Bei einem Gewittersturrn am 1.8. 1983 fanden im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald zahlreiche relativ großflächige Windwürfe start, wobei besonders die Fichten-Auw~lder betroffen waren, hmerhalb der Reservatszone finder seitdem eine vom Menschen unbeeinflußte Besrandesentwicklung start; aut~erhalb dieser Gebiete wurden die Windwurfflächen zwar geräumt, jedoch nicht wieder künstlich bestockt. 1988 wurde eine Methode zur lan~ristigen Dokumentation der Bestandesentwicklung entworfen und die erste Bestandeserhebung durchgeführt. Dabei tassen sich 5 Jahre nach dem Smrmereignis folgende Feststeltuneen treffen:1.Auf der belassenen Windwurffläche wird die Bodenvegetation nach wie vor von den typischen Waldbodenpflanzen des Fi~htenwaldes beherrscht, und zwar sowohl der Artenzahl als auch der Artmächtigkeit nach. Dageoen treten auf der geräumten Windwurffläche insbesondere die Schlagflurarten nach Artenzahl und Artmäichtigkeit so stark hervor, daß yon einer Schlagflurgesellschaft (hier: Rubetum idaei) zu sprechen ist.2.Auf der belassenen Windwurffläche treten Bestände mit dem soziologischen Charakter einer Schlagflur nur punktuell, und zwar im Bereich der dutch Heraushebeln der Wurzeheller entstandenen Mulden auf.3.Der Gehölzjungwuchs setzt sich auf der belassenen Windwurfflläche aus Fichte und Birke zusammen, wobei sich die Fichten-Population überwiegend aus bereits vor dem Windwurfereignis vorhandenen, unterständigen Individuen rekrutiert, die Birken-Population aber erst nach dem Ereignis eingeflogen ist. Auf der geräumten Fläche ist die Birke zwar ebenfalls stark vertreten, die Fiehte aber deutlich schwächer; möglicherweise wurde die Fichten-Ausgangspopulation durch die Räumungsarbeiten weitgehend vernichtet.4.Die sich neu entwickelnde Baumschicht läßt auf den belassenen WindwuKflächen bereits im 5. jahr nach Bestandesstörung den Aufbau eines Fichten-Bestandes erkennen, der- je nach Verteilungsmuster der unterständigen Pflanzen - eine kleinräumig wechselnde Dichte annehmen wird. Dagegen geht die Entwicklung auf der geräumten Fläche stärker in die Richtung eines Birken-Vorwaldes.5.Damit laufen auf belassener und geräumten Windwurffläche bei der Rückkehr zu einem standortsgemäßen Waldbestand prinzipieli-unterschiedliche Entwicklungsprozesse ab: auf der geräumten Fläche Abfolge verschiedener Pflanzengesellschaften (Sukzession), auf der belassenen Fläche Restitution einer Baumschicht bei wenig veräderter Krautschicht.6.Grund für die unterschiedliche Entwickhmg ist der unterschiedliche Grad der mechanischen Bodenstörung: auf der geräumten Fläche fast/überall, auf der belassenen Fläche nur im Bereich der herausgehebelten Wurzelteller. An den offenen Bodensteilen findet zum einen eine Rekrutierung aus der Samenbank start, zum anderen werden für anemochore Arten geeignete Etablierungsplärze geboten. On the 1stof August, 1983, a thunderstorm crossed the area of the "Nationalpark Bayerischer Wald", demolishing a large number of forest stands, especially the near-natural spruce forests of the wet valleys (Calamagrostio villosae-Piceetum) by windfall. Since then inside the reservation zone of the national park the development of the blown-over forests takes place without any direct influence of man. Outside the reservation zone the windfall areas were cleared, but not reforested. In 1988, a set of permanent sample plots was installed, and a first documentation of the vegetation on both cleared and uncleared areas took place. The following results can be reported five years after the storm:1.Ground vegetation of the uncleared windfall areas normally differs little from that of the previous Calamagrostio-Plceetum, regarding both quality, and quantity of species composition.2.In contrast, vegetation of the cleared windfall areas represents the vegetation which develops after logging ("Schlagflur"), here the plant community "Rubetum idaei". This vegetation type is represented on the uncleared areas only in small patches: the throughs created by the uprooted trees.3.Uncleared windfall areas are covered by large numbers of young spruce (Picea abies) and some of birch (Betula ssp.). Most of the sptxice trees were already present in the understory of the previous forest when the windfall happened. On the cleared areas young spruce trees occur only in small numbers. The reason may be destruction of the spruce regeneration during the clearing procedure. Birch, on the other hand, is common especially on the cleared windfall areas.4.Five years after the windfall, the developing tree cover on the uncleared areas already shows the renewal of a spruce stand which will, depending on the density of previous understory trees, be very variable in density. In contrast, a pioneer forest is developing on the cleared areas.5.Therefore, vegetation development of cleared and uncleared windfall areas follows different traits: succession, a replacement of different plant communities on tile cleared areas, but restitution of the previous tree cover and little change of the ground vegetation on uncleared areas.6.During logging procedures, disturbance of ground vegetation as well as of soils takes place nearly everywhere: the soil seed bank becomes active, and species possessing flying diaspores may invade, both initiating the succession. This is not true for blown-over forest stands which are not influenced by man (with the exception of small patches where the trees were uprooted).