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Uber den Inhalt der in verhaltnismasig geringer Zahl hier aufgenommenen Patente uber Verfahren zur Darstellung dieser funf Elemente und ihrer Verbindungen und uber die Verfahren ihrer Verwertung ist recht wenig zu sagen, obwohl diese Elemente und ihre Verbindungen durch ausergewohnlich charakteristische Eigenschaften ausgezeichnet sind. Die auslandische Patentliteratur ist in der Berichtszeit reicher als die deutsche.

Nitride und Amide. Zu den Patenten, die in den funf Jahren, uber die in diesem Bande berichtet wird, uber die Nitride und Amide erschienen sind, ist nur weniges zu sagen. Die Aufnahmefahigkeit des Calciums fur Stickstoff wird wesentlich erhoht, wenn es etwas Alkalimetall enthalt (D.R.P. 494 212 und 554 006). Dieses zerstort offenbar die sich sonst ausbildenden dichten Schichten von Nitrid, die den weiteren Zugang von Stickstoff hemmen. Diese Beobachtungen sind von A. v. Antropoff und seinen Mitarbeitern gemacht worden. (Z. Elektrochem. 38, 588 [1932].)

Die chemische Industrie des Bors kennt zwei primare Massenprodukte: die Borsaure und den Borax Aus letzterem wird dann das Perborat hergestellt, das in grosen Mengen zu Waschzwecken benutzt wird (siehe Abschnitt „Perverbindungen“).

Stickstoff. Die grostechnische Gewinnung von Stickstoff ist nunmehr aufs innigste mit der Ammoniaksynthese verknupft und es finden sich daher alle diesbezuglichen Verfahren hauptsachlich in den Abschnitten Wasserstoff und Ammoniak untergebracht. Die Verfahren zur Zerlegung der Luft durch Verflussigung sind nur durch zwei Patente vertreten. In der Ausbildung dieser Verfahren scheint ein gewisser Abschlus sowohl in physikalisch-chemischer wie auch in apparativer Beziehung eingetreten zu sein. Uber andere physikalische Verfahren zur Trennung der Bestandteile der Luft ist auch Einiges im Abschnitt Sauerstoff zu finden.

Die grose Zahl der Patente uber das Cyan und seine Verbindungen zeigt, wie emsig und erfolgreich in der Berichtszeit auf diesem Gebiete gearbeitet worden ist, wobei nicht nur von den deutschen, sondern auch von den auslandischen Patenten die weitaus grosere Mehrzahl von deutschen Erfindern oder Firmen angemeldet worden sind.

Die Patente uber die Darstellung des Phosphors und seiner Verbindungen, insbesondere die Darstellung der Phosphorsaure und der Phosphate und die dazugehorigen grosen Teile des folgenden Abschnittes, die sich mit der Darstellung von phosphorsaure-haltigen Dungern befassen, haben in der Berichtszeit einen uberaus grosen Umfang angenommen. Eine klare Scheidung und Unterbringung der Patente in einheitliche Gruppen, sei es nach den Herstellungsverfahren, sei es nach den hergestellten Produkten, ist in vielen Fallen so gut wie ausgeschlossen, da es sich oft um recht weitlaufige Kombinationspatente handelt. Mehr wie sonst war es daher notig, ein und dasselbe Patent in den Ubersichten ofters anzufuhren, aber auch das durfte in allen Fallen nicht genugen und es ist das Durchsehen ahnlicher Untergruppen in den Abschnitten „Phosphorverbindungen“ und „Dungemittel“ nicht zu umgehen.

Ist es beim Kohlenstoff dieser selbst, der in mannigfachen Erscheinungsformen wegen deren wertvollen kolloidchemischen Eigenschaften technisch in steigendem Mase in vielen interessanten Anwendungsgebieten verwertet wird, so hat beim Silicium das Dioxyd die Eigenschaft in verschiedenen kolloiden Formen aufzutreten. Und wie beim Kohlenstoff sucht die Industrie auch beim Siliciumdioxyd durch eine Fulle von Arbeiten, die in der grosen Zahl von Patenten niedergelegt sind, dieses neue und immer noch in der Entwicklung befindliche Gebiet zu durchforschen und sich die Ergebnisse zu sichern.

Stickoxyde und Salpetersaure. Die Leistungsfahigkeit der gesamten Industrie der synthetischen Stickstoff verbindungen ist weit uber den Weltbedarf hinaus angewachsen. In vielen Landern ist sie so weit ausgebaut worden, das sie nicht nur den Bedarf der eigenen Landwirtschaft und Industrie, sondern auch den gegebenenfalls erforderlichen maximalen Bedarf an Salpetersaure decken kann. Die Folge hiervon ist, das diese Anlagen bei weitem nicht ihre volle Leistungsfahigkeit entfalten konnen und das die Salpetergewinnung in Chile notleidend geworden ist. Der Verbrauch an Stickstoff fur Dungezwecke ist ein beschrankter, denn auch auf dem Gebiete landwirtschaftlicher Produkte leidet die Welt vielerorts an einer Uberproduktion. Dagegen liese sich der Verbrauch an kunstlichen Dungemitteln dann steigern, wenn man noch mehr vom extensiven zum intensiven Betrieb ubergehen wurde; aber dies unter der Bedingung, das man eine entsprechende Einschrankung der bebauten Bodenflache und der von jedem Landarbeiter zu leistenden Arbeit durchfuhren wurde. Denn ohne diese Masnahmen wurden die Wirtschaftsnote und Verwirrungen weiter zunehmen.