Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 22 (2000) 2, S. 357-376, The topic of vocational education and gender has not been of high interest in Nordic countries during last years.... The article aims at showing that there are historical, anthroplogical, sociological, philosophical and educational studies, which could revitalize research on vocational education and gender, proceeding from the previous phase, when the focus was on sex-segregation in the labour market and education system. In the beginning of the article, vocational education in the Nordic countries is characterised from the sex-gender perspective, with special focus on Finland. After this, some examples from efforts to overcome and to explain the gender bias are described and deficiencies are discussed. Thirdly, a "cultural approach" for discussing gender bias is suggested. In the closing section, the possibilities of de-gendering vocational education are questioned. (DIPF/orig.), Während der letzten Jahre fand das Thema Geschlecht und Berufsbildung in den nordischen Staaten keine grosse Beachtung. Einerseits wurden Themen wie die Wissensgesellschaft oder die individuelle und industrielle Konkurrenzfähigkeit in einer globalisierten Ökonomie fokussiert, andererseits schuf der zunehmende feministische und postmoderne Diskurs über die kulturelle Konstruktion der Geschlechter nur marginale Interessen für die Berufsbildung. Dieser Beitrag hat zum Ziel, auf historische, anthropologische, soziologische, philosophische und pädagogische Studien hinzuweisen, welche die Forschung zu geschlechtsspezifischen Fragen in der Berufsbildung revitalisieren können und aus der früheren Diskussionsphase, als der Fokus auf der Geschlechtersegregation auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungssystem lag, weiterführen. Der erste Teil des Beitrages stellt die Berufsbildung der nordischen Staaten aus der Geschlechterperspektive dar, wobei Finnland besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Im zweiten Teil werden Anstrengungen beschrieben, die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu erklären und zu überwinden. Drittens wird ein kultureller Zugang vorgeschlagen, um die geschlechtsspezifischen Unterschiede diskutieren zu können. Anschliessend wird die Frage nach den Möglichkeiten einer geschlechtsunabhängigen Berufsbildung gestellt. Die Hauptaussage des Beitrages ist, dass das Thema Berufsbildung und Geschlecht bei der Revitalisierung der Forschung in einem breiteren kulturellen Kontext reflektiert werden muss und die Perspektive beider Geschlechter (die gesamte Geschlechterordnung) in die Analysen einbezogen werden muss. (DIPF/Orig.)