1. Analgetische Wirkung des selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmers Reboxetin Objektive und subjektive Messung
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Schüler, P., Seibel, K., Chevts, V., and Schaffler, K.
- Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund. Reboxetin ist ein selektiver NARI (Noradrenalin reuptake inhibitor). Da Noradrenalin eine relevante Rolle bei antinozizeptiven Mechanismen spielt, sollte in dieser Studie die Hypothese untersucht werden, ob Reboxetin analgetisch wirksam ist. Methodik. Es wurden 24 gesunde Probanden in einem Cross-over-Design untersucht. Reboxetin (2×2 mg) oder Plazebo wurden über 5 Tage verabreicht. Der Therapiewechsel erfolgte nach einem Wash-out von einem Tag. Der primäre Endpunkt waren die N1- und P2-Amplituden von laserevozierten, somatosensorischen Potenzialen (Laser-SEPs) aus dem Vertex-EEG. Zusätzlich wurden visuelle Analogskalen (VAS, 100 mm) verwendet. Ergebnisse. Reboxetin zeigte eine bessere analgetische Wirkung als Plazebo mit statistisch signifikanter Überlegenheit bei mit Capsaicin gereizter Haut – sowohl bei der objektiven (Laser-SEPs; p<0,0001 für die N1- und p=0,0002 für die P2-Komponente), wie auch der subjektiven (VAS, p<0,0003) Schmerzmessung. Neben dem Schmerz war auch das subjektive Jucken und Brennen nach Capsaicin unter Reboxetin deutlich niedriger als unter Plazebo. Schlussfolgerung. Die theoretische Vorstellung, dass eine selektiv noradrenerge Substanz analgetisch effektiv sein kann, wurde erstmals experimentell bestätigt. Reboxetin reduzierte die N1- und P2-Komponenten der Laser-SEPs, was für einen zentralen und peripheren Angriffspunkt spricht.
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- 2002
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