Bohn, T., Dietrich, G., Thissen, H.-G., Walbeck, M., Düring, K., Eich, P., Eickhoff, H.-G., Kelleter, H., Kolb, G., Lenhardt, W., Manthey, Christian, and Rath-Nagel, S.
Die neue Situation der Energieversorgung in der Bundesrepublik Deutschland nach November1973 machte es erforderlich, neue Überlegungen in bezug auf die Erhöhung der Versorgungssicherheitanzustellen. Das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) hat im RahmenprogrammEnergieforschung - 1974 bis 1977 - Schwerpunkte gesetzt, die insbesondere auch die rationelleEnergieverwendung und die Förderung neuer Technologien zur Herstellung von Sekundärenergieträgern beinhalten. Das BMFT vergab Anfang 1974 einen Auftrag an die Kernforschungsanlage Jülich, ProgrammgruppeSystemforschung und Technologische Entwicklung (STE), eine Programmstudie über Sekundärenergiesysteme unter besonderer Berücksichtigung der "Nuklearen Kohleveredelung",Wärmeversorgung mit Fernwärme und Nuklearer Fernenergie und des Wasserstoffs als Sekundärenergieträger zu erstellen. Der Auftrag wurde von der STE der KFA-Jülich unter Mitarbeitvon Bonnenberg & Drescher Ingenieurgesellschaft mbH, Institut für Reaktorentwicklung derKFA-Jülich, KA-Planungs GmbH, Messerschmidt-Bölkow-Blohm GmbH und Technischer Überwachungs-Verein Rheinland e. V. durchgeführt. Die vorliegende Kurzfassung dieser Studie hat das Ziel, den Inhalt und die wichtigsten Ergebnissedarzustellen. Sie wird mit Ausweitung auf alle Sekundärenergieträger in Koordination mit der Programmleitung "Angewandte Systemanalyse" in der Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen (AGF) weitergeführt werden. Bei der Erarbeitung der vorliegenden Ergebnisse zeigte sich schon, daß eine Abkehr von der derzeitigen Energieversorgungsstruktur zugunsten höherer Versorgungssicherheit eine Verminderung des Energienutzungsgrades zur Folge hat. Dies ergibt sich vor allem deswegen, weildie importierten Energieträger Erdöl und Erdgas einen außerordentlich hohen Umwandlungswirkungsgrad haben. Dieser Tendenz sollte durch die Einführung neuer Technologien, die verstärkte Nutzung der Wärme-Kraftkopplung und einer Verbesserung der Wirkungsgrade bei derEndenergienutzung entgegengewirkt werden.Bei der Umstrukturierung der Energiebedarfsdeckung sollte aber generell nicht eine Zielgröße allein zur Bewertung herangezogen werden. Energienutzungsgrad bzw. Ressourcenschonung,Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Benutzungsfreundlichkeit sollten gleichzeitigoptimiert werden.