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Das Forschungsvorhaben befaßt sich auf experimentellem Gebiet hauptsächlich mit Ausbreitungs- und Ablagerungsstudien atmosphärischer Schadstoffe. Seit 1970 besteht ein Forschungsvertrag mit EURATOM, der als Teil des Associations-Vertrags zwischen der Europäischen Atomgemeinschaft EURATOM und dem Commissariata l' Energie Atomique (C. E. A.) zu verstehen ist. Nach Ablauf des ersten EURATOM-Vertrags wurde zum 1.Juli 1973 ein neuer Vertrag mit zweijähriger Laufzeit abgeschlossen, der sich primär auf eine Zusammenarbeit bei folgenden Teilvorhaben erstreckt: 1. Ablagerung und Desorption reaktiver Gase (elementares Jod,Methyljodid) auf Vegetation (Gras, Klee). 2. Ablagerung von Aerosolen (Cu SO$_{4}$-Testaerosol, Bleiaerosol) auf Testflächen und auf Vegetation. Über den Stand der Arbeiten sind vertragsgemäß halbjährliche Technische Berichte sowie Jahres- und Abschlußberichte vorzulegen. Der folgende Statusbericht zum Forschungsvorhaben "Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre und Umweltbelastung" ist demgemäß gleichzeitig als Jahresbericht im Sinne des EURATOM-Vertrags zu verstehen. Er setzt die Reihe der bisherigen Berichte zum gleichen Vorhaben fort und schließt insbesondere an die inzwischen publizierten Vorberichte (VG 71) (Vg 73 1/2) sowie an den letzten internen Technischen Bericht (Vg 74) an.

In diesem Bericht werden Experimente beschrieben, die in der Kernforschungsanlage Jülich zum Studium der Ablagerung von Jod auf Gras und Klee durchgeführt wurden. Die in den Freilandversuchen mit natürlichem elementarem Jod bestimmten Ablagerungsgeschwindigkeiten werden anhand einer empirischen Gleichung diskutiert, die neben den meteorologischen Parametern (u$^{2}_{\ast}$/$\overline{u}$) und der Massenbelegung des Bodens mit Vegetation (Trockenmasse) auch biologische Parameter wie das Alter des Grases und die Wachstumsperiode durch einen Faktor erfaßt. Dies ist ein erster Versuch, die "biologische Qualität" des Grases, die offensichtlich die Ablagerung stark beeinflußt, zu berücksichtigen. Die gemessenen Ablagerungsgeschwindigkeiten stimmen mit denen anderer Autoren überein. Neben der Ablagerung von Jod auf Gras wurde die von elementarem Jod auf Klee in einem Experiment untersucht. Die gemessenen Ablagerungsgeschwindigkeiten sind etwa doppelt so groß wie auf Gras, wenn man sie auf gleiche Massenbelegung und meteorologische Parameter bezieht.In einem weiteren Versuch wurde die biologische Halbwertszeit von Jod auf Gras studiert. Es wurde eine biologische Halbwertszeit von (8,0 $\pm$ 0,5) d gemessen, die etwas kleiner ausfällt als sie bei den meisten Experimenten anderer Autoren mit Radiojod bestimmt wurde. Der Jodgehalt des Grases zeigt keine Beeinflussungdurch Sonnenschein oder Regen. Im Gegensatz dazu konnte innerhalb der Meßgenauigkeit bei Versuchen in der Glovebox mit Radiojod keine Desorption festgestelltwerden, wenn das Gras unmittelbar nach der Kontamination abgeschnitten wurde. Das Verhältnis der normierten Ablagerungsgeschwindigkeiten vonelementarem Jod zu Methyljodid wurde unter identischen Versuchsbedingungen in der Glovebox untersucht. Der Quotient der Ablagerungsgeschwindigkeitenbeträgt in unseren Versuchen 80 : 1. Andere Experimentatoren fanden Werte zwischen 100 : 1 und 1000 : 1. Die Versuche sollen fortgesetzt werden.

Um näheren Aufschluß über die Ausbreitung von radioaktiven und sonstigen Fremdstoffen in der Atmosphäre über Gelände mitextrem großer Bodenrauhigkeit zu erlangen, werden in der Kernforschungsanlage Jülich Ausbreitungs- und Ablagerungsexperimentemit radioaktiven Kupferaerosolen durchgeführt. Der vorliegende Bericht beschreibt die Instrumentierung, die Versuchsdurchführungund Auswerteverfahren. Neben der Dokumentation der Versuchsdaten werden die Resultate der ersten Auswertungen mitgeteilt. Sie zeigen, daß die Maxima der bodennahen Konzentrationsverteilungen infolge stärkerer Turbulenz näher am Quellpunkt liegen als nach der Berechnung mit den Parametern von Pasquill, und daß sie im Nahbereich im allgemeinen höher sind. Diese Tendenz wird durch Turbulenzmessungen mit einer Vektorwindfahne bei den Diffusionsbedingungen mit starker Reibungsturbulenz bestätigt, und es zeigen sich Beziehungen zwischen den Standardabweichungen der Konzentrationsverteilungen und denen der Windfluktuationen. Die bisher durchgeführten Ablagerungsmessungen zeigen weder signifikante Unterschiede der Ablagerungsgeschwindigkeit von Aerosolen auf die verschiedenen Testflächen noch eine Abhängigkeit der Falloutkonstanten von der Quelldistanz. Als Vorbereitung von Freilandversuchen zur Bestimmung der Ablagerungsgeschwindigkeit von Jod auf Gras mit nicht radioaktivem Jod wurde der natürliche Jodgehalt im Boden, im Gras, in der Luft und in Filtermaterialien untersucht. Erste Untersuchungen der Falloutkonstanten von Jod auf Gras und andere Testflächen in einer Glovebox deuten eine komplexe Abhängigkeit der Ablagerungsgeschwindigkeit von der Jodkonzentration,von der Emissionsdauer und von der Haftzeit an. Schließlich wird ein Verfahren zur Analyse austauscharmer Wetterlagen, das sich auch zur Erfassung von Smoglagen eignet, beschrieben und durch drei Beispiele erläutert.