneigung beeinflussen. Unsere Annahmen lauten: Je mehr Schüler:innen in einer Schule aus Akademikerfamilien stammen und je mehr Schüler:innen ein Studium planen, desto wahrscheinlicher ist eine Studienplanung bei einzelnen Schüler:innen. Zur Prüfung dieser Hypothesen wurden Mehrebenenanalysen anhand der Daten des Studienberechtigtenpanels des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) berechnet. Es zeigt sich, dass ein höherer Anteil an Mitschüler:innen, die ein Studium planen, die Studienentscheidung einzelner Schüler:innen begünstigt. Die soziale Zusammensetzung (Anteil Akademikerkinder) scheint hingegen keine eindeutige Rolle zu spielen. Dies deutet darauf hin, dass die Peers über Werte und Normen und weniger über die Informationsweitergabe die Studienentscheidung einzelner Schüler:innen beeinflussen. Insgesamt konnte dargestellt werden, dass die Schule ein wichtiger Sozialisationsraum ist, in dem Bildungsentscheidungen beeinflusst werden., To identify factors of college enrollment, previous research has predominantly focused on individual characteristics of students. However, less is known about the role of the school context. In our study, we address the influence of schoolmates (peer-group). It is assumed, that the more students in a school come from academic families and the more students plan to study, the higher is the aspiration of individual students to enter tertiary education. To test these hypotheses, we ran multilevel analyses using longitudinal data from the Higher Education Research and Science Studies (DZHW). We show that a higher proportion of classmates planning to study affects the individual aspiration for tertiary education. In contrast, the social composition (proportion of students from academic families) does not shape educational decisions. This suggests that peers influence the study aspirations through values and norms rather than by sharing valuable information. These findings indicate that schools form an important socialization space in which students make their educational choices.
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- 2022
4. Do intensive guidance programs reduce social inequality in the transition to higher education in Germany? Experimental evidence from the ZuBAb study 0.5 years after high school graduation
- Author
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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Stuth, Stefan, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, and Stuth, Stefan
- Abstract
This paper examines the effect of an intensive counseling program to promote university access among students who are eligible for university. Using data from the experimental panel study ZuBAb, we examine the average effect on university enrollment directly after high school graduation and the effect heterogeneity by educational background. No positive effect of participation is found. We discuss these results in relation to the potential of reducing inequalities through individual counseling in Germany.
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- 2022
5. Bildungsungleichheit nach der Hochschulreife - das lässt sich ändern: Eine Untersuchung der Wirksamkeit eines intensiven Beratungsprogramms 1,5 Jahre nach dem Abitur
- Author
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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Allmendinger, Jutta, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, and Allmendinger, Jutta
- Abstract
Das deutsche Bildungssystem ist durch starke soziale Ungleichheiten am Studienübergang charakterisiert. Diese könnten durch individuelle Beratungen von Oberstufenschüler:innen abgebaut werden. Die Studie "Zukunfts- und Berufspläne nach dem Abitur" (ZuBAb) untersucht die Wirkung einer solchen intensiven und individuellen Beratung auf den Bildungsverlauf der Teilnehmenden, wobei das experimentelle Design der Studie verlässliche Rückschlüsse über die kausale Wirkung des Programms erlaubt. Basierend auf Daten, die rund 1,5 Jahre nach Erwerb des Abiturs erhoben worden sind (N = 1.064), wurde geprüft, ob das Programm die Studienaufnahme von Personen ohne akademischen Hintergrund fördert, ob es Bildungsungleichheiten am Übergang in das Studium reduziert und wie sich die Bildungsverläufe in Abhängigkeit von der Programmteilnahme in der Zeitspanne von einem halben Jahr und eineinhalb Jahre nach dem Abitur verändern. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Programmwirkung auf die Studienaufnahme von Personen ohne akademischen Hintergrund von 8 Prozentpunkten sowie einen deutlichen ungleichheits-reduzierenden Effekt der Beratung (15 Prozentpunkte oder anteilig 71 Prozent). Dieser positive Einfluss des Programms geht darauf zurück, dass die Programmteilnahme tendenziell die Passung zwischen dem akademischen Leistungsniveau und dem gewählten nachschulischen Bildungsweg fördert. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass sich deswegen erst eineinhalb Jahre nach dem Abitur eine positive Programmwirkung abzeichnet (wohingegen ein halbes Jahr nach dem Abitur kein positiver Effekt messbar war), weil insbesondere Personen, die unmittelbar nach dem Abitur ein Gap-Year (z.B. Freiwilliges Soziales Jahr) aufgenommen haben, von der Programmteilnahme profitieren. Zudem zeigt die detaillierte Aufschlüsselung der Bildungsverläufe im Zeitverlauf, dass das Programm nicht nur die Studienaufnahme für Personen ohne akademischen Hintergrund und die Ausbildungsaufnahme für Personen mit akademischem Hintergrund
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- 2022
6. Welche Rolle spielt der Promotionskontext für die Auslandsmobilität von Promovierenden?
- Author
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Netz, Nicolai, Hampel, Svenja, Netz, Nicolai, and Hampel, Svenja
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Die Studie untersucht auf Basis des Promoviertenpanels des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), inwiefern sich die Wahrscheinlichkeit von Auslandsaufenthalten nach Promotionskontexten unterscheidet. Promovierende in strukturierten Programmen (33%) und Stipendienprogrammen (30%) gehen deutlich häufiger ins Ausland als Promovierende auf Haushalts- (18%) und Drittmittelstellen (14%) sowie frei Promovierende (6%). Logistischen Regressionen zufolge erklärt sich dies teils durch individuelle Selektion in Promotionskontexte, insbesondere in Abhängigkeit der studienbezogenen Auslandserfahrung und des Promotionsfachs. Die Unterschiede werden jedoch auch maßgeblich durch die nach Promotionskontexten variierende Internationalität des Arbeitsumfelds, die Strukturiertheit des Promotionsprozesses sowie die Unterstützung von Forschungsaufenthalten, Konferenzbesuchen und Netzwerkaktivitäten vermittelt.
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- 2022
7. Hochqualifiziert und gefragt: Ergebnisse der zweiten HIS-HF Absolventenbefragung des Jahrgangs 2005
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HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Grotheer, Michael, Isleib, Sören, Netz, Nicolai, Briedis, Kolja, HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Grotheer, Michael, Isleib, Sören, Netz, Nicolai, and Briedis, Kolja
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- 2022
8. Soziale Ungleichheit beim Hochschulzugang verringern: Intensive Beratung fördert die Passung zwischen Potenzialen und Bildungsentscheidungen
- Author
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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, Allmendinger, Jutta, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Erdmann, Melinda, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Pietrzyk, Irena, Schneider, Juliana, and Allmendinger, Jutta
- Abstract
Langfristig angelegte Beratungsprogramme bringen mehr junge Menschen ohne akademischen Hintergrund an die Universitäten. Umgekehrt nehmen Studienberechtigte mit akademischem Hintergrund nach diesen Programmen häufiger eine Ausbildung auf. Sie verringern damit nicht nur soziale Ungleichheit, sondern verbessern auch die Passung zwischen schulischen Leistungen und Bildungsentscheidungen.
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- 2022
9. Übergänge nach der Schule als 'zweite Chance'? Eine quantitative und qualitative Analyse der Ausbildungschancen von Schülerinnen und Schülern aus Förderschulen 'Lernen'
- Author
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Blanck, Jonna M. and Blanck, Jonna M.
- Abstract
Die Studie beschreibt erstmals deutschlandweit die Ausbildungschancen von FörderschülerInnen mit "Lernbehinderung" und untersucht quantitativ und qualitativ, wie diese erklärt werden können. Überprüft wird, welche Bedeutung der Förderschulbesuch sowie die Berufs- und Rehaberatung der Agenturen für Arbeit für die Übergänge nach der Schule haben. Zudem wird analysiert, wie erklärt werden kann, dass manchen Jugendlichen der Übergang in Ausbildung trotz vieler Hindernisse gelingt. Damit trägt die Studie wesentlich zum Verständnis von Bildungsarmut im Lebensverlauf und der Debatte um "schulische Inklusion" bei.
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- 2022
10. Reducing or Widening the Gap? How the Educational Aspirations and Expectations of Turkish and Majority Families Develop During Lower Secondary Education in Germany
- Author
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Sebastian Neumeyer, Melanie Olczyk, Miriam Schmaus, and Gisela Will
- Subjects
Sociology and Political Science ,Social Psychology ,Bildungswesen Sekundarstufe I ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,Bildungsziel ,Federal Republic of Germany ,Secondary education ,Secondary Education Sector Lower Level ,pupil ,ethnische Ungleichheit ,türkische Herkunft ,ethnic inequality ,Turkish origin ,ZIS 197 ,ZIS 216 ,course of education ,Turk ,secondary education lower level ,Migration, Sociology of Migration ,Social sciences, sociology, anthropology ,Migration ,Sekundarstufe I ,Sekundarbildung ,Sozialwissenschaften, Soziologie ,Migrationshintergrund ,Schulabschluss ,Migrant ,Bundesrepublik Deutschland ,migration background ,school graduation ,ddc:300 ,Schüler ,goal of education ,Türke ,Bildungsungleichheit - Abstract
Unterschiede in den Bildungsaspirationen zwischen Personen mit Migrationshintergrund und der Mehrheitsbevölkerung wurden häufig an spezifischen Punkten der Bildungskarriere analysiert. Wenig ist jedoch über die Verläufe von Aspirationen und die Entwicklung ethnischer Unterschiede im Zeitverlauf bekannt. Unter Anwendung gängiger Erklärungsansätze (Immigrant optimism, relativer Statuserhalt, antizipierte Diskriminierung, ethnische Netzwerke und Informationsdefizite) leiten wir spezifische Hypothesen über die Entwicklung von Bildungsaspirationen und -erwartungen im Zeitverlauf ab und konzentrieren uns dabei auf Familien aus der Türkei. Wir greifen auf Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zurück, um zu untersuchen, wie sich die Aspirationen und Erwartungen für den höchsten Schulabschluss im Verlauf der Sekundarstufe I im stratifizierten Schulsystem Deutschlands entwickeln. Unter Anwendung einer Multi-Akteurs-Perspektive unterscheiden wir die von Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern berichteten Aspirationsverläufe. Erstens analysieren wir die Entwicklung von Gruppenunterschieden. In Übereinstimmung mit früherer Forschung finden wir zu Beginn der Sekundarstufe I in Deutschland höhere Aspirationen und Erwartungen für türkische Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, wenn soziale Herkunft und Leistungsunterschiede kontrolliert werden. Die Herkunftsunterschiede für die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler und die Aspirationen der Eltern nehmen im Verlauf der Sekundarstufe I ab. Zweitens zeigen die intra-individuellen Verläufe der Aspirationen und Erwartungen, dass türkischstämmige Eltern diese eher nach unten anpassen als Eltern der ethnischen Mehrheit, während türkischstämmige Schülerinnen und Schüler eine höhere Wahrscheinlichkeit stabil hoher Aspirationen und Erwartungen aufweisen als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Differences in educational goals between immigrants and the majority population have often been analysed at specific stages in their educational career. Little is known about longitudinal trajectories and the development of group differences over time. By applying common explanations (immigrant optimism, relative status maintenance, blocked opportunities, ethnic networks and information deficits), we derived specific hypotheses about the development of educational aspirations and expectations over time, focusing on families from Turkey. We drew upon data from the National Educational Panel Study to assess how aspirations and expectations for the highest school degree develop over the course of lower secondary education in Germany's stratified school system. Applying a multi-actor perspective, we observed trajectories reported by students and their parents. First, we analysed the development of group differences. In line with prior research, we found higher aspirations and expectations for Turkish students and their parents at the beginning of lower secondary education in Germany once social background and achievement differences were controlled for. Origin gaps for students' expectations and parents’ aspirations decreased over the course of lower secondary education. Second, intraindividual trajectories of aspirations and expectations revealed that parents of Turkish origin were more likely to experience downwards adaptations than majority parents, whereas students of Turkish origin were more likely to hold stable high aspirations and expectations than majority students.
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- 2022
11. Do intensive guidance programs reduce social inequality in the transition to higher education in Germany? Experimental evidence from the ZuBAb study 0.5 years after high school graduation
- Author
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Erdmann, Melinda, Pietrzyk, Irena Magdalena, Helbig, Marcel, Jacob, Marita, Stuth, Stefan, and Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
- Subjects
education ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,Studienaufnahme ,Federal Republic of Germany ,university access ,social background ,Sociology & anthropology ,Education ,Beratungswesen ,Experiment ,ddc:370 ,course of education ,social origin ,Bildungsintervention ,soziale Herkunft ,guidance and counseling ,Bildung und Erziehung ,Studienberatung ,educational intervention ,experiment ,Bundesrepublik Deutschland ,Sociology of Education ,university admission ,Soziologie, Anthropologie ,Bildungs- und Erziehungssoziologie ,Counseling System ,ddc:300 ,Hochschulzugang ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit - Abstract
This paper examines the effect of an intensive counseling program to promote university access among students who are eligible for university. Using data from the experimental panel study ZuBAb, we examine the average effect on university enrollment directly after high school graduation and the effect heterogeneity by educational background. No positive effect of participation is found. We discuss these results in relation to the potential of reducing inequalities through individual counseling in Germany. Im Beitrag wird die Wirkung eines intensiven Beratungsprogramms zur Förderung der Studienaufnahme von Hochschulzugangsberechtigten untersucht. Mittels Daten aus der experimentellen Panelstudie ZuBAb werden der durchschnittliche Effekt auf die Studienaufnahme direkt nach dem Abitur und die Effektheterogenität nach Bildungsherkunft überprüft. Es zeigt sich keine positive Wirkung der Teilnahme. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf die ungleichheitsreduzierenden Potentiale individueller Beratung in Deutschland diskutiert.
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- 2022
12. Zwischen Geschichte und Arbeitsmarkt: Eine Studie zum Bildungsverlauf wissenschaftlicher VolontärInnen im Rahmen der Europäischen Hochschulreform
- Author
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Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), Forkel, Jens A., Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), and Forkel, Jens A.
- Abstract
Die europäischen Gesellschaften unterliegen einem umfassenden Paradigmenwechsel, der zu Veränderungen in der historischen Semantik und ihren Leitdifferenzen als Staat unter Staaten führt. Rechts- und Zuständigkeitsübertragungen an supranationale Organisationen stellen Souveränitätsverluste des politischen Systems dar, welche die Semantik von Teil und Ganzen betreffen. Dessen Einheit wurde einst im Modell des Nationalstaates als Weltbezug des Menschen zur Hierarchisierung von Unterschieden organisiert, um die Unmöglichkeit der Beziehung zum Ganzen zu reduzieren. Institutionalisierungen zur Pflege dieser Semantik regulierten dieses paradoxe Verhältnis zur Welt - mit dem emanzipatorischen Vorteil, dass sich jeder Einzelne nur über das Ganze zum Anderen stellen konnte. Öffentlichkeit entstand - als Entgegensetzung zur entstehenden Privatheit. Museum und Universität als Kinder dieser Emanzipationsbewegung spiegeln dies exemplarisch. Beide, (wieder-)gegründet als nationale Institutionen, folgten ihrem öffentlichen Auftrag: der Welt einen Sinn zu geben. Indem sie Wissen und Artefakte aus der ganzen Welt akkumulierten, systematisierten und vermittelnd für die Öffentlichkeit verfügbar machten, ermöglichten und etablierten sie Rationalität und Selbstbeobachtung unter der Leitidee des Fortschritts.
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- 2021
13. 'Du solltest es besser haben …' - zur Intersektionalität von sozialer Mobilität, Generation und Geschlecht im Kontext von Migrationsfamilien
- Author
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Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina and Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina
- Abstract
In meinem Beitrag setze ich mich mit der Frage auseinander, wie sich soziale Mobilitätsprozesse im Kontext von Migrationsfamilien gestalten. Ich frage, inwieweit Migration mit einem sozialen Mobilitätsprozess einhergeht und in welchem Zusammenhang dieser mit den familialen Generations- und Geschlechterverhältnissen steht. Dabei diskutiere ich familiale, soziale Mobilitätserfahrungen unter der Berücksichtigung von intergenerationalen Binnendynamiken sowie deren mögliche vergeschlechtlichte Ausprägungen anhand von zwei biografischen Fallvignetten. Ich beziehe mich dabei auf empirisches Material aus meiner Forschung zu Bildungsbiografien von Studierenden mit Migrationsgeschichte. Es handelt sich um eine qualitativrekonstruktive Studie, die sich aus einer biografieanalytischen, habitussensiblen Perspektive mit den Erzählungen von Universitätsstudierenden auseinandersetzt. Theoretisch verknüpfe ich in meiner Diskussion intersektionale und biografische Perspektiven mit sozialer Mobilität und Migration, Adoleszenz und Generationenverhältnissen., In my article I discuss how social mobility processes take place in migrant families. I focus on the relationship between migration and social mobility and how that, in turn, is linked to generational and gender relations. With the help of two biographical case study vignettes, I take a close look at the narrations of experiences of social mobility and their intergenerational and gendered dynamics. I draw on empirical material from a qualitative, biographical and habitus-sensitive study on the educational biographies of students enrolled in higher education. In my discussion I refer to theories of gender and intersectionality, biography, social mobility and migration, generation and adolescence.
- Published
- 2021
14. Bildung und Lebensverläufe in einer differenzierten und dynamischen Gesellschaft
- Author
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Schmidt-Hertha, Bernhard, Haberzeth, Erik, Hillmert, Steffen, Schmidt-Hertha, Bernhard, Haberzeth, Erik, and Hillmert, Steffen
- Abstract
Der Beitrag beschreibt aus einem soziologischen Blickwinkel aktuelle Rahmenbedingungen für Bildungsinstitutionen und individuelles Bildungsverhalten in einer differenzierten und dynamischen Gesellschaft. In Kombination einer Lebensverlaufsperspektive und des Blicks auf zentrale gesellschaftliche Entwicklungen werden veränderte Bedingungen von Bildungsprozessen deutlich, welche neue Ansprüche an ein zeitgemäßes Bildungssystem stellen. Ausgehend von unterschiedlichen Funktionen des Bildungssystems wird diskutiert, inwieweit Institutionen und Individuen von den gesellschaftlichen Veränderungen betroffen sind und wie sie angemessen darauf reagieren können., The paper describes current conditions for educational institutions and individual educational behaviour in a differentiated and dynamic society from a sociological point of view. The combination of a life-course perspective and the view of central social developments reveals changed conditions of educational processes, which place new demands on a modern educational system. Taking different functions of the education system as a starting point, it is discussed to what extent institutions and individuals are affected by social changes and how they can react appropriately.
- Published
- 2021
15. Islam, Gender, Intersektionalität: Bildungswege junger Frauen in der Schweiz
- Author
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Gasser, Nathalie and Gasser, Nathalie
- Abstract
Wie wirkt sich der aktuelle Islamdiskurs auf Bildungsbiografien junger Secondas aus? Wie beeinflussen unterschiedliche Differenzkategorien wie beispielsweise Gender und Religion die Bildungsbiografien? Und wirken diese Kategorien intersektionell? Die Autorin zeigt auf, wie unterschiedlich junge Secondas aus der Schweiz mit der Herausforderung umgehen, als religiös orientierte muslimische Frauen in einem tendenziell islamkritischen Umfeld bildungsbiografisch zu bestehen. Sie verdeutlicht die bestehenden Bildungsbarrieren samt den unterschiedlichen Taktiken, diese zu umgehen. Auf dieser Grundlage diskutiert sie, inwiefern Religion dabei als intersektionale, interdependente Analysekategorie gefasst werden kann.
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- 2021
16. Soziale Herkunft, Lebensverlaufsereignisse und die verspätete Aufnahme einer beruflichen Ausbildung formal Geringqualifizierter
- Author
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Dietrich, Hans, Patzina, Alexander, Kretschmer, Sara, Dietrich, Hans, Patzina, Alexander, and Kretschmer, Sara
- Abstract
Rund ein Viertel der Sekundarstufe-I-Absolventen in Deutschland erwirbt bis zum 25. Lebensjahr keinen beruflichen Abschluss. Diese Gruppe der formal Geringqualifizierten weist ein deutlich erhöhtes Risiko auf, erwerbslos zu sein, ein niedriges Einkommen zu beziehen oder eine prekäre Erwerbstätigkeit auszuüben. Dieser Beitrag geht der Frage nach, welche Faktoren formal Geringqualifizierte motivieren, ab dem 25. Lebensjahr noch eine berufliche Erstausbildung aufzunehmen. Zur Begründung nachholender Bildungsentscheidungen wird einerseits auf Theorien sozialer Herkunft und andererseits auf individuelle Lebensverlaufsereignisse (Bildungs- und Erwerbsverlauf sowie Migration) Bezug genommen. Unter Verwendung von Daten des Nationalen Bildungspanel (NEPS SC6:7.0.0) belegen Logit-Regressionen, dass formal Geringqualifizierte aus bildungsnahen Elternhäusern mit höherer Wahrscheinlichkeit ab dem Alter von 25 Jahren noch eine erste berufliche Ausbildung aufnehmen als formal Geringqualifizierte anderer Herkunftsgruppen. Während der individuelle Bildungsverlauf einen schwachen Einfluss auf verspätete Bildungsentscheidungen ausübt, erweist sich der individuelle Erwerbsverlauf bis zur Bildungsentscheidung als äußerst relevant. Langzeitarbeitslose und formal Geringqualifizierte, die sich am Arbeitsmarkt etabliert haben (d. h. Personen mit hoher Erwerbserfahrung und Betriebszugehörigkeit), haben eine geringe Neigung, verspätet in berufliche Bildung zu investieren. Bei Personen mit Migrationshintergrund kommt insbesondere dem Alter beim Zuzug nach Deutschland Bedeutung zu. Insgesamt verweisen die Befunde auf ein beachtliches Potenzial für die berufliche Bildung in Deutschland, das bislang zu wenig ausgeschöpft wird., Approximately one quarter of all school leavers from lower secondary education does not finish apprenticeship training or an equivalent school-based vocational training in Germany before age 25. This group of low-qualified individuals suffers from a clearly increased risk of being unemployed, of having a low income and being employed in precarious jobs. This article identifies factors, which motivate low-qualified individuals aged 25 and older to start a vocational training. In doing so, the article focuses on both social origin and specific life course events, such as the individual educational and employment career and immigration. Results from logit regression models employing data from the national educational panel (NEPS SC6:7.0.0) indicate that low-qualified individuals from an educated family background are more likely to start vocational training past the age of 25, compared to other low-qualified individuals. Whilst individual school experience contributes less to a delayed vocational training, individual employment experience appears to be relevant. Both low-qualified individuals with long-term unemployment experience and low-qualified individuals who report above average work experience or tenure are less motivated for a delayed vocational training decision. Immigrants who arrived in Germany after school age show above average training motivation. In general, the study identified a quantitatively relevant group of low-qualified individuals; a group that needs more support to invest in vocational training.
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- 2021
17. Jugendliche und Kommunen beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung: Die 'Doppelte Erreichbarkeit' unter Corona-Bedingungen - Ein Projektentwurf zur Best Practice
- Author
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Friebel, Harry and Friebel, Harry
- Published
- 2021
18. Bildung auf einen Blick 2020: OECD-Indikatoren
- Author
-
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) and Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)
- Abstract
Bildung auf einen Blick informiert über die Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme in den 37 OECD-Mitgliedsländern sowie in einer Reihe von Partnerländern. Für das diesjährige Schwerpunktthema berufliche Bildung wurden unter anderem die Teilnahme an beruflicher Bildung und die Investitionen in diesem Bereich untersucht. Zwei neue Indikatoren runden die Analyse ab. Die Studie ist in die folgenden Kapitel gegliedert: Bildungsergebnisse und Bildungserträge, Bildungszugang, -beteiligung und Bildungsverlauf, Finanzierung, Lehrkräfte, Lernumfeld und Organisation des Schulwesens. Ein Kapitel widmet sich darüber hinaus dem vierten Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Darin werden die Qualität von Bildung im Sekundarbereich II und die Teilnahme daran untersucht. Insgesamt liefern mehr als 100 Grafiken und Tabellen aktuelle Informationen zur Struktur und Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme im internationalen Vergleich. Die präsentierten Daten umfassen den gesamten Bildungsverlauf, von Kindergarten über Schule bis hin zu Hochschule und Weiterbildung. Die von der OECD entwickelten Bildungsindikatoren machen die Daten vergleichbar.
- Published
- 2021
19. Emerging Adulthood, soziale Benachteiligung und transnationale Migration
- Author
-
Carnicer, Javier A., Dedecek Gertz, Helena, Carnicer, Javier A., and Dedecek Gertz, Helena
- Abstract
Emerging Adulthood ist von Arnett (2000) als eine Lebensphase der Selbstfindung und der Instabilität zwischen der Adoleszenz und dem Erwachsenenalter vorgeschlagen worden. Auf der Grundlage einer Fallstudie fragen wir in diesem Beitrag, wie transnationale Migrationserfahrungen diese Phase beeinflussen. Gleichzeitig reflektieren wir, inwiefern das Konzept der Emerging Adulthood im Kontext von Jugend, transnationaler Migration und sozialer Benachteiligung angemessen ist. Arnetts Konzept betrachten wir eher als ein Narrativ, das zentrale gesellschaftlichen Erwartungen artikuliert. Auf diese Weise eignet es sich als sensibilisierendes Konzept, um Verhältnisse zu beschreiben, die diesen Erwartungen verletzen., Emerging adulthood has been proposed by Arnett (2000) as an extended period of exploration and instability between adolescence and adulthood. Based on a case study, we ask how transnational migration experiences influence this period. In parallel, we also reflect on the adequacy of the concept of emerging adulthood for the study of youth and transnational migration in conditions of social disadvantage. We regard Arnett’s concept as a narrative that articulates central social expectations. As such, it can serve as a sensitizing concept to describe conditions that violate these expectations.
- Published
- 2021
20. Bildung in Deutschland 2020: ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt
- Author
-
Autorengruppe Bildungsberichterstattung and Autorengruppe Bildungsberichterstattung
- Abstract
In der 8. Ausgabe präsentiert der indikatorenbasierte Bericht Daten und Analysen zum deutschen Bildungssystem für Bildungspolitik, Bildungsplanung und Öffentlichkeit. Schwerpunktthema der Langzeitsystemstudie ist Bildung in einer digitalisierten Welt. Die Bestandsaufnahme zum deutschen Bildungswesen betrachtet Bildungsvoraussetzungen, Bildungswege und Bildungsergebnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf der Grundlage von Daten der Bildungsinstitutionen, der Bildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie weiteren Kontextinformationen von Bildung. Der Bericht bietet einen Gesamtblick auf alle Bildungsbereiche, von der frühen Bildung im Kleinkindalter bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. Die kontinuierliche, datengestützte Beobachtung und Analyse liefert damit Informationen zu Trends im Bildungswesen für Bildungspolitik, Bildungsverwaltung und -praxis ebenso wie für Wissenschaft und Öffentlichkeit.
- Published
- 2021
21. Migration, Bildungsaufstieg und Männlichkeit: Passungsdynamiken zwischen Familie, Schule, Peers und Hochschule
- Author
-
Westphal, Manuela, Kämpfe, Karin, Westphal, Manuela, and Kämpfe, Karin
- Abstract
Die wachsende Heterogenität der Studierenden an deutschen Hochschulen fand in den letzten Jahren zunehmend Beachtung in Hochschulforschung und -politik. Insbesondere Studierende mit Migrationshintergrund werden als eine relevante und besondere Gruppe betrachtet. Viele von ihnen sind die Ersten in ihren Familien und Peers, die den Hochschulzugang überhaupt erreichen und sich für ein Studium entscheiden konnten. Auf dem Weg zur Hochschule bzw. in der Hochschule müssen sie Kompetenzen, Ressourcen und Strategien aktivieren bzw. erwerben, um benachteiligende familiäre, soziale Ausgangslagen und diskriminierende Strukturen im Bildungssystem zu bewältigen. Bildungserfolge bzw. -aufstiege erweisen sich als Passungsfrage zwischen individuellen, milieu- und genderspezifischen Orientierungen sowie gesellschaftlich-institutionellen Erwartungen und Anforderungen. Die Beiträge des Bandes greifen die Passungsdynamiken in und zwischen den Sozialisationskontexten Familie, Schule, Peers und Hochschule auf. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Perspektiven werden empirische Befunde einer qualitativ-rekonstruktiven Studie zu "Bildungserfolg im Kontext von Migration und Männlichkeit" dargestellt und diskutiert. Identifiziert werden biografische Dynamiken und Deutungen für die Gestaltung und Bewältigung von Bildungsaufstiegen.
- Published
- 2020
22. Übergangsverläufe am Ende der Sekundarstufe I: Erklärungsansätze für soziale und migrationsbezogene Ungleichheiten
- Author
-
Busse, Robin and Busse, Robin
- Abstract
Which school leavers experience a smooth transition to vocational education and training (VET) after the 9th and 10th grade of secondary school, and which school leavers take other (educational) routes? Using longitudinal data from the German National Educational Panel Study (NEPS, Starting Cohort 4), the author reveals patterns in school leavers’ transition trajectories and empirically tests theoretical mechanisms of social and migration-related educational inequalities. Particular attention is given to the extent to which educational inequalities in youths’ transition trajectories can be explained by differences in (1) school performance (primary effects), (2) rational choice factors (secondary effects), (3) family resources, and (4) the educational expectations of parents and friends. The findings reveal that rational choice factors and the educational expectations of social groups largely determine school leavers’ pathways, but also contribute to educational inequalities. In the identification of the primary mechanisms of educational inequalities, the assumptions of existing theories are examined, and various explanatory approaches are combined. In addition, the results provide starting points for educational policy discussions on strategies and measures to reduce social and migration-related inequalities in the transition to VET and secondary vocational schools., Wem gelingt am Ende der allgemeinbildenden Sekundarstufe I ein nahtloser Übergang in eine vollqualifizierende Berufsausbildung, und wer beschreitet anderweitige (Bildungs-)Wege? Anhand der Startkohorte 4 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) werden Übergangsmuster von Schulentlassenen der Sekundarstufe I im Längsschnitt analysiert sowie die theoretischen Entstehungsmechanismen sozialer und migrationsbezogener Bildungsungleichheiten empirisch geprüft. Hierbei fragt der Autor, in welchem Maße Ungleichheiten in den Übergangsverläufen der Jugendlichen auf herkunftsbedingte Ressourcen der Familie, primäre und sekundäre Herkunftseffekte sowie auf herkunftsspezifische Bildungserwartungen und -ansprüche des sozialen Umfeldes zurückzuführen sind. Die Befunde zeigen, dass rationale Bildungsabwägungen und soziale Bezugsgruppeneinflüsse maßgeblich den Übergangsverlauf von Jugendlichen beeinflussen, aber auch im beträchtlichen Maße zur Erklärung von Ungleichheiten beitragen. Durch das Aufdecken ungleichheitsrelevanter Mechanismen werden bestehende Theorien hinsichtlich ihres Geltungsanspruchs überprüft und verschiedene Erklärungsansätze zusammengeführt. Zugleich bieten die Befunde Anknüpfungspunkte für bildungspolitische Diskussionen über Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung sozialer und migrationsbezogener Ungleichheiten beim Übergang in Ausbildung und weiterführende berufliche Schulen.
- Published
- 2020
23. 'Warum soll man Arbeiter bleiben?' Bildungsaufstieg in einer Familie türkischer Herkunft
- Author
-
Carnicer, Javier A. and Carnicer, Javier A.
- Abstract
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Bildungsaspirationen und Bildungsaufstiegen in Familien mit türkischem Migrationshintergrund. Die hohen Bildungsaspirationen in diesen Familien werden im Zusammenhang mit der Migration als Teil eines Projekts der sozialen Mobilität gedeutet. Auf der Grundlage einer Fallstudie wird analysiert, wie Bildungsaspirationen intergenerational weitergegeben werden. Außerdem werden die familiären Ressourcen, die den Bildungsaufstieg unterstützen, untersucht. Die Analyse basiert auf biografisch-narrativen Interviews mit Eltern und Söhnen türkischer Herkunft., This article deals with educational aspirations and educational advancement in families with Turkish migration background. The high educational aspirations in these families are interpreted in relation to their own migration as a project of social mobility. Based on a case study, it will be analysed how educational aspirations are handed down intergenerationally as well as the ways in which the educational advancement is supported by the family. The analysis is based on biographical-narrative interviews with parents and sons of Turkish origin.
- Published
- 2020
24. Was können Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Mittleren Schulabschluss aus Übergangsmaßnahmen mitnehmen? Entwicklungen und Übergangschancen in Ausbildung
- Author
-
Menze, Laura, Holtmann, Anne Christine, Menze, Laura, and Holtmann, Anne Christine
- Abstract
Jugendliche ohne Mittleren Schulabschluss besuchen nach Verlassen der Schule oft Maßnahmen im Übergangsbereich des beruflichen Bildungssystems. In unserem Beitrag untersuchen wir mit Daten des Nationalen Bildungspanels, was sie aus solchen Maßnahmen für ihren weiteren Bildungsweg mitnehmen können. Wir betrachten Entwicklungen in drei Bereichen: Nachholen von Schulabschlüssen, Sammeln von betrieblichen Erfahrungen und Entwicklung des Bewerbungsverhaltens auf Ausbildungsplätze. Wir untersuchen zum einen, wer unter den Schulabgängerinnen und -abgängern ohne Mittleren Schulabschluss in Übergangsmaßnahmen Fortschritte in diesen drei Bereichen macht, und zum anderen, ob die Teilnehmenden dadurch ihre Ausbildungschancen nach Maßnahmenende verbessern können. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass alle drei Entwicklungen den Ausbildungszugang erleichtern können. Die Jugendlichen nutzen die Teilnahme an Übergangsmaßnahmen jedoch auf unterschiedliche Weise: Während jene mit vergleichsweise günstigen Ausgangsbedingungen häufiger Schulabschlüsse nachholen, sammeln jene mit schlechteren Ausgangsbedingungen eher betriebliche Erfahrungen und verbessern ihr Bewerbungsverhalten., In Germany, school leavers without an intermediate school-leaving certificate often enter so-called prevocational programs. In this article, we use data from the German National Educational Panel Study to investigate whether and how these young people can benefit from these programs in their further educational careers. We focus on three potential developments: catching up on school-leaving certificates, establishing linkages to firms, and improving one’s application behavior. First, we ask who among the school leavers achieves development in these three areas during program participation. Second, we analyze if these developments are helpful for entering vocational training afterwards. We show that developments in all three areas are connected to better chances to enter vocational training. However, young people make different use of prevocational programs: While those with better starting conditions are more likely to catch up on school-leaving certificates during these programs, those with poorer starting conditions mainly establish linkages to firms and improve their application behavior.
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- 2020
25. Die Anwendbarkeit des Erlernten in den wandelnden Bildungs- und Arbeitslandschaften der 1970er bis 2000er Jahre
- Author
-
Universität Konstanz, Maier, Tobias, Universität Konstanz, and Maier, Tobias
- Abstract
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Orientierungsfunktion, die der erlernte Beruf für Individuen ausübt. Durch die Selektion arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten kommt ihm eine besondere Rolle in der Vermittlung zwischen Bildung und Arbeitsmarkt zu. Mit dieser Arbeit wird hinterfragt, ob und wenn ja, wie sich Veränderungen in der Arbeitswelt und im Bildungswesen auf diese Orientierungsfunktion auswirken. Die 1970er bis 2000er Jahre setzen für diese Fragestellung die idealen Rahmenbedingungen: Die Arbeitswelt ist durch die dritte industrielle bzw. mikroelektronische Revolution und die damit einhergehende Globalisierung geprägt. Die Nachfrage nach Tätigkeiten verändert sich. Zunehmende Arbeitslosigkeitserfahrungen und die Entstehung atypischer, vom unbefristeten Vollzeitvertrag abweichender, Arbeitsverhältnisse führen zu Unsicherheiten im Erwerbsverlauf. Im Bildungssystem wird im selben Zeitraum der Ausbau des Hochschulsektors forciert. Das duale Ausbildungssystem, welches als Idealbild für die Verknüpfung von staatlicher Bildung und wirtschaftlichen Anforderungen gilt, verliert bei den jungen Generationen hingegen an Attraktivität. Trotz einer Vielzahl an Studien, die sich der Übereinstimmung von Ausbildungs- und Erwerbsberuf annehmen und berufliche Mobilitäten untersuchen, kann die Frage nach einer Entberuflichung an den Übergängen zwischen Ausbildung und Erwerbstätigkeit bislang nur zu Teilen beantwortet werden. Dies hat vorwiegend drei Gründe: Erstens wird der Beruf als ein zeitlich starres Konstrukt betrachtet, was je nach Aggregation zu unterschiedlichen Rückschlüssen über eine Entberuflichung führt. Dabei ist zu beachten, dass sich berufliche Inhalte und damit auch die inhaltlichen Distanzen zwischen Berufen über die Zeit verändern. Zweitens werden verschiedenartige Eigenschaften unterschiedlicher beruflicher Abschlüsse nicht vergleichend berücksichtigt. Dies ist aber notwendig, um die Diskussion über eine Lockerung beruflicher Strukturen von de
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- 2020
26. DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020: Datenanalyse zur Situation junger Menschen in Deutschland
- Author
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Lochner, Susanne, Jähnert, Alexandra, Deutsches Jugendinstitut e.V., Lochner, Susanne, Jähnert, Alexandra, and Deutsches Jugendinstitut e.V.
- Abstract
In Deutschland hat gut ein Drittel der unter 25-Jährigen einen Migrationshintergrund. Wie beeinflusst das die Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Der Bericht basiert auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und unterteilt die Untersuchungskategorie "Migrationshintergrund" in Generationszugehörigkeit, Herkunftsregion und Aufenthaltsstatus sowie Familiensituation, soziale Lage und Bildungshintergrund der Eltern.
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- 2020
27. Take Your Time to Grow: A Field Experiment on the Hiring of Youths
- Author
-
Kübler, Dorothea, Schmid, Julia, Stüber, Robert, Kübler, Dorothea, Schmid, Julia, and Stüber, Robert
- Abstract
We investigate the effect of spells of no formal employment of young Germans on their chances of entering the labor market through an apprenticeship. We also study whether the potential negative effects of such spells can be mitigated by publicly provided training measures. In a field experiment, the fictitious applications of three young women were sent to firms advertising apprenticeships for the position of office manager. One application was from a fresh school-leaver and two from applicants who had been out of school for two years, where one of them had participated in a training measure. We find that applicants who have been out of school for two years and have participated in the training are more successful than older applicants without additional training. We do not find a significant difference between older applicants with or without training and fresh school leavers. Our findings show that training measures increase the attractiveness of applicants and that the potential stigma of spells of no formal employment after school are compensated by informal work experience or age or a combination of both.
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- 2020
28. Students' experiences with different learning pathways to higher professional bachelor programmes
- Author
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Biemans, Harm J. A., Mariën, Hans, Fleur, Erik, Beliaeva, Tanya, Harbers, Jan, Biemans, Harm J. A., Mariën, Hans, Fleur, Erik, Beliaeva, Tanya, and Harbers, Jan
- Abstract
Context: In the Dutch educational system, different learning pathways to higher professional bachelor (or HBO) programmes have been created: the regular VET route, the general secondary education route, and continuing learning pathways (such as the Green Lyceum or GL) that combine characteristics of these two traditional routes and that are specifically designed for students who combine a relatively high cognitive level with an affinity for practical, vocation-oriented assignments. Approach: The present study aimed to compare the experiences of students coming from these three different learning pathways to HBO. 62 former GL students, 127 former middle-management VET (or MBO) students, and 81 former regular general secondary education (or HAVO) students completed an online questionnaire on their experiences in their first HBO study year and their scores on the various scales were compared. Findings: Students from the three groups were equally satisfied with their current HBO programme. The same pattern was found for perceived study success in their HBO programme. Former GL students, however, mentioned that they had been better prepared in terms of development of study skills needed in HBO. Compared with the MBO route to HBO, former GL students felt better prepared in terms of the theoretical subjects addressed in their previous educational programme. In this regard, their level of theoretical preparation was comparable to that of former HAVO students. When the vocation-oriented aspects of education were concerned, however, the GL appeared to be comparable with the MBO route to HBO (in the HAVO curriculum, vocation-oriented preparation for HBO is absent). Moreover, former HAVO students scored lower than former GL and former MBO students with respect to the extent to which they felt that they had received support in choosing a particular HBO programme in their previous educational programme. Conclusion: The GL seems to combine the advantages of MBO and HAVO programmes
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- 2020
29. Upper secondary education for youth at risk: A comparative analysis of education and training programmes in Austria, Norway, Sweden and Switzerland
- Author
-
Schmid, Evi and Schmid, Evi
- Abstract
Context: Vocational education and training (VET) plays a key role in reducing early leaving from education and training, and integrating youth at risk in upper secondary education. To ensure that more young people complete upper secondary education, the OECD suggests designing interventions that address the specific needs of youth at risk like changes in the standard duration, preparatory or personalised support measures. Based on a comparative analysis of such programmes tailored to the needs of youth at risk in Austria, Norway, Sweden and Switzerland, the objective of this article is to identify different education and training models that these countries employ to include youth at risk in upper secondary education. Approach: The study is based on document analysis; the documents studied are public documents like law texts and white papers from the education authorities as well as research publications. The interventions proposed by the OECD to adapt training programmes to the specific needs of youth at risk were chosen as a basis for the comparative analysis. Further structural characteristics of the programmes complemented the analysis. Findings: The study found four different types of education and training models for youth at risk in Austria, Norway, Sweden and Switzerland: Shortened (Norway, Switzerland), prolonged (Austria), individualised (Austria, Norway and Sweden) and preparatory programmes (Sweden). Preparatory and prolonged programmes aim to help young people to achieve ordinary upper secondary qualifications through preparatory measures, more time or more support. Individualised or shortened programmes aim to adapt education and training programmes to young people's needs by reducing the programmes’ demands. In all four countries, youths have the opportunity to conclude their education with a certificate at a level lower than 'regular' upper secondary education. Conclusion: The four countries surveyed differ widely in terms of educational traditions a
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- 2020
30. Durchlässigkeit als mehrdimensionale Aufgabe: Bedingungen für flexible Bildungsübergänge
- Author
-
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Banscherus, Ulf, Bernhard, Nadine, Graf, Lukas, Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Banscherus, Ulf, Bernhard, Nadine, and Graf, Lukas
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- 2020
31. Die Bildungsteilhabe junger Flüchtlinge: Faktoren von Inklusion und Exklusion in München und Toronto
- Author
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Korntheuer, Annette and Korntheuer, Annette
- Abstract
Aufgrund des starken Anstieges der Zahlen von Asylsuchenden und Geflüchteten stehen sowohl Deutschland als auch Kanada vor neuen dringlichen gesellschaftlichen Herausforderungen. Bildungsteilhabe ist ein zentraler Faktor und Indikator für gelingende Integration. Wie kann die Teilhabe junger Flüchtlinge am Bildungssystem ermöglicht werden? In diesem Buch werden die multikulturellen urbanen Zentren München und Toronto in den Blick genommen. Innerhalb einer explorativen empirischen Studie werden Bildungserfahrungen junger Flüchtlinge sowie Bildungsstrukturen für die Bevölkerungsgruppe in diesen zwei Städten untersucht. Die Arbeit greift hierbei auf eine ausführliche theoretische Einbettung in der Bildungs- und Flüchtlingsforschung zurück. Kontextuelle Rahmenbedingungen in den Gesellschafts-, Asyl- und Bildungssystemen in Kanada und Deutschland werden detailliert dargestellt. Diese Studie bietet wichtige theoretische Erkenntnisse zu strukturellen und biographischen Faktoren der Bildungsteilhabe junger Geflüchteter und gibt zudem Hinweise auf praktische Handlungsstrategien. (Verlag)
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- 2020
32. Refugees in Canada and Germany: From Research to Policies and Practice
- Author
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Korntheuer, Annette, Pritchard, Paul, Maehler, Débora B., Wilkinson, Lori, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Korntheuer, Annette, Pritchard, Paul, Maehler, Débora B., Wilkinson, Lori, and GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
- Abstract
This edited collection offers an in-depth look at the reactions of Germany and Canada - two countries that have responded to the 21st century ‘age of displacement’ in very different ways - and the creative solutions and often collaborative efforts these host societies have undertaken to support the sudden arrival of newcomers within their nation’s borders. The migration of significantly high numbers of asylum seekers and refugees between 2015 and 2018 presented destination and resettlement societies both a sizable challenge and an opportunity to respond effectively to the imminent needs of this cohort. Germany and Canada emerged as leaders on the global stage for how they responded and the innovative ways they were able to bring together different social actors and stakeholders locally, nationally and globally. This volume is the result of an ongoing international, collaborative effort to monitor and evaluate these responses - from research to policies and practice. The objective is to mobilize knowledge produced through the latest research on key issues relating to the resettlement and integration of refugees in Germany and Canada in a timely and accessible manner. The works presented here not only show evidence based results on resettlement and integration in Canada and Germany, they also provide valuable insights that can support government agencies, service providers and members of civic society to rapidly respond to factors that threaten the wellbeing of refugees and will be instrumental to the successful integration of future cohorts., Dieses Sammelwerk beschreibt die Reaktionen Deutschlands und Kanadas auf das 'age of displacement' des 21. Jahrhunderts. Es zeigt Lösungsansätze und gemeinsame Anstrengungen auf, die unternommen wurden, um die seit 2015 Neuzugewanderten zu unterstützen. Zudem werden kritische, gesellschaftliche und politische Antworten auf Fluchtzuwanderung analysiert. Die Zuwanderung einer hohen Anzahl von Asylsuchenden und Geflüchteten zwischen 2015 und 2018 stellte Deutschland und Kanada zwar vor große Herausforderungen, eröffnete jedoch auch die Chance, effektiv mit den Erwartungen unterschiedlicher Interessengruppen umzugehen. Beide Länder zeigen sich als wichtige Akteure, die sich bemühen, diese auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu vernetzen, um geeignete und innovative Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen zu finden. Dieser Band ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit, um diese Antworten und Reaktionen - from research to policies and practice - zu analysieren und zu evaluieren. Ziel ist es, neue Forschungsergebnisse zu Schlüsselthemen im Zusammenhang mit Fluchtmigration und Integration in Deutschland und Kanada zugänglich und nutzbar zu machen. Die hier vorgestellten Beiträge diskutieren nicht nur evidenzbasierte Ergebnisse zur Integration von Asylsuchenden und Geflüchteten in Kanada und Deutschland, sondern sie liefern auch wertvolle Ansätze, um öffentliche Akteure, soziale Institutionen und Mitglieder der Zivilgesellschaft dabei zu unterstützen, das Wohlbefinden und die Integration von Neuzugewanderten zu sichern.
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- 2020
33. Abnehmende Bildungsungleichheiten? Der Einfluss von sozialer und ethnischer Herkunft im Bildungsverlauf
- Author
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Kurz, Karin, Lehmann, Judith, Theunissen, Julian, Kurz, Karin, Lehmann, Judith, and Theunissen, Julian
- Abstract
Das deutsche allgemeinbildende Schulsystem mit seiner frühen Stratifizierung (Allmendinger 1989) wird als relativ rigide angesehen und es wird häufig angenommen, dass die im Anschluss an die Grundschule gewählte Schulart den weiteren Bildungsweg größtenteils vorbestimmt. Doch gilt dies auch heute noch, nachdem seit einigen Jahren der Besuch von Fachoberschulen und Berufs- oder Fachgymnasien stark angestiegen ist und die Hochschulreife nicht nur über das traditionelle Gymnasium erworben wird? Und wichtiger noch: Können benachteiligte Gruppen - vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund - von diesen Veränderungen profitieren und ihren Abstand zu begünstigten Gruppen im Bildungsverlauf reduzieren? Diese zweite Frage ist unter bildungspolitischen Gesichtspunkten von erheblicher Relevanz, wenn Bildungspolitik den Anspruch hat, benachteiligten Gruppen im Bildungssystem größere Chancen zu eröffnen. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für die Geburtsjahrgänge 1983 bis 1995 nach.
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- 2020
34. Schulstatistische Individualdaten zur Rekonstruktion von Bildungsverläufen: Perspektiven für die Weiterentwicklung des Sozial- und Bildungsmonitorings in Nordrhein-Westfalen
- Author
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Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Böttcher, Wolfgang, Kühne, Stefan, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Böttcher, Wolfgang, and Kühne, Stefan
- Abstract
Auch wenn die Bildungsstatistik in den letzten 15 Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat, ist ihre Qualität noch immer unbefriedigend. Die Datenerhebungen folgen keinem einheitlichen Standard und sind lückenhaft. Die Nutzung der Daten für Zwecke der Forschung oder des Bildungsmanagements ist häufig erschwert, der Zugang zum Feld behindert. Hinzu kommt, dass im Kern aggregierte Output- und Outcomedaten wenig hilfreich sind, wenn es um die Evaluation von Wirkungen pädagogischer und sozialpädagogischer Interventionen geht. Deshalb wird in der vorliegenden Studie für die Erhebung von Individualdaten argumentiert, die es ermöglichen, Bildungsverläufe zu rekonstruieren und Wirkungen bestimmter Maßnahmen zu messen. Für eine systematische Politik der Prävention, die junge Menschen auch dann nicht aufgibt, wenn sie keine reibungslose Bildungskarriere durchlaufen, ist das eine fundamentale Bedingung. Ebenso fundamental ist dabei, dass die Persönlichkeitsrechte gesichert sind. Beides ist gleichermaßen möglich., Although educational statistics have gained in significance over the last 15 years, their quality remains unsatisfactory. The acquisition of data follows no general standards and remains fragmentary. It is frequently difficult to be allowed to use data for research or educational management purposes, or access to the field is even hampered. This is aggravated by core-aggregated output or outcome data being of little help when related to the evaluation of the effects of pedagogic or social pedagogical interventions. In this study we therefore argue for the gathering of individual data, which allow to reconstruct education paths and the effects of particular provisions. This is a basic necessity for a systematic policy of prevention which does not wish to give up on young people, even when these have pursued non-straightforward education paths. Key to this remains maintaining their personal rights. Both is equally possible.
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- 2020
35. Schulstatistische Individualdaten zur Rekonstruktion von Bildungsverläufen
- Author
-
Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Böttcher, Wolfgang, Kühne, Stefan, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Böttcher, Wolfgang, and Kühne, Stefan
- Abstract
Wirkungsorientierte Präventionspolitik benötigt adäquate Längsschnittdaten, die es ermöglichen, Entwicklungs- und Bildungsverläufe von Kindern und Jugendlichen möglichst detailgenau statistisch zu erfassen. Die Weiterentwicklung der amtlichen Schulstatistik durch die Einführung von Schülerindividualdaten wäre daher gerade in NRW von zentraler Bedeutung. Im Bundesländervergleich gehört NRW hier zu den Nachzüglern- auch aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken. Erfahrungswerte aus verschiedenen Bundesländern belegen jedoch nachdrücklich: Eine datenschutzkonforme Erhebung und Nutzung von Schülerindividualdaten ist sinnvoll und machbar!
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- 2020
36. Kooperation von Akteuren vorbeugender Sozialpolitik: eine Analyse am Beispiel der Berufsorientierung jugendlicher Flüchtlinge
- Author
-
Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Köhling, Karola, Stöbe-Blossey, Sybille, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Köhling, Karola, and Stöbe-Blossey, Sybille
- Abstract
Vorbeugende Sozialpolitik erfordert Lösungsbeiträge aus verschiedenen sozial- und bildungspolitischen Politikfeldern. Im Zentrum der Studie stand die Untersuchung von lokalen Strukturen und Prozessen der Kooperation von Akteuren bei der Vorbereitung und Begleitung von jugendlichen Flüchtlingen bei dem Übergang von der Schule in den weiteren Bildungs- und Berufsweg. Dazu wurden qualitative Interviews mit Vertreter_innen aus Institutionen mit Vernetzungsaufgaben, mit Lehrkräften an Berufskollegs sowie mit Mitarbeiter_innen aus der Jugendhilfe und der Arbeitsverwaltung geführt. Auf der Grundlage theoretischer Vorüberlegungen wurde ein Analyserahmen entwickelt, um unterschiedliche Koordinationsmechanismen zu identifizieren. Anhand von Beispielen aus der lokalen Praxis wird gezeigt, dass für die (Weiter-)Entwicklung von Kooperation - sowohl bei der Gestaltung des lokalen Angebotsspektrums als auch bei Verfahren für die Bearbeitung von Einzelfällen - Mechanismen des Austauschs und des Lernens sowie der positiven Koordination förderlich sind., Preventive social policy requires contributions from various sectors of social and education policy. The study focused on the investigation of local structures and processes of cooperation between actors preparing and supporting young refugees during the transition from school to their further education and career path. To this end, qualitative interviews were conducted with representatives from institutions with networking tasks, with teachers at vocational colleges and with employees from youth welfare and the labour administration. Based on theoretical considerations, an analytical framework was developed to identify different coordination mechanisms. On the basis of examples from local practice it is shown that mechanisms of exchange and learning as well as positive coordination are conducive to the (further) evolution of cooperation, both in the development of the local range of services and in procedures for dealing with individual cases.
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- 2020
37. Berufsorientierung für jugendliche Flüchtlinge als Kooperationsaufgabe
- Author
-
Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Köhling, Karola, Stöbe-Blossey, Sybille, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Köhling, Karola, and Stöbe-Blossey, Sybille
- Abstract
Für die Integration jugendlicher Flüchtlinge spielen die Berufskollegs eine Schlüsselrolle. Eine Vernetzung mit anderen Akteuren aus sozial- und bildungspolitischen Feldern in den Kommunen ist notwendig, um die Jugendlichen angemessen unterstützen zu können. Herausforderungen und Potenziale lokaler Kooperation bestehen darin, an vorhandene Strukturen anzuknüpfen, den Bedarf an (einer Weiterentwicklung von) Zusammenarbeit gezielt zu ermitteln und Handlungs-weisen nachhaltig zu systematisieren.
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- 2020
38. Language in transnational education trajectories between the Soviet Union, Israel and Germany: Participatory research with children
- Author
-
Putjata, Galina and Putjata, Galina
- Abstract
The paper focuses on language in transnational education and puts children's perspectives in the spotlight. In light of increasing transnational mobility, their voices are of particular significance: How do transnational children - children with migration experience - perceive the role of languages in educational trajectories? In order to answer these questions, a qualitative study was conducted with children of Soviet immigrants who were socialized in a Hebrew-speaking education system and who are today pupils in Germany. The findings from group conversation and language portraits allow deep insights into children's perspectives on multilingual practices and highlight the importance of the environment - in this case, a German school that became part of transnational education by offering opportunities for students with migration experience., Der Beitrag widmet sich dem Thema Sprache in transnationaler Bildung und rückt die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt. Angesichts der zunehmenden transnationalen Mobilität sind ihre Stimmen von besonderer Bedeutung: Wie nehmen transnationale Kinder - Kinder mit Migrationserfahrung - die Rolle von Sprachen in den Bildungsverläufen wahr? Um diese Fragen zu beantworten, wurde eine qualitative Studie mit Kindern sowjetischer Migrant*innen durchgeführt, die im hebräischsprachigen Bildungssystem sozialisiert wurden und heute eine deutsche Schule besuchen. Die Ergebnisse aus Gruppengesprächen und Sprachportraits ermöglichen tiefe Einblicke in die Perspektiven der Kinder auf mehrsprachige Praktiken und unterstreichen die Bedeutung des Umfelds - einer deutschen Schule, die Teil der transnationalen Bildung wurde, indem sie Möglichkeiten für Schüler mit Migrationserfahrung eröffnete.
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- 2020
39. Der Nutzen externer Intervention in der Grundschule: Die exemplarische Evaluation eines Stiftungsprogramms
- Author
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Helbig, Marcel, Mehnert, Ulrike, Allmendinger, Jutta, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Helbig, Marcel, Mehnert, Ulrike, and Allmendinger, Jutta
- Abstract
[Einleitung ...] Der vorliegende Projektbericht ist so aufgebaut, dass wir in Abschnitt 2 auf den Ablauf und die Ziele des Programms eingehen und anschließend darlegen, wie wir die Evaluation angelegt haben (Abschnitt 3). In Abschnitt 4 gehen wir dann auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung ein. Dabei wollen wir neben der Darstellung der Ergebnisse aber auch allgemein die Frage stellen, was ein solches Bildungsprogramm überhaupt erreichen kann. Denn es wird häufig übersehen, dass die Zeit, die die Kinder in diesen Programmen verbringen, nur ein Bruchteil der Zeit ist, die sie in der Schule oder der Familie verbringen. Eine realistische Einschätzung, was derartige Programme überhaupt zu leisten im Stande sind, hilft allen Seiten zu bewerten, ob ein solches Programm erfolgreich sein kann oder nicht.
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- 2020
40. Unentdeckte Kompetenzen: Jugendliche ohne Mittleren Schulabschluss finden schwer einen Ausbildungsplatz
- Author
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Holtmann, Anne Christine, Menze, Laura, Solga, Heike, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Holtmann, Anne Christine, Menze, Laura, and Solga, Heike
- Abstract
Nur die Hälfte der Jugendlichen, die höchstens einen Hauptschulabschluss haben, schafft den direkten Übergang in eine Ausbildung. Weder kognitive Fähigkeiten noch soziale Kompetenzen erhöhen die Übergangschancen dieser Jugendlichen. Solange vor allem Noten und Abschlüsse zählen, ist der Blick der Betriebe auf individuelle Stärken verstellt.
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- 2020
41. TrueTales View-Manual: A tool to visualize life course data using the scientific use files of the National Educational Panel Study NEPS, starting cohort 6 - adults
- Author
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, Künster, Ralf, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, and Künster, Ralf
- Abstract
TrueTales View is an application to visualize life courses. The tool accomplishes this in two different ways: individual life courses are displayed as bar charts and aggregated life courses are plotted as state distribution charts. The article describes the functionality and the options of TrueTales View using the example of the life course data of NEPS starting cohort 6 (adults).
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- 2020
42. Über Ausbildung in Arbeit? Verläufe gering gebildeter Jugendlicher
- Author
-
Forschungsverbund sozioökonomische Berichterstattung, Baas, Meike, Philipps, Veronika, Forschungsverbund sozioökonomische Berichterstattung, Baas, Meike, and Philipps, Veronika
- Abstract
Insbesondere in Deutschland ist eine berufliche oder akademische Erstausbildung zentral für den gelingenden Berufseinstieg und die stabile Arbeitsmarktintegration. Hier werden typische Muster von Ausbildungs- und Erwerbsverläufen über einen Zeitraum von zehn Jahren nach dem Verlassen der Schule historisch vergleichend untersucht. Die Ergebnisse auf Basis des Nationalen Bildungspanels zeigen eine Zunahme an befristeten Beschäftigungsverläufen sowie Verläufen, die eine Exklusion vom Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt darstellen, für die Gruppe der Jugendlichen mit höchstens Hauptschulabschluss oder mit mittlerem Abschluss. Zudem wächst die Bedeutung des Schulabschlusses für die Wahrscheinlichkeit, einen Exklusionsverlauf anstelle eines integrativen Ausbildungs- und Erwerbsverlaufs aufzuweisen.
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- 2020
43. Herausforderungen und Chancen einer polyvalenten wissenschaftlichen Berufsvorbildung - gezeigt anhand einer AbsolventInnenbefragung in der Wirtschaftspädagogik
- Author
-
Stock, Michaela, Slepcevic-Zach, Peter, Riebenbauer, Elisabeth, Stock, Michaela, Slepcevic-Zach, Peter, and Riebenbauer, Elisabeth
- Abstract
Das Studium der Wirtschaftspädagogik weist in Österreich eine polyvalente Ausrichtung auf. Es dient der wissenschaftlichen Berufsvorbildung für die facheinschlägige Lehrtätigkeit einerseits und bereitet andererseits auf unterschiedliche Beschäftigungsfelder in Wirtschaft und Verwaltung, Forschung, aber ebenso in der Erwachsenenbildung vor. In diesem Beitrag wird untersucht, welche Rolle die polyvalente Ausrichtung des Studiums hinsichtlich der Bildungs- und Karriereverläufe der Absolventinnen und Absolventen spielt und welche Karrierevorstellungen und -erwartungen diese aufweisen. Der Beitrag greift dabei auf zentrale Ergebnisse einer aktuellen Studie zurück, welche im Herbst 2015 durchgeführt wurde und für die alle Absolventinnen und Absolventen seit der Implementierung des Studienplans Wirtschaftspädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz im Jahr 1979, soweit Kontaktdaten eruierbar waren, befragt wurden.
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- 2020
44. Neue Bildungswege in die Hochschule: Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen für Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufe
- Author
-
Freitag, Walburga and Freitag, Walburga
- Abstract
Aus dem Beruf ins Studium - ein Weg, dessen Gestaltung erfordert, studiengangsrelevante Kompetenzen aus der beruflichen Bildung und dem Erwerbsleben auf Hochschulstudiengänge anzurechnen. Im Hinblick auf diese Zielsetzung stellt das Buch vier Projekte aus dem Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialbereich vor, die sich der Frage der Entwicklung von Verfahren zur Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge gewidmet haben. Der erste Teil des Buches widmet sich der Einbettung des Konzeptes in die europäische Bildungspolitik sowie den entwickelten Verfahren. Den theoretischen Hintergrund liefert der zweite Teil, in dem Qualitätsmerkmale von Anrechnungen und Anrechnungsverfahren diskutiert werden.
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- 2020
45. Jugendliche und Kommunen beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung: Die 'Doppelte Erreichbarkeit' unter Corona-Bedingungen - Ein Projektentwurf zur Best Practice
- Author
-
Harry Friebel
- Subjects
2019-20 coronavirus outbreak ,Coronavirus disease 2019 (COVID-19) ,Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) ,Bildungsverlauf ,Federal Republic of Germany ,Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit ,Ausbildungsplatz ,Sociology & anthropology ,training opportunities ,Schulübergang ,Political science ,course of education ,traineeship ,Ausbildungschancen ,school transition ,Chancengleichheit ,equal opportunity ,Corona ,Pandemie ,Sociology of the Youth, Sociology of Childhood ,Schulabschluss ,Jugendlicher ,Federal republic of germany ,vocational education ,Equal opportunity ,Bundesrepublik Deutschland ,Berufsbildung ,Soziologie, Anthropologie ,adolescent ,school graduation ,ddc:301 ,Humanities - Abstract
Bibliographie: Friebel, Harry: Jugendliche und Kommunen beim Ubergang von der Schule in die Berufsausbildung: Die „Doppelte Erreichbarkeit“ unter Corona-Bedingungen – Ein Projektentwurf zur Best Practice, Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 1-2021, S. 119-123. https://doi.org/10.3224/diskurs.v16i1.09
- Published
- 2021
46. Sozialer Aufstieg als Irritation der sozialen Ordnung: Analysen im Feld der Bildung und Wissenschaft zwischen Individuum und Struktur
- Author
-
Möller, Christina
- Subjects
demographische Faktoren ,Bildungsverlauf ,educational inequality ,soziale Ungleichheit ,Sociology & anthropology ,soziale Mobilität ,Statuswechsel ,soziale Faktoren ,gender-specific factors ,Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie ,course of education ,General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories ,social mobility ,social advancement ,social factors ,Bildungsmobilität ,social inequality ,change of status ,demographic factors ,educational mobility ,Soziologie, Anthropologie ,sozialer Aufstieg ,geschlechtsspezifische Faktoren ,soziale Klasse ,ddc:301 ,Bildungsungleichheit ,social class - Abstract
Bei diesem Textdokument handelt es sich um eine kumulative Habilitationsschrift aus dem Jahr 2021. Sie umfasst einen 76seitigen Rahmentext sowie 13 Aufsätze, die mit dem integrierenden Rahmentext kontextualisiert und kurz vorgestellt werden. Die Schriftensammlung und der Rahmentext vereinen empirische Analysen und theoretische Diskursbeiträge, die sich mit sozialer Mobilität, spezifisch mit sozialer Aufstiegsmobilität über Bildungsprozesse, auseinandersetzen. Bildung ist mittlerweile zum Motor für die soziale Positionierung in der Gesellschaft avanciert und dient nach meritokratischen Idealen der Legitimation sozialer Ungleichheiten. Sozialer Aufstieg steht daher heute eng mit Bildungsmobilität in Verbindung. Soziale Aufstiegsmobilität über Bildung kann - so wird im Rahmentext und in den Schriften verdeutlicht - nicht isoliert und individualisiert, sondern nur in seinen vielfältigen individuellen, familiären und gesellschaftlich-strukturellen, temporären sowie räumlichen Bedingungskonstellationen und ihren reziproken Zusammenhängen verstanden werden. Auch werden intersektionale Bezüge aufgezeigt. Es handelt sich daher um ein komplexes Zusammenspiel subjektiver Praktiken, Motive und Strategien, sozialen Beziehungskonstellationen und gesellschaftlicher Opportunitätsstrukturen sowie intersektionaler Zusammenhänge. Damit wird sozialtheoretisch an Paradigmen angeschlossen, die in Anlehnung an Pierre Bourdieus Theoriearchitektur die Dichotomie zwischen Subjekt und Struktur aufzubrechen versuchen bzw. diese verbinden. Unterstellt wird dementsprechend, dass sich beim Bildungsaufstieg wechselseitige Wirkungszusammenhänge zwischen den Dispositionen und dem Handeln der Subjekte sowie den gesellschaftlichen Strukturen niederschlagen. Gesellschaftliche Leitbilder, strukturelle Möglichkeitsräume und Zugangsbedingungen zu höherer Bildung finden sich demnach auch in den Strategien, Motiven und Narrativen von sozialen Aufsteiger*innen wieder und strukturieren damit wiederum kollektive Deutungsmuster. Die Wahrscheinlichkeit eines Klassenaufstiegs hängt zudem von weiteren sozialen Kategorien wie Geschlecht oder Migrationsaspekten ab, sodass ein komplexer Blick auf Aufstiegsmobilität eingenommen wird.
- Published
- 2021
47. Die Anwendbarkeit des Erlernten in den wandelnden Bildungs- und Arbeitslandschaften der 1970er bis 2000er Jahre
- Author
-
Maier, Tobias and Universität Konstanz
- Subjects
Akademisierung ,employment history ,Berufsmobilität ,Economics ,qualification requirements ,occupational sociology ,type of employment ,Arbeitslosigkeit ,education behavior ,expansion of educational system ,Akademisierung, ALWA, Angebots-Nachfrage-Relation, Arbeitsmarkteintritt, Arbeitswelt, atypische Beschäftigung, Befristungen, berufliche Flexibilität, Berufsindikatoren, Berufssoziologie, Berufswechsel, Bildungsexpansion, Bildungsinvestitionen, Bildungswesen, Competing-Risk, Destandardisierung von Berufen, duale Ausbilung, Entberuflichung, erlernter Beruf, Erwerbstätigenbefragung, Fähigkeitsprofile, Folgeausbildungen, Fractional-Response-Modelle, Humankapitaltheorie, Humankapitaltransferrate, intragenerationale Mobilität, KHB-Methode, Lizenzierungen, Matchingtheorie, Mehrfachausbildungen, Mikrozensus, Multivariate Logistische Regression, Qualifikationsrate, schulische Ausbildung, Signaltheorie, Spezifität von Berufen, Studium, Task-Biased-Technological-Change Tätigkeitswandel, Technologiereagibilität, Verweildauern, zweite Schwelle ,Beschäftigungsform ,employment relationship ,Labor Market Research ,Bildung und Erziehung ,Berufsstruktur ,Occupational Research, Occupational Sociology ,Bildungsinvestition ,jel:C12, C13, C23, C25, E24, I21, J21, J22, J23, J24, J42, J44, J60, j62, J64, O33, P46 ,Flexibilität ,Wirtschaft ,vocational education ,career start ,Vocational Training, Adult Education ,Bundesrepublik Deutschland ,educational policy ,Arbeitswelt ,flexibility ,Berufsbildung ,Lehre ,ddc:300 ,Bildungsexpansion ,occupational mobility ,world of work ,apprenticeship ,Studium ,unemployment ,investment in education ,Bildungsverlauf ,Federal Republic of Germany ,Education ,Bildungswesen quartärer Bereich, Berufsbildung ,occupational distribution ,deprofessionalization ,ddc:370 ,change of occupation ,life career ,course of education ,ddc:330 ,academization ,Berufseinmündung ,Berufsforschung, Berufssoziologie ,Qualifikationsanforderungen ,Arbeitsverhältnis ,Bildungspolitik ,Arbeitsmarktforschung ,Bildungsverhalten ,Erwerbsverlauf ,berufliche Weiterbildung ,Entberuflichung ,ALWA ,Angebots-Nachfrage-Relation ,Befristungen ,berufliche Flexibilität ,Berufsindikatoren ,Competing-Risk ,Destandardisierung von Berufen ,duale Ausbildung ,erlernter Beruf ,Erwerbstätigenbefragung ,Fähigkeitsprofile ,Folgeausbildungen ,Fractional-Response-Modelle ,Humankapitaltheorie ,Humankapitaltransferrate ,intragenerationale Mobilität ,KHB-Methode ,Lizenzierungen ,Matchingtheorie ,Mehrfachausbildungen ,Mikrozensus ,Multivariate Logistische Regression ,Signaltheorie ,Spezifität von Berufen ,Task-Biased-Technological-Change Tätigkeitswandel ,Technologiereagibilität ,Verweildauern ,zweite Schwelle ,advanced vocational education ,education system ,Bildungswesen ,studies (academic) ,Berufswechsel ,Berufssoziologie ,Lebenslauf - Abstract
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Orientierungsfunktion, die der erlernte Beruf für Individuen ausübt. Durch die Selektion arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten kommt ihm eine besondere Rolle in der Vermittlung zwischen Bildung und Arbeitsmarkt zu. Mit dieser Arbeit wird hinterfragt, ob und wenn ja, wie sich Veränderungen in der Arbeitswelt und im Bildungswesen auf diese Orientierungsfunktion auswirken. Die 1970er bis 2000er Jahre setzen für diese Fragestellung die idealen Rahmenbedingungen: Die Arbeitswelt ist durch die dritte industrielle bzw. mikroelektronische Revolution und die damit einhergehende Globalisierung geprägt. Die Nachfrage nach Tätigkeiten verändert sich. Zunehmende Arbeitslosigkeitserfahrungen und die Entstehung atypischer, vom unbefristeten Vollzeitvertrag abweichender, Arbeitsverhältnisse führen zu Unsicherheiten im Erwerbsverlauf. Im Bildungssystem wird im selben Zeitraum der Ausbau des Hochschulsektors forciert. Das duale Ausbildungssystem, welches als Idealbild für die Verknüpfung von staatlicher Bildung und wirtschaftlichen Anforderungen gilt, verliert bei den jungen Generationen hingegen an Attraktivität.Trotz einer Vielzahl an Studien, die sich der Übereinstimmung von Ausbildungs- und Erwerbsberuf annehmen und berufliche Mobilitäten untersuchen, kann die Frage nach einer Entberuflichung an den Übergängen zwischen Ausbildung und Erwerbstätigkeit bislang nur zu Teilen beantwortet werden. Dies hat vorwiegend drei Gründe: Erstens wird der Beruf als ein zeitlich starres Konstrukt betrachtet, was je nach Aggregation zu unterschiedlichen Rückschlüssen über eine Entberuflichung führt. Dabei ist zu beachten, dass sich berufliche Inhalte und damit auch die inhaltlichen Distanzen zwischen Berufen über die Zeit verändern. Zweitens werden verschiedenartige Eigenschaften unterschiedlicher beruflicher Abschlüsse nicht vergleichend berücksichtigt. Dies ist aber notwendig, um die Diskussion über eine Lockerung beruflicher Strukturen von der Fixierung auf den relativen Bedeutungsverlust von Facharbeitern und dem Rückgang an Auszubildenden im dualen System zu lösen. Drittens fehlt eine Forschungsperspektive, welche die Brückenfunktion des Berufs ins Zentrum rückt und seine strukturierende Funktion für Akteure in den beiden Lebensbereichen Bildung und Arbeitsmarkt untersucht. Mit dieser Dissertation wird zur Schließung dieser Forschungslücken beigetragen.Die Arbeit untergliedert sich im Wesentlichen in drei thematische Teile: Einen theoretischen, einen methodischen und einen empirischen Teil. Diese Blöcke werden der Übersicht halber in jeweils mehrere Kapitel untergliedert. Zuletzt werden Schlussfolgerungen aufgrund der gewonnen Erkenntnisse gezogen, Limitationen benannt und Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung von Bildungscurricula abgeleitet.Im ersten theoretischen Teil wird zunächst der Stellenwert des Berufs im deutschen Bildungs- und Erwerbssystem herausgearbeitet, seine Funktionsweisen aufgezeigt und der Untersuchungsgegenstand definiert. Der Kern des erlernten Berufs wird über das fachliche Fähigkeitsprofil definiert. Dieses grenzt ihn zu anderen Berufen ab und muss erfasst werden, wenn die Tragfähigkeit beruflich qualifizierender Abschlüsse überprüft werden soll. Im darauffolgenden Kapitel werden die Änderungen der Arbeitswelt zwischen den 1970er und 2000er Jahre beschrieben und darauf folgend Hypothesen für die Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils abgeleitet. Konkret wird eine Erweiterung des Task-Biased-Technological-Change-Ansatzes vorgenommen und das Positionsverhältnis von neuartigen Technologien der mikroindustriellen Revolution zur Nachfrage nach Tätigkeiten in den Mittelpunkt gerückt. Der technologische Wandel wird somit direkt auf die Anwendbarkeit erlernter fachlicher Fähigkeiten bezogen. Zudem werden theoretische Zusammenhänge zwischen Brüchen im Erwerbsverlauf und der beruflichen Bindekraft hergestellt. Das anschließende Kapitel befasst sich mit dem Wandel des Bildungssystems und arbeitet weitere berufliche Charakteristika heraus. Es wird erwartet, dass fachspezifische Konkurrenzsituationen, die Lizenzierung eines Berufs, der Signalwert des beruflichen Abschlusses, die Spezifität des Fähigkeitsprofils und die Art der Ausbildungsform die Anwendbarkeit des erlernten fachlichen Fähigkeitsprofils beeinflussen.Der methodische Teil untergliedert sich in zwei Kapitel. Zunächst wird ein Messkonzept von fachlichen Fähigkeitsprofilen vorgestellt und empirisch überprüft. Es wird gezeigt, dass einzelne fachliche Fähigkeiten in mehreren Berufen Anwendung finden können. Die Besonderheit eines Berufs ergibt sich durch die jeweilige Intensität der Fähigkeit und der Zusammensetzung mit anderen fachlichen Fähigkeiten. Über eine Harmonisierung der Mikrozensen zwischen 1973 bis 2011 auf Berufsebene, kann erstmals eine konsistente Zeitreihe von innerberuflichen Tätigkeitsverteilungen erschaffen werden. Gewichtet mit den durchschnittlichen Bildungszeiten im Beruf lassen sich hierdurch für jeden Beruf zeitpunktspezifische fachliche Fähigkeitsprofile berechnen. Damit werden die bisherigen Beschränkungen bei der Messung von Berufswechseln über Berufskennziffernvergleiche überwunden. Denn über einen Vergleich des individuellen Fähigkeitsprofils von Akteuren mit dem in Erwerbsarbeit nachgefragten Fähigkeitsprofil können fachliche Übereinstimmungen zum einen in einer "`Humankapitaltransferrate"' bemessen und intuitiv interpretiert werden. Zum anderen ermöglicht die neuartige Bemessung den Fähigkeitsaufbau über Mehrfachausbildungen nachzuzeichnen. Der Vorteil der Operationalisierung kann empirisch belegt werden: Die Transferraten können die subjektiven Einschätzungen von Erwerbstätigen hinsichtlich der Verwertbarkeit von in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen sowie der Verwandtschaftsbeziehung zwischen Ausbildungs- und Erwerbsberuf besser prognostizieren als alternative, in der Literatur verwendete, Messansätze.Das zweite methodische Kapitel widmet sich der Konstruktion neuartiger Indikatoren, um die beruflichen Spezifika eines erlernten Berufs abzubilden. So werden die einzelnen Fähigkeiten der Akteure hinsichtlich ihrer Technologiereagibilität in technologisch ersetzbare, technologiebegleitende, -komplementäre und - neutrale Fähigkeiten eingeordnet. Die fachspezifische Konkurrenzsituation im Beruf wird über einen Vergleich der Berufsstruktur der jährlichen Berufsabschlüsse mit der Berufsstruktur der Erwerbstätigen im Beruf abgebildet. Die Spezifität eines fachlichen Fähigkeitsprofils bemisst sich an den durchschnittlich notwendigen Bildungsinvestitionen, die für das Erlernen eines zufällig zugelosten Arbeitsplatzes notwendig wäre. Der Signalwert der Ausbildungsabschlüsse wird über den Zugang an Personen ohne formale berufliche Qualifikation und den Anteil an Hochqualifizierten im Beruf operationalisiert. Um die Auswirkungen der beruflichen Spezifika auf die Anwendbarkeit erlernter Fähigkeitsprofile zu überprüfen, werden die Bildungs- und Erwerbsverläufe westdeutscher Ausbildungskohorten der Jahre 1973 bis 2002 bis mindestens fünf Jahre nach Erstausbildungsende betrachtet. Diese werden retrospektiv über den IAB-Datensatz "`Arbeit und Lernen im Wandel"' erhoben.Der empirische Teil untergliedert sich in sechs Kapitel. Zunächst werden die Berufsprofile der Ausbildungskohorten beschrieben und der Einstiegsprozess in den Arbeitsmarkt dargestellt. Anschließend werden die unterschiedlichen Stationen in der Bildungs- und Erwerbskarriere hinsichtlich der Orientierungsfunktion des erlernten fachlichen Fähigkeitsprofils multivariat untersucht. Als erstes wird der Austritt aus der (Erst-)Ausbildung analysiert. Dabei stehen den Akteuren drei Alternativen zur Wahl: Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit im erlernten Fähigkeitsprofil, außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils oder ein Wiedereinstieg in das formale Bildungswesen. Anschließend werden die Folgeausbildungen in den Blick genommen. Hier besteht die Möglichkeit sich im bestehenden Fähigkeitsprofil zu spezialisieren oder dieses fachlich zu erweitern, jeweils mit der Möglichkeit den Komplexitätsgrad für das Fähigkeitsprofil zu erhöhen oder nicht. Zudem kann die Folgeausbildung auch abgebrochen werden. Der dritte multivariate Analyseschritt widmet sich dem Austritt aus einer Folgeausbildung in die Erwerbstätigkeit. Sind die Akteure einmal in ihrem erlernten Fähigkeitsprofil erwerbstätig, ist die Anwendungszeit ihres Fähigkeitsprofils von Interesse. Auch in diesem vierten Untersuchungsschritt wird der Wiedereinstieg in das berufliche Bildungssystem als Alternative zu einer Erwerbstätigkeitsaufnahme außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils angesehen. Um das Bild über die Tragfähigkeit beruflicher Qualifizierungen abzurunden, werden zuletzt Erwerbstätigkeiten außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils betrachtet und untersucht, welche beruflichen Spezifika die Rückkehr in das erlernte Fähigkeitsprofil oder den Wiedereinstieg in Bildung begünstigen.In der Deskription zeigt sich, dass sich die Ausbildungskohorten vor allem durch ihren Qualifizierungsweg unterscheiden. So nimmt der Anteil berufspraktischer Qualifizierungen über die jüngeren Kohorten ab und der Anteil an akademischen Abschlüssen zu. Damit steigt zugleich der Anteil an Akteuren, die sich in technologiekomplementären Fähigkeiten qualifizieren, während technologisch ersetzbare Fähigkeitsprofile zurückgehen. Ebenfalls zunehmend ist der Anteil an Qualifizierungen in lizenzierten Berufen und spezifischen Fähigkeitsprofilen. Der Anteil an destandardisierten Berufen nimmt aufgrund der allgemeinen Höherqualifizierungen hingegen ab. Bei den Einstiegsprozessen der Ausbildungskohorten zeigt sich, dass vor allem bei den Männern Arbeitslosigkeitserfahrungen nach dem Erstausbildungsende zunehmen und die Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils in der Ersterwerbstätigkeit zurückgeht. Fünf Jahre nach Erstausbildungsende liegt der Anteil der Akteure, die außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils erwerbstätig sind jedoch in allen Kohorten bei nahezu 30 Prozent, so dass keine zunehmende Entberuflichung im Arbeitsmarkt erkennbar wird. Allerdings offenbart sich, dass die jüngeren Kohorten häufiger in die formale Bildung zurückgekehrt sind, um Veränderungen am Fähigkeitsprofil vorzunehmen.Fasst man die Ergebnisse aus allen multivariaten Untersuchungen zusammen, ergeben sich folgende Erkenntnisse: Eine Entberuflichung sollte nicht am Rückgang der dualen Ausbildungsform festgemacht werden. Unter Berücksichtigung von beruflichen Eigenschaften bietet eine schulische oder hochschulische Ausbildung den Akteuren eine ähnliche Orientierungsfunktion, wie Akteuren mit einer berufspraktischen Ausbildung. So spielt unter anderem die Position der Fähigkeit zu neuen Technologien eine Rolle. Bei technologisch ersetzbaren und technologieneutralen Fähigkeiten zeigt sich langfristig eine kürzere Anwendungszeit in Erwerbstätigkeit. Akteure mit technologiebegleitenden Fähigkeiten wenden ihr Fähigkeitsprofil hingegen häufiger in Erwerbstätigkeit an und nutzen Folgeausbildungen für den beruflichen Aufstieg. Insgesamt erhöht ein Technologiebezug der Fähigkeit die Neigung in eine Folgeausbildung einzutreten. Qualifikationsspezifische Konkurrenzsituation erhöhen zum Beginn der Erwerbskarriere das Risiko das erlernte Fähigkeitsprofil zu verlassen. Akteure in Berufen, die über Bedarf qualifizieren, nutzen zudem Folgeausbildungen, um sich für andere Tätigkeitsfelder zu qualifizieren. Auch bei Akteuren, die sich in destandardisierten Berufen qualifiziert haben oder mit nicht formal beruflich Qualifizierten konkurrieren, ist eine geringere Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils erkennbar. Zu späteren Zeitpunkten der Erwerbskarriere spielt eine Ausbildungssituation über Bedarf und die Destandardisierung des Berufs keine Rolle mehr. Hingegen zeigt sich dann, dass berufspraktisch qualifizierte Akteure bei einer zunehmenden Akademisierung des Berufs aus ihrem erlernten Fähigkeitsprofil verdrängt werden. Akteure mit spezifischen Fähigkeitsprofilen zeigen eine vergleichsweise hohe Berufstreue und treten eher in eine Folgeausbildung über, als eine Abwertung ihrer Bildungsinvestitionen in Erwerbstätigkeit zu erfahren. Eine ebenfalls hohe Berufstreue zeigt sich bei Akteuren mit einem lizenzierten Abschluss.Brüche in der Erwerbsbiografie, wie sie über Arbeitslosigkeit oder Kündigungen eines Arbeitsverhältnisses zustande kommen, erhöhen, wie atypische Beschäftigungsformen, die Wahrscheinlichkeit einer Erwerbstätigkeitsaufnahme außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils. Die negativen Produktivitätssignale haben aber nicht nur Folgen für die Anwendbarkeit formal erlernter Fähigkeitsprofile, sondern befördern allgemein die berufliche Mobilität und damit auch die Entwertung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die anderweitig erworben werden. Dies zeigt die Analyse zur Rückkehrhäufigkeit ins erlernte Fähigkeitsprofil. Sie offenbart auch, dass der erlernte Beruf gerade in unsicheren Zeiten der Erwerbskarriere als Orientierung dient.Im Vergleich der Einstiegsprozesse der Ausbildungskohorten in den Arbeitsmarkt, zeigt sich, dass die zunehmenden Wiedereinstiege in Bildung bei den jüngeren Kohorten zwar über Kovariaten moderiert aber nicht vollständig erklärt werden. Der Wunsch nach höherer Bildung muss deshalb in den Akteuren selbst verankert sein und dem Glauben unterliegen, dass sich der Zugang zu beruflichen Positionen vor allem mit einem entsprechenden beruflichen Zertifikat realisieren lässt. Hieraus kann geschlussfolgert werden, dass es vor allem der Credentialismus der Akteure ist, der die berufliche Strukturierung des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes manifestiert. Dennoch zeigen die häufigeren Folgeausbildungsaufnahmen auch, dass die Gestaltung von individuellen Fähigkeitsprofilen innerhalb von beruflichen Strukturen an Bedeutung gewinnt. Für die Gestaltung zukünftiger Bildungscurricula, sollte dies berücksichtigt werden, um Lernergebnisse unterschiedlicher Träger besser miteinander zu verzahnen und so berufliche Umorientierungen und Aufstiegsprozesse zu erleichtern. published
- Published
- 2020
48. Eine Frage des Wohnorts: Zur Bedeutung der räumlichen Nähe von Hochschulen für die Studienentscheidung in Deutschland
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Helbig, Marcel, Jähnen, Stefanie, Marczuk, Anna, Helbig, Marcel, Jähnen, Stefanie, and Marczuk, Anna
- Abstract
In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, inwieweit die Entfernung zur nächsten Hochschule (Universität/Fachhochschule) die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, ein Studium aufzunehmen bzw. aufnehmen zu wollen. Außerdem untersuchen wir die Mechanismen, die dem Zusammenhang zwischen Hochschulentfernung und Studierneigung zugrunde liegen. Dafür nutzen wir die DZHW-Studienberechtigtenpanels 1999-2010. Es finden sich Hinweise für eine unmittelbare und mittelbare Wirkung der erwarteten finanziellen Kosten der Hochschulentfernung auf die Studienentscheidung. Darüber hinaus sind emotionale Kosten ein moderierender Faktor des untersuchten Zusammenhangs. In den neuen Bundesländern spielt die Entfernung zur nächsten Hochschule eine geringere Rolle. Dort lässt sich zudem eine sozialstrukturell ungleiche Verteilung der Studienberechtigten im Hinblick auf die Entfernung zur nächsten Universität beobachten., This paper examines to what extent distance to the nearest university affects school leavers' intentions to enroll in higher education. Furthermore, we investigate the mechanisms underlying the relationship between the proximity of universities and the intention to study. For this purpose, we draw on data from the DZHW Panel Study of School Leavers with a Higher Education Entrance Qualification in the years 1999-2010. There is evidence of direct and indirect effects of anticipated financial costs of distance to university on the decision to study. In addition, we find that emotional costs moderate the observed association. In the former East German states, the proximity of universities plays a less substantial role. The new states show a socio-structurally uneven distribution of individuals with higher education entrance qualifications regarding distance to the nearest university.
- Published
- 2019
49. Bildung auf einen Blick 2017: OECD-Indikatoren
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Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) and Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)
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Untersuchungsschwerpunkt der Studie ist die Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme in den 35 OECD-Ländern und einiger Nicht-Mitgliedsstaaten wie Costa Rica und Litauen. Ein Indikatorensystem, das von der OECD entwickelt wurde, macht die Bildungsniveaus und -bedingungen der Teilnehmerländer vergleichbar. Hauptaspekte der Studie sind die Beteiligung am Bildungswesen, Bildungsaufwendungen, operationale Daten in Bildungssystemen und welche Ergebnisse sie erzielen. In mehr als 180 Abbildungen und Tabellen werden verschiedene Analysen zum Status quo der Bildung visualisiert. Die aktuelle Ausgabe analysiert zum ersten Mal Erfolgsquoten im Sekundarbereich II und Zugangskriterien für den Tertiärbereich. Ein neues Kapitel widmet sich dem bildungspolitischen Ziel der Agenda 2030., The focus of the study is the performance of the education systems in the 35 OECD countries, and some non-member states such as Costa Rica and Lithuania. A system of indicators developed by the OECD allows a comparison of the level and conditions of education in the participating countries. The main aspects of the study are participation in the education system, educational expenses, operational data in the education system and which results are achieved. The educational status quo within the participating countries is visualised in more than 180 figures and tables. The current edition analyses for the first time success rates at the secondary level and admission criteria for the tertiary level. A new chapter addresses the educational policy goal of the 2030 agenda.
- Published
- 2019
50. Wer studiert in berufsbegleitenden Studiengängen? Soziodemografische Merkmale, Bildungsherkunft und Bildungswege von Studierenden in berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengängen
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-
Becker, Karsten, Heißenberg, Sonja, Brünjes, Jürgen, Schröder, Stefanie, Völk, Daniel, Becker, Karsten, Heißenberg, Sonja, Brünjes, Jürgen, Schröder, Stefanie, and Völk, Daniel
- Published
- 2019
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