1. Der 'verzögerte Beginn' einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – ein diagnostisches und gutachterliches Problem mit Bezug zur politischen Inhaftierung in der DDR
- Author
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Ulrich Frommberger, Helena Frommberger, Andreas Maercker, University of Zurich, and Frommberger, Ulrich
- Subjects
medicine.medical_specialty ,education.field_of_study ,10093 Institute of Psychology ,business.industry ,3203 Clinical Psychology ,Observation period ,Population ,Delayed onset ,Target population ,Civilian population ,3202 Applied Psychology ,2738 Psychiatry and Mental Health ,Psychiatry and Mental health ,Clinical Psychology ,Stress disorders ,Medicine ,150 Psychology ,business ,Psychiatry ,education ,Applied Psychology - Abstract
ZusammenfassungHäufiger als vielfach angenommen tritt – nach Berechnungen von 2 Metaanalysen – im Mittel bei ca. 25% der PTBS-Fälle das Vollbild der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erst nach mehr als 6 Monaten auf. Die Prävalenzzahlen variieren stark je nach untersuchter Population. Im militärischen Bereich tritt eine PTBS mit verzögertem Beginn deutlich häufiger auf als im zivilen (38,2 vs. 15,3%). Für das Spektrum an Prävalenzzahlen werden Unterschiede in der Definition, der Methodik, den Untersuchungskollektiven wie auch den Traumaformen selbst verantwortlich gemacht. Je länger die Beobachtungszeit, um so eher die Erfassung von verzögertem Beginn einer PTBS. Für die Entstehung und Aufrechterhaltung wurden einige Einflußfaktoren identifiziert. In der Begutachtung wird bei verzögertem Beginn die Forderung nach „Brückensymptomen“ gestellt. Diese sind zwar häufig, jedoch nicht zwingend erforderlich. Am Beispiel von politischer Inhaftierung in der DDR werden Verlaufsformen der PTBS wie auch des Subtyps des „verzögerten Beginns“ dargestellt.
- Published
- 2019