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Bei der aseptischen Femurkopfnekrose (FKN) handelt es sich um eine progredient verlaufende Perfusionsstörung des Hüftkopfes. Im Verlauf der FKN kommt es häufig zu einem strukturellen Schaden des betroffenen Gelenks, sodass die Implantation einer Hüftgelenksprothese notwendig ist. Der vorliegende Artikel soll den Lesern einen Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema Endoprothetik bei Patienten mit FKN geben. Bis in die 1990er-Jahre zeigten sich bei Patienten mit FKN erhöhte Revisionsraten nach Implantation einer Hüftgelenksendoprothese. Aktuelle Untersuchungen weisen jedoch keine signifikanten Unterschiede mehr in den klinischen Ergebnissen nach Hüftprothesenimplantation bei FKN und primärer Arthrose auf. Sichere Verankerungsformen sind zementierte und zementfreie Implantate mit verschiedenen Gleitpaarungsmöglichkeiten. Trotz des jungen Patientenalters kann auch bei Patienten mit einer FKN nach Implantation einer Hüftgelenksendoprothese mit guten langfristigen klinischen Ergebnissen gerechnet werden. Avascular necrosis of the femoral head is a progressive perfusion disorder of the hip joint. Progress in avascular necrosis causes structural damage to the affected joint, often requiring total hip replacement. This article is intended to give the reader an overview of the current literature on total hip replacement of patients with an avascular necrosis of the femoral head. Before 1990, patients with avascular necrosis of the femoral head had significantly higher revision rates after total hip replacement. Recent studies, however, showed no significant differences in clinical outcomes after total hip replacement in femoral head necrosis and primary osteoarthritis. Despite the young age of the patients, good long-term clinical results can be expected even in patients with an avascular necrosis of the femoral head after total hip replacement.

Bei Knorpelgewebe handelt es sich um ein avaskuläres, alymphatisches und nicht innerviertes Gewebe mit einem geringen intrinsischen Reparationspotenzial. Aufgrund der hohen Prävalenz und der klinischen Bedeutung von Knorpelschäden stellen diese bis heute eine Herausforderung für die behandelnden Ärzte dar. Der vorliegende Artikel soll den Lesern einen Überblick über die aktuell verfügbaren Knorpeldefekttherapien geben und über ihre Ergebnisse informieren. Die Mikrofrakturierung stellt bis heute den Goldstandard in der Behandlung von kleinen Knorpeldefekten dar. Zur Therapie von umschriebenen, kleinen osteochondralen Defekten kann das osteochondrale autologe Transplantationssystem (OATS) eingesetzt werden. Größere Defekte lassen sich erfolgreich mit der autologen matrixinduzierten Chondrogenese (AMIC) behandeln oder mit der matrixassoziierten autologen Chondrozytentransplantation (MACT). Trotz bestehender Limitationen der aktuellen Knorpeldefekttherapien kann durch diese eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung des Beschwerdebildes bei Patienten mit lokalen Knorpelschäden erreicht werden. Weitere Entwicklungen und Studien sind notwendig, um langfristig gute Ergebnisse nach einer Knorpeltherapie zu erreichen. Cartilage is an avascular, alymphatic and non-innervated tissue with limited intrinsic repair potential. The high prevalence of cartilage defects and their tremendous clinical importance are a challenge for all treating physicians. This article provides the reader with an overview about current cartilage treatment options and their clinical outcome. Microfracture is still considered the gold standard in the treatment of small cartilage lesions. Small osteochondral defects can be effectively treated with the autologous osteochondral transplantation system. Larger cartilage defects are successfully treated by autologous membrane-induced chondrogenesis (AMIC) or by membrane-assisted autologous chondrocyte implantation (MACI). Despite limitations of current cartilage repair strategies, such procedures can result in short- and mid-term clinical improvement of the patients. Further developments and clinical studies are necessary to improve the long-term outcome following cartilage repair.

Knorpeldefekte im Bereich der Hauptbelastungszonen des Kniegelenks sind häufig. Am ehesten sind der mediale Femurkondylus und die retropatellare Knorpelfläche betroffen. Die Unterscheidung von umschriebenen und gut abgegrenzten Knorpeldefekten von großflächigen degenerativen Knorpelläsionen ist sowohl hinsichtlich der Prognose als auch der chirurgischen Therapie von großer Bedeutung. Um knorpelreparativ chirurgisch erfolgreich zu sein, ist es unerlässlich, Alter, Größe, Position, Pathomechanismus des Knorpeldefekts, Aktivitätslevel und Erwartungen des Patienten in den Therapiealgorithmus mit einzubeziehen. Wichtige Kofaktoren wie Stabilität, Beinachse und Muskelbalance sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Der Beitrag zeigt die aktuellen Verfahren und deren Ergebnisse zur Knorpelreparation im Bereich des Kniegelenks auf. Zudem soll dargestellt werden, dass eine präzise und umfassende präoperative klinische und radiologische Diagnostik zur Abklärung weiterer Pathologien unbedingt notwendig ist, da diese zur erfolgreichen Reparatur des Knorpeldefektes ebenfalls behandelt werden müssen. Zur präoperativen Planung knorpelreparativer Techniken sollten Röntgenbilder und eine Magnetresonanztomografie(MRT)-Untersuchung erfolgen. Bei mangelnder MRT-Verfügbarkeit wäre ein Arthro-Computertomogramm eine Alternative. Moderne und routinemäßig angewendete Verfahren zur Knorpelreparation am Kniegelenk sind die Mikrofrakturierung, die autologe matrixinduzierte Chondrogenese, die autologe Chondrozytentransplantation, die matrixassoziierte autologe Chondrozytenimplantation und die osteochondrale Transplantation. Erfolgreiche chirurgische knorpelreparative Maßnahmen erfordern neben einer korrekten und individualisierten Indikationsstellung die Adressierung von Kopathologien und eine standardisierte, der chirurgischen Vorgehensweise angepasste Rehabilitation. Evidenzbasierte Kriterien für einen genauen Zeitpunkt für die Rückkehr zu verschiedenen Sportarten nach individuell divergierenden operativen knorpelreparativen Maßnahmen existieren aktuell nicht. Cartilage defects around the knee joint frequently occur in the region of the medial femoral condyle and the retropatellar cartilage surface. The distinction between local cartilage defects and large area degenerative cartilage lesions is very important for both prognosis and surgical therapy. The size and position of the lesion, the underlying pathomechanism and the age of the patient are very important factors which should be considered in the therapy algorithm for optimal cartilage defect restoration. Important cofactors such as stability, long leg axis and muscle balance should be taken into account. Current procedures for cartilage repair of the knee joint and their results are summarized in this article. In addition, the necessity of precise and comprehensive preoperative clinical and radiological diagnostics is displayed to be able to treat co-pathologies in order to enable a successful repair of the cartilage defect. Preoperative planning of cartilage-repair techniques usually includes x‑ray images and a magnetic resonance imaging (MRI) examination. If MRI is not available, an arthro-computed tomography could be an alternative. Modern and routinely used procedures for cartilage repair at the knee joint are microfracture, autologous matrix-induced chondrogenesis, autologous chondrocyte transplantation, matrix-induced autologous chondrocyte implantation and osteochondral transplantation. Successful surgical cartilage-repair surgeries require a correct and individualized indication, addressing of copathologies and a standardized rehabilitation that is adapted to the surgical procedure. Evidence-based criteria for an exact time point for the return to sports according to individually operative cartilage repair techniques currently do not exist.

Osteotomien des Beckens und des proximalen Femurs werden häufig aufgrund einer Hüftdysplasie oder von Deformitäten des proximalen Femurs durchgeführt. Ziel der Operationen ist es, durch die Erlangung optimierter biomechanischer Bedingungen die Ausbildung einer Coxarthrose zu vermeiden bzw. das Fortschreiten einer initialen Coxarthrose zu verzögern. Nach Ausschöpfung aller gelenkerhaltenden Therapieoptionen und beim Vorliegen entsprechender klinischer und radiologischer Befunde muss zu einem späteren Zeitpunkt dennoch häufig die Indikation zur Hüft-TEP-Implantation gestellt werden. Im Rahmen der Hüft-TEP-Vorbereitung ist eine genaue Dokumentation der klinischen Ausgangssituation, eine entsprechende Bildgebung, die Wahl des Implantates und die präoperative Prothesenplanung obligat. Zudem kann optional in einem biomechanischen Modell die prä- und postoperative Situation dargestellt und in die Prothesenplanung mit einbezogen werden. Entsprechend der vorangegangenen Osteotomien ist im Bereich des Beckens die Form und Größe des Acetabulums und das aktuelle Drehzentrum des Hüftgelenkes zu berücksichtigen. Je nach Ausgangsbefund kann die künstliche Hüftpfanne direkt ossär verankert werden oder es wird die Notwendigkeit einer Erkerplastik, Augmentation oder einer Abstützschale ersichtlich. Im Bereich des Femurs ist die Notwendigkeit einer Materialentfernung vor Hüft-TEP-Implantation und die Anatomie des proximalen Femurs entscheidend. Grundsätzlich sollte aufgrund des meistens jungen Patientenalters die zementfreie Hüft-TEP-Implantation bevorzugt werden. Die Belastbarkeit der implantierten Hüftprothese richtet sich vor allem nach der ossären Verankerungsmöglichkeit der Endoprothese und der hieraus resultierenden Primärstabilität. Pelvic and femoral osteotomies are frequently performed in patients with hip dysplasia. The aim of these surgeries are optimal biomechanical conditions of the hip joint thereby avoiding the occurrence of hip osteoarthritis or the delay of initial hip osteoarthritis progression. Nevertheless even with good biomechanical conditions of the hip joint, progression of hip osteoarthritis can be recognized postoperatively. A total hip arthroplasty is indicated even more after a time period with conservative treatment. In preparation for the operation, a detailed documentation of the initial clinical situation, appropriate imaging, implant selection and preoperative planning are mandatory. In addition, a biomechanical model representing the desired pre- and postoperative situation can be included in the preoperative planning. According to the previous osteotomy, the size and shape of the acetabulum after the osteotomy and the current pivot centre of the hip joint should be considered. Depending on these observations the acetabular cup can be directly inserted into the bone stock of the acetabulum or an acetabular plasty is necessary before implantation of the acetabular cup. With respect to the previous osteotomy of the femur, it needs to be clarified wether hardware removal will be necessary before total hip replacement; moreover, the anatomy of the proximal femur is critical. In addition, if necessary, a re-osteotomy of the femur is required to enable a hip stem implantation. Cementless total hip replacement should be preferred due to the younger patient age. The load of the hip replacement depends on the osseous anchoring and primary stability of the acetabular and femoral component.

Die Skoliose ist eine komplexe, dreidimensionale Wirbelsäulendeformität unterschiedlicher Genese. Die adoleszente idiopathische Skoliose stellt die häufigste Form dar. Die Indikation zur operativen Therapie besteht ab einem Krümmungswinkel > 45–50° gemessen nach Cobb. Es werden rein dorsale, rein ventrale bzw. kombinierte operative Verfahren unterschieden. Das rein dorsale, transpedikuläre Vorgehen hat die Skoliosechirurgie revolutioniert. Dieser Beitrag gibt einen Überblick der operativen Möglichkeiten in der Skoliosechirurgie. Scoliosis is a complex, three-dimensional spinal deformity with various causes. Adolescent idiopathic scoliosis (AIS) is the most common form. Surgical treatment is indicated for curves greater than 45–50° meaured using the Cobb method. We can distinguish among posterior, anterior or combined surgical procedures. Today, the posterior, transpedicular approach has revolutionized scoliosis surgery. This review gives an overview of current surgical options in scoliosis treatment.

Scoliosis affects up to 6 % of the population. The resulting spine deformity, the increasing risk of back pain, cosmetic aspects, pulmonary disorders if the Cobb angle is > 80°, and the progress of the deformity to > 50° after the end of growth indicate non-operative or operative therapy. In daily clinical practice, the classifications of scoliosis allow the therapy to be adapted. Classifications consider deformity, topography of the scoliosis, and the age at diagnosis. This publication gives an overview of the relevant and most common classifications in the treatment of adolescent scoliosis. For evaluation, the deformity measurement on the coronary radiographic projection of the total spine (Cobb angle) is relevant to therapy. The classification of topography, form, and the sagittal profile of the deformity of the spine are useful for preoperative planning of the fusion level. Classifications that take into account the age at the time of the diagnosis of scoliosis differentiate among early onset scoliosis (younger than 10 years of age), adolescent scoliosis (up to the end of growth), and adult scoliosis. Early onset scoliosis is subdivided by age and etiology. Therapy is derived from the classification of clinical and radiological findings. Classifications that take into account clinical and radiological parameters are essential components of modern scoliosis therapy.

Skoliosen sind komplexe dreidimensionale Deformitäten der Wirbelsäule, die häufig im Kindes- und Jugendalter auftreten. Bis heute stellen Wirbelsäulenganzaufnahmen den therapeutischen Goldstandard in der Diagnose und Verlaufskontrolle von Skoliosen dar. Aufgrund der hiermit verbundenen Strahlenbelastung wurde bereits früh nach alternativen Messmethoden gesucht. Ein Überblick über die Geschichte, den technischen Hintergrund sowie über die Einsatzmöglichkeiten der Videorasterstereographie wird präsentiert. Das rasterstereographische System Formetric (Diers International GmbH, Schlagenbad, Deutschland) ermöglicht die dreidimensionale und strahlungsfreie Darstellung der Rückenoberfläche und der darunterliegenden Wirbelsäule. Durch technische Weiterentwicklungen kann diese Technik auch unter dynamischen Bedingungen eingesetzt werden, wodurch sich in der Zukunft zusätzliche Einsatzmöglichkeiten ergeben. Scoliosis is a complex three-dimensional deformity of the spine, which usually occurs during childhood and adolescence. Up to now, whole spine X-rays have been the therapeutic gold standard in the diagnosis and follow-up of scoliosis. This review gives a brief overview of the history, technical background and possible fields of use for video-rasterstereography Alternative measurement systems have been developed over the past few years for the treatment of scoliosis, because of the risk of radiation exposure of X-rays. The rasterstereographic system Formetric (Diers International GmbH, Schlagenbad) allows a radiation-free, three-dimensional analysis of the back surface and the spine. Even dynamic measurements can now be conducted with this rasterstereographic system, which will help to further understand and analyze the human spine.

The Essex-Lopresti injury (ELI) of the forearm is a rare and serious condition which is often overlooked, leading to a poor outcome. The purpose of this retrospective case study was to establish whether early surgery can give good medium-term results. From a group of 295 patients with a fracture of the radial head, 12 patients were diagnosed with ELI on MRI which confirmed injury to the interosseous membrane (IOM) and ligament (IOL). They were treated by reduction and temporary Kirschner (K)-wire stabilisation of the distal radioulnar joint (DRUJ). In addition, eight patients had a radial head replacement, and two a radial head reconstruction.All patients were examined clinically and radiologically 59 months (25 to 90) after surgery when the mean Mayo Modified Wrist Score (MMWS) was 88.4 (78 to 94), the mean Mayo Elbow Performance Scores (MEPS) 86.7 (77 to 95) and the mean disabilities of arm, shoulder and hand (DASH) score 20.5 (16 to 31): all of these indicate a good outcome.In case of a high index of suspicion for ELI in patients with a radial head fracture, we recommend the following: confirmation of IOM and IOL injury with an early MRI scan; early surgery with reduction and temporary K-wire stabilisation of the DRUJ; preservation of the radial head if at all possible or replacement if not, and functional bracing in supination. This will increase the prospect of a good result, and avoid the complications of a missed diagnosis and the difficulties of late treatment.Cite this article: Bone Joint J2014;96-B:1385–91.

Modified anterior tension wiring with K-wires and cannulated lag screws with anterior tension wiring are currently the fixation of choice for patellar fractures. Failure of fixation, migration of the wires, postoperative pain and resulting revision surgery, however, are not uncommon. After preliminary biomechanical testing of a new fixed-angle plate system especially designed for fixation of patella fractures the aim of this study was to evaluate the surgical and anatomical feasibility of implanting such a plate-device at the human patella. In six fresh unfixed female cadavers without history of previous fractures around the knee (average age 88.8 years) a bilateral fixed-angle plate fixation of the patella was carried out after previous placement of a transverse central osteotomy. Operative time, intra-operative problems, degree of retropatellar arthritis (following Outerbridge), quality of reduction and existence of any intraarticular screw placement have been raised. In addition, lateral and anteroposterior radiographs of all specimens were made. Due to the high average age of 88.8 years no patella showed an unimpaired retropatellar articular surface and all were severely osteoporotic, which made a secure fixation of the reduction forceps during surgery difficult. The operation time averaged 49 minutes (range: 36-65). Although in postoperative X-rays the fracture gap between the fragments was still visible, the analysis of the retropatellar surface showed no residual articular step or dehiscence > 0.5 mm. Also in a total of 24 inserted screws not one intraarticular malposition was found. No intraoperative complications were noticed. Osteosynthesis of a medial third patella fracture with a bilateral fixed-angle plate-device is surgically and anatomically feasible without difficulties. Further studies have to depict whether the bilateral fixed-angle plate-osteosynthesis of the patella displays advantages over the established operative procedures.