1. Über die Beeinflu\barkeit von Verletzungshyperalgesicn der Haut durch Histamin und Antihistamin
- Author
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Klaus Speckmann and Ulrich Gross
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Histamine Effects ,medicine.medical_treatment ,Histaminergic ,General Medicine ,chemistry.chemical_compound ,chemistry ,Hyperalgesia ,medicine ,Antihistamine ,Cutaneous wound ,medicine.symptom ,Histamine - Abstract
In der Umgebung umschriebener Hautverletzungen kommt es nicht nur zu der durch freigesetzte histaminartige Substanzen ausgelosten 3fachen Reaktion der HautgefA\e mit lokaler Rotung, reflektorischem Hof und Quaddelbildung, sondern infolge Reizung lokaler Nerven auch zu einer ausgedehnten und scharf begrenztenhyperalgetischen Zone, fur die nachLewis nicht histaminartige in der Haut freigesetzte Substanzen verantwortlich sein sollen. Unsere vorstehend beschriebenen Untersuchungen zeigen, da\ sich die hyperalgetischen Verletzungszonen der Haut durch 0,5 mg Histamin sc. regelmA\igvergroΒern und verstArken und durch 50 mg Antihistamin i.m.elektiv verkleinern undabschwAchen lassen. Melubrin, Novocain und Pendiomid i. v. haben dagegen keine elektive Wirkung auf die Hyperalgesie, sondern verursachen eineallgemeine, Schwellenerhohung. Daraus wird in ubereinstimmung mit neueren Angaben vonGaddum geschlossen, da\ nicht nur dem reflektorischen roten GefA\hof, sondern auch der mit diesem zeitlich und ortlich eng gekoppelten VerIetzungshyperalgesie ein durch histaminartige Substanzen wirksamer Nervenmechanismus zugrunde liegt. In diesem Zusammenhang werden die Untersuchungsergebnisse vonLewis undMarvin, Foerster, Ungar, Kwiatkowsoi und U. S. v.Euler erortert, die ebenfalls dafur sprechen, da\ au\er adrenergischen und cholinergischen Nerven noch eine besondere Gruppehistaminergischer Nerven in der Peripherie unterschieden werden mu\. Diese treten offenbar nur unterpathologischen Bedingungen in Funktion und sind in der Haut „nocifensorisch“, d. h. mit der Abwehr ortlicher SchAdlichkeiten betraut. Ob diese zum Hinterwurzelsystem gehorenden Nerven entsprechend der Annahme vonLewis einbesonderes System bilden oder ob sie zum Schmerzapparat gehoren, ist noch ungeklArt. Auf dieklinische Bedeutung dieser Frage wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit nur kurz hingewiesen.
- Published
- 1953