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Der Anteil an Paaren jenseits der 50, bei denen beide Partner erwerbstätig sind, ist in der Vergangenheit stark gestiegen und wird voraussichtlich auch zukünftig weiter steigen. Derzeit sind bei mehr als der Hälfte aller Paare zwischen 50 und 69 Jahren beide Partner erwerbstätig (1996 waren es nur 25 Prozent) und bei jedem vierten Paar in diesem Alter sind beide voll erwerbstätig. In Ostdeutschland liegt dieser Anteil sogar bei knapp 40 Prozent. Der gemeinsame Übergang vom Beruf in den Ruhestand wird daher für immer mehr Menschen zu einem Lebensprojekt. Dies gilt insbesondere für Paare mit einem großen Altersabstand. Die Synchronisierung des Renteneintritts zwischen Partnern kann zu Abweichungen vom Regelalter des Renteneintritts führen und ist daher auch sozialpolitisch relevant.

Erwerbstätigkeit im Ruhestandsalter hat im öffentlichen, politischen und akademischen Diskurs in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Beschreibung des Entscheidungsprozesses für oder gegen eine fortgeführte Erwerbstätigkeit über die Grenzen des Ruhestandsalters hinaus ist für Deutschland bisher nur lückenhaft vorgenommen worden. Als Grundlage für die Analyse dieses Entscheidungsprozesses verwendet dieses Buch eine Heuristik, die auf dem Rubikon-Modell der Handlungsphasen beruht. Neben der Beschreibung spezifischer Konstellationen formeller und informeller Tätigkeiten in einzelnen Phasen werden auch die sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Bedingungen in den Blick genommen, die das gewünschte oder notwendige Arbeiten von Menschen im Ruhestand fördern oder einschränken. Dies ermöglicht eine differenzierte Sichtweise auf den Prozess der Grenzgänge zwischen Erwerbsarbeit und Ruhestand und kann dadurch eine Orientierung für die politische, gesellschaftliche und insbesondere für die individuelle Gestaltung des jungen Alters bieten. Tabellenanhang: s. https://shop.budrich.de/wp-content/uploads/2019/09/Anhangtabellen.pdf

Bildung und lebenslanges Lernen eröffnen Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und der individuellen Weiterentwicklung. So kann die Teilnahme an Fort- oder Weiterbildungen Partizipationsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erhalten oder verbessern. Darüber hinaus ist die Bildungsbeteiligung von Menschen im höheren Erwachsenenalter aber auch eine Facette des Aktiven Alterns als Leitbild zur Förderung eines gesunden und selbstbestimmten Alterns. Das Fact-Sheet betrachtet die Bildungsbeteiligung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte anhand von zwei Dimensionen: der beruflichen Fort- und Weiterbildung als Bildungsbeteiligung im Rahmen der Erwerbsarbeit und der Teilnahme an Kursen und Vorträgen als Bildungsbeteiligung außerhalb der Erwerbsarbeit. Kernaussagen: Über die Hälfte der erwerbstätigen Menschen im Alter von 46 bis 65 Jahren hat in den letzten drei Jahren an beruflichen Weiterbildungen teilgenommen. Als Hauptzweck der beruflichen Weiterbildung wird die Erweiterung beruflicher Kenntnisse, um zusätzlich Aufgaben übernehmen zu können, angegeben, gefolgt von der Auffrischung veralteter beruflicher Kenntnisse und dem Erlernen des Umgangs mit neuen Techniken wie neuen Maschinen oder Programmen. Drei Fünftel der älteren Erwerbstätigen können sich vorstellen, künftig eine berufliche Weiterbildung zu absolvieren. Bei den 46- bis 55-Jährigen ist die Weiterbildungsbereitschaft mit über zwei Dritteln besonders ausgeprägt, aber auch von den 55- 65-Jährigen ist noch knapp die Hälfte hierzu bereit. Ein Drittel der Menschen in der zweiten Lebenshälfte gibt an, in ihrer Freizeit Kurse oder Vorträge zur Fort- oder Weiterbildung zu besuchen. In höherem Alter ist der Anteil derjenigen, die Kurse oder Vorträge besuchen, geringer, allerdings machen auch bei den 75- bis 90-Jährigen noch 15 Prozent von dieser Fort- oder Weiterbildungsmöglichkeit Gebrauch. Personen im Ruhestandsalter nehmen zwar anteilig seltener an Kursen oder Vorträgen teil als Personen im Erwerbsalter, wenn s

Using annual household surveys from 2004 to 2019, we examine the existence of a gender labor income gap among older persons in Peru. Two labor income models are estimated: Model 1 uses a basic set of demographic, socioeconomic, and personal characteristics as regressors (also called endowments); Model 2 uses the basic set plus additional personal characteristics. The Misner‐type relationship holds with positive returns for education and experience, and the anticipated association to the endowments. The Oaxaca‐Blinder decomposition yields an explained labor income gender gap of 44.4% (Model 1) and 51.5% (Model 2), i.e., controlling for endowments, approximately one half of the labor income difference remains unexplained and can be attributed to discrimination and labor segregation. In light of these results, we estimate Model 3 with two additional variables (head of household and beneficiary of intergenerational private transfer) which attempt to capture gendered stereotypes. With these two variables which provide information on gender discrimination the explained labor income gap for Model 3 is 71.1% - an increase of 19.6%. The unexplained component of the difference in labor income amounts to 28.8% that we attribute to unobserved variables that operate as post‐labor market elements in patriarchal societies. Results show that gender inequity during a woman’s life‐span manifests acutely among older women, which raises important implications for policy interventions.

We examine the relationship between employees’ age and their individual productivity potential (IPP). IPP is measured by individual characteristics which are related to skills utilisation at work. Using PIAAC data for 27 European and non-European countries, we find that the oldest employees have a lower IPP score than the middle-aged employees in 17 of the 27 countries. It seems to be most demanding for the oldest workers to keep up with the IPP of younger workers in countries with high average skill loss for the oldest age group or high average skills level for all age groups (or both). The significant positive effects of formal education and the absence of significant effects of skills on the IPP score in many of the countries (the individual level), are easier to adapt to the human capital perspective on the importance of formal education than to the perspective of the signalling theory.

According to the individualization of the life–course hypothesis, a largest set of institutionalized options available should facilitate individuals in realizing their preferences for the timing of life–course transitions. This study contributes to the literature by considering differences by gender and education (and their interaction) in the ability to fulfil preferences for early retirement across welfare states. We use longitudinal data from the SHARE survey as it includes information on preferences for early retirement expressed before actual retirement: we therefore avoid biases driven by the assessment of preferences for the timing of retirement after it occurred. We estimate discrete time regression models and find that positive preferences for early retirement are associated with an actual anticipation of retirement with respect to the statutory age. Although the size of the effect is small, it remains statistically significant even after models are adjusted for a number of potential confounding factors. However, no differences by gender and education (or their interaction) exist in the strength of the correspondence between preferences and behaviour. Finally, these results do not vary across welfare regimes. This evidence suggests that the timing of the transition to retirement is only marginally shaped by preferences and it is still strongly institutionalized, being a by-product of "agency-within-structure" mechanisms rather than an individualized process.