1. The displacement of the formal managing director by the de facto power holder Value Added Tax in insolvency
- Author
-
Maierhofer, Anita
- Subjects
Haftungspflichtiger ,Uneinbringlichkeit ,Versteigerung ,Insolvenz ,Anzahlungen ,Insolvenzverwalter ,Liegenschaft ,Input tax adjustment ,Collateral property ,Verschulden ,Ordering party ,Equal treatment of creditors ,Advance payments ,Insolvenzforderungen ,Sale of business ,Property ,Liable party ,Faktischer Geschäftsführer ,Auction ,Eigentumsvorbehalt ,Gläubigergleichbehandlung ,Werkbesteller ,Realisation ,Faktischer Machthaber ,Insolvency administrator ,Veräußerung ,Vorsteuerberichtigung ,Retention of title ,Discretion ,Sale ,Supplier of works ,Abgabenpflichtiger ,Verwertung ,Unternehmensveräußerung ,Halbfertige Bauten ,Haftung ,Masseforderungen ,Insolvency claims ,Sicherungseigentum ,Liability ,Abgabenrechtliche Pflichten ,Ermessen ,Insolvency ,Duties under tax law ,Irrecoverability ,Duty payer ,Werklieferer ,Semi-completed buildings ,Quote ,Fault ,Factual manager ,Zahlungsunfähigkeit ,Quota ,Managing director ,Geschäftsführer - Abstract
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Geschäftsführerhaftung, insbesondere mit dem faktischen Geschäftsführer. In Österreich ist es erst seit Einführung des § 9a BAO mit 1.1.2013 möglich einen faktischen Geschäftsführer als Haftenden in Anspruch zu nehmen. Bis dahin haftete nur der formelle Geschäftsführer, welcher im Firmenbuch laut Gesellschafterbeschluss bestellt war. Oft war dieser Vertreter nach Feststehen der Zahlungsunfähigkeit einer Gesellschaft nicht mehr greifbar, vermögenslos oder nur der Strohmann, welcher oft vielleicht nicht einmal wusste, dass er Geschäftsführer ist. Der faktische Machthaber, welcher tatsächlich die Gesellschaft führte, war bis dato nicht haftbar zu machen obwohl eigentlich er die abgabenrechtlichen Pflichten verletzt hatte und womöglich bei ihm der Steuerausfall auch einbringlich wäre. Die neu eingeführte Norm zum faktischen Geschäftsführer wirkt nicht rückwirkend, das bedeutet, dass der faktische Machthaber nur für einen Steuerausfall haftbar gemacht werden kann, dessen Fälligkeit auch nach dem 1.1.2013 liegt, denn kaum war dieser Paragraph eingeführt, starteten die Finanzbehörden mit den Haftungsbescheiden für Abgaben welche weit vor dem 1.1.2013 fällig und festgesetzt wurden. Mitte des Jahres 2013 stellte der UFS klar, dass diese Norm nicht rückwirkend gelte. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland der faktische Geschäftsführer schon immer in der deutschen Abgabenordnung verankert und sogar bis 1936 in einem Urteil des Reichsfinanzhofs ersichtlich. Um einen faktischen und/oder formellen Geschäftsführer, in Österreich oder Deutschland zur Haftung heranziehen zu können, müssen einige Tatbestandsvoraussetzungen vorliegen. Das Ziel dieser Arbeit ist es im ersten Teil den formellen Geschäftsführer und den faktischen Geschäftsführer in Österreich, mit all seinen Pflichten wiederzugeben. Es wird auf die Voraussetzungen zur Haftungsinanspruchnahme und auf das Haftungsverfahren eingegangen. Weiters wir der faktische Geschäftsführer in Deutschland mit seinen Tatbestandsvoraussetzungen und das Haftungsverfahren dargestellt. Anschließend werden beide Länder in der Haftungsfrage zum faktischen Geschäftsführer miteinander verglichen. Im zweiten Teil dieser Arbeit wird auf die Umsatzsteuer in der Insolvenz näher eingegangen, welche Möglichkeiten dem Insolvenzverwalter bei halbfertigen Bauten, Anzahlungen, Eigentumsvorbehalt und Verwertung von Vermögen in der Insolvenz zur Verfügung stehen und was umsatzsteuerlich zu beachten ist, wenn er in laufende Verträge eintritt oder nicht. Es wird näher dargestellt, wann es sich, bei der angefallenen Umsatzsteuer um Masse- oder Insolvenzforderungen handelt, bei diesem Thema werden die beiden unterschiedlichen Meinungen von OGH und VwGH zur Vorsteuerberichtigung bei Liegenschaften näher erörtert. Außerdem wird auf die seit 1.1.2015 eingeführten Sonderregelungen bei Zwangsversteigerung von Liegenschaften und Veräußerung von Sicherungseigentum eingegangen. This thesis deals with the topic of managing director liability, in particular with the de facto managing director. In Austria, it has only been possible to make a claim against a de facto managing director as a liable party since the introduction of § 9a BAO on 1 January 2013. Until then, only the formal managing director, who was appointed in the company register according to the shareholders' resolution, was liable. Often, this representative was no longer available after the insolvency of a company was established, had no assets or was only the straw man, who often did not even know that he was the managing director. The de facto holder of power, who actually managed the company, could not be held liable until then, although he had actually violated the duties under tax law and the loss of tax could possibly also be recovered from him. The newly introduced rule on the de facto managing director does not have retroactive effect, which means that the de facto holder of power can only be held liable for a tax loss whose due date is also after 1 January 2013, because as soon as this paragraph was introduced, the tax authorities started issuing liability notices for levies that were due and assessed well before 1 January 2013. In mid-2013, the UFS clarified that this standard did not apply retroactively. In contrast, in Germany the de facto managing director has always been anchored in the German tax code and can even be seen until 1936 in a ruling of the Reichsfinanzhof. In order for a de facto and/or formal managing director to be held liable in Austria or Germany, certain prerequisites must be met. In the first part of this paper, the aim is to describe the formal managing director and the de facto managing director in Austria with all their obligations. The prerequisites for liability claims and the liability procedure are dealt with. Furthermore, the de facto managing director in Germany is described with its prerequisites and the liability procedure. Subsequently, both countries are compared with each other in the question of liability for the de facto managing director. The second part of this paper deals in more detail with VAT in insolvency, which options are available to the insolvency administrator in the case of half-finished buildings, advance payments, retention of title and realisation of assets in insolvency, and what has to be taken into account in terms of VAT when entering into ongoing contracts or not. It is explained in more detail when the accrued turnover tax is a claim of the insolvency estate or an insolvency claim, and the two different opinions of the Supreme Court and the Administrative Court on the adjustment of input tax on real estate are discussed in more detail. In addition, the special regulations introduced since 1 January 2015 for forced sales of real estate and the sale of collateral property are discussed.
- Published
- 2023