1. Multimodale Therapien zum Blasenerhalt bei High-grade-Blasentumoren
- Author
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Goebell, P.J., Legal, W., Weiss, C., Fietkau, R., Wullich, B., and Krause, S.
- Abstract
Zusammenfassung: Der demographische Wandel unserer Gesellschaft mit zunehmend älteren Patienten und deren steigender Komorbidität führt dazu, dass die operative Behandlung des invasiven Harnblasenkarzinoms älterer Patienten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Angesichts dieser Entwicklung sollten der Stellenwert und die Indikation konservativer bzw. wenig invasiver Therapieansätze immer wieder neu hinterfragt werden. Die radikale Zystektomie unter kurativer Zielsetzung ist weiterhin Goldstandard der Behandlung des invasiven High-grade-Karzinoms. Jedoch ist nicht jeder Patient hierfür geeignet oder er steht einer solchen Operation ablehnend gegenüber. Aus diesem Grund sollten dieser Gruppe von Patienten alternative Therapieansätze, ob in kurativer oder palliativer Zielsetzung, einschließlich Organ- und Funktionserhalt der Harnblase, angeboten werden können. Hierbei kommen die transurethrale Blasentumorresektion (TUR-B), die offene Blasenteilresektion, die Chemotherapie (intravesikal – systemisch), die lokale Bestrahlung und minimal-invasive interventionelle Therapien allein oder in Kombination in Frage. Ziel ist es, aufgrund einer geringeren physischen und psychischen Belastung v. a. eine schnelle Rekonvaleszenz der Patienten zu erreichen und die Lebensqualität zu erhalten. Aus onkologischer Sicht müssen diese Therapieansätze jedoch kritisch betrachtet werden, da sie vielleicht nur zu einem vorübergehenden Stillstand der Erkrankung oder zur Beseitigung von Symptomen führen. Dennoch zeigen die Langzeitergebnisse, dass einem Teil der Patienten mit einem High-grade-Karzinom der Harnblase bei richtiger Indikation eine Kuration als Ziel einer multimodalen Therapie mit Blasenerhalt in Aussicht gestellt werden kann.
- Published
- 2024
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