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Belastungsinduzierte Beinschmerzen und Anspannung können durch ein chronisches belastungsbedingtes Kompartmentsyndrom („chronic exertional compartment syndrome“, CECS) verursacht werden. Ein CECS kann zwar in jedem Muskelkompartiment entstehen, aber die meisten Patienten leiden an einem CECS des M. tibialis anterior (ant-CECS). Typisch dabei ist, dass ein Patient mit ant-CECS bis zum Ende der sportlichen Aktivitäten oder in den Stunden danach Beschwerden hat. Bei der körperlichen Untersuchung kann sich Schmerzempfindlichkeit bei Palpation des Muskelbauchs des M. tibialis anterior zeigen. Goldstandard in der Diagnostik ist die dynamische intrakompartmentale Druckmessung („intracompartmental pressure“, ICP), die dann erhöhte Drücke im Muskelgewebe ergibt. Duplexuntersuchung und Bildgebungsverfahren können zum Ausschluss begleitender Erkrankungen wie einer Einklemmung der A. poplitea oder von Nerven indiziert sein. Die konservative Behandlung unter Einschluss einer Veränderung der Lauftechnik des Patienten kann erfolgreich sein. In hartnäckigen Fällen muss eine Fasziotomie erwogen werden. Bei einem Verlauf mit Residualbeschwerden oder Rezidiven wird möglicherweise eine Teilentfernung der Faszie erforderlich. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Behandlung eines CECS im anterolateralen Bereich des Beins darzustellen.

Bei einem kleinen Anteil der Patienten mit belastungsinduziertem Beinschmerz liegt ein tiefes posteriores chronisches Belastungskompartmentsyndrom (deep posterior chronic exertional compartment syndrom [dp-CECS]) vor. Die Betroffenen geben Schmerz, Verkürzungen und Krämpfe tief in den Wadenmuskeln an, die durch körperliche Aktivität hervorgerufen werden, aber in geringerem Maße auch in Ruhe bestehen können. Die körperliche Untersuchung ergibt häufig eine schmerzhafte Palpation der Flexoren im Bereich unmittelbar dorsomedial zur Tibia. Die Diagnose wird mithilfe der intrakompartimentellen Druckmessung gesichert. Verschiedene Krankheitsentitäten können sich ähnlich präsentieren oder mit dem tp-CBKS zusammenfallen, so etwa das Schienbeinkantensyndrom und das Popliteakompressionssyndrom. Die Fasziotomie mehrerer Flexoren ist die einzige Therapieoption mit positivem Behandlungsergebnis. In der vorliegenden Übersicht werden Diagnose und Therapie des tp-CBKS diskutiert.

Cross-sectional study.