1. Freie Hauttransplantate als Alternative bei plastisch rekonstruktiven Eingriffen am Genitale
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vom Dorp, F., Rübben, H., and Krege, S.
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Zusammenfassung: Problematik: In der plastisch-rekonstruktiven Urologie geht es häufig um die Korrektur angeborener Anomalien. Neben dem oberen Harntrakt betreffen diese oft das äußere Genitale, bei Jungen in Form von Hypospadien, seltener Epispadien oder eines eingegrabenen Penis, bei Mädchen als komplettes Fehlen der Vagina (Mayer-Rokitansky-Küster-Syndrom) oder Fehlen des distalen Vaginalanteils bei verschiedenen Formen sexueller Differenzierungsstörungen. Zur Rekonstruktion nutzt man wenn möglich ortsständiges Gewebe. Nicht immer ist dieses aber in ausreichendem Maße vorhanden oder durch fehlgeschlagene Eingriffe bereits aufgebraucht. Dann bietet sich der Einsatz eines freien Hauttransplantats an. Patienten und Methoden: An 9 Patienten werden Beispiele zur Nutzung eines freien Hauttransplantats gegeben. Zwei Patienten wurden wegen eines „buried penis“ operiert, ein Patient wurde erneut nach mehrfacher erfolgloser Epispadiekorrektur operiert. Bei 2 Patientinnen mit einem adrenogenitalen Syndrom war eine Konstruktion der distalen Vagina erforderlich, bei 4 Patientinnen mit Vaginalaplasie die Konstruktion einer kompletten Vagina. Das freie Transplantat wurde bei den männlichen Patienten vom Skrotum gewonnen, bei weiblichen Patienten vom Unterbauch. Ergebnisse: Bei allen 9 Patienten ist das freie Transplantat gut angenommen worden. Bei den männlichen Patienten besteht ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis. Die Penisschafthaut ist gut verschieblich, der erwachsene Patient berichtet auch über eine normale Erektion. Einzige Komplikation bei den weiblichen Patienten bestand in einer narbigen Enge am Übergang des freien Hauttransplantats zur Haut der proximalen Scheide bei einem AGS-Mädchen. Diese Narbe wurde bei 5 und 7 Uhr geschlitzt. Schlussfolgerung: Das freie Hauttransplantat bietet die Möglichkeit bei unzureichenden lokalen Gewebeverhältnissen, Flächen suffizient zu decken oder auszukleiden.
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- 2024
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