1. Farbe und Ton. Ein Beitrag zur Farb- und Tongestaltung des deutschen Klassizimus am Beispiel von Johann Heinrich Schmidt gen. Fornaro (1757-1821). Mit einem Werkverzeichnis
- Author
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Schülke, Yvonne
- Abstract
Am Beispiel des malerischen Werkes von Johann Heinrich Schmidt werden Aspekte der Farb- und Tongestaltung des deutschen Klassizismus sowie deren Kontextualisierung untersucht. Der erste Teil der Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung von Leben und Werk des Malers Johann Heinrich Schmidt gen. Fornaro, der 1757 in Ottweiler geboren wurde. Erstmals werden seine Lebensstationen anhand neuer Quellen intensiv beleuchtet. Ausgehend von seiner Lehrzeit am nassau-saarbrücker Hof bei Johann Jakob Samhammer ging er über Darmstadt und Mannheim nach Rom, wo er sich in den römischen Künstlerkreisen, zu denen auch Johann Wolfgang von Goethe zählte, bewegte. In dessen Unnamen-Verzeichnis taucht sein Beiname „Il Fornaro“, der Bäcker auf. 1797 übersiedelte Schmidt nach Neapel und erhielt unter Napoleons Schwager Joachim Murat zahlreiche offizielle Aufträge. In den 1820er Jahren verlieren sich seine Spuren in Neapel. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der Farb- und Tongestaltung klassizistischer Malerei, die anhand des Werkes von Schmidt gen. Fornaro exemplarisch behandelt wird. Hierbei wird das Hauptaugenmerk auf die Reduktion der Farbigkeit und die Verwendung eines Gesamttons gelegt, die als Rezeption aus der Antike überlieferter Farbphänomene zu deuten ist. Die darin inkludierte Einfachheit, Vollkommenheit und Erhabenheit hat in der letzten Konsequenz das Ziel moralische Wertvorstellungen zu transportieren. Dass dieses Ziel letztlich nicht erreicht werden konnte, zeigt die Grenze der Übertragbarkeit theoretischer Konstrukte auf das Medium des Bildes. Der dritte Teil der Arbeit ist ein umfassendes Werkverzeichnis.
- Published
- 2015