T, Bahmer, J, Wälscher, C, Fisser, E E, Groth, T, Schreiber, M, Koch, and M, Raspe
Demographic changes in the society and among doctors, as well as changing attitudes towards and norms of how living should be structured are creating challenges regarding the organization of work environment in the hospital. In addition, organization of medical training is increasingly being influenced by economic considerations as well as a high level of medical specialization. We asked young respiratory physicians how they assessed their current situation with respect to quality of medical training and organization of their work environment. From September to November 2019, we performed an online survey adressing young respiratory physicians in Germany. Participants were recruited via three emails (baseline and reminders after 2 and 6 weeks) sent by the German Respiratory Society (DGP) and the German Union of Pulmonologists (BdP). The questionnaire consisted of a maximum of 62 questions. Apart from own questions that had been aligned with other questionnaires from similar surveys in other medical specialties, we also assessed the effort-reward ratio (ER ratio) based on the short version of the effort-reward imbalance questionnaire (16 questions). We recuited n = 224 participants (33.8 ± 4.5 years, 5.4 ± 2.9 years of medical training, 54.4 % female , 86.8 % with German nationality). A little under half of the interviewees (n = 103, 46 %) reported to be very or generally satisfied with their working conditions, while n = 60 (27 %) were unsure. The main reasons for not being satisfied were long working hours and high work-load, as well as a lack of streamlining the work environment in the hospital to the specific needs of doctors. Despite the fact that many participants were satisfied, a large majority (n = 166, 88.2 %) depicted an unfavorable effort-reward ratio imbalance (adjusted mean 1.89 ± 2.18). Compared to many other European countries and internationally, the German healthcare system offers high-quality patient care and a well-equipped work environment. Increasing demands in the health care sector, however, are leading to a gratification crisis that not only harms the health and work performance of doctors but is also leading to reduced attractiveness of the job that might possibly lead to the search for new fields of activity or migration. Respiratory medicine is a discipline of growing interest and motivating young doctors to secure the promotion of this discipline is increasingly important. Factors harming the growth of this discipline should be immediately addressed. The results of this survey might help leaders in the field to restructure the work environment and medical education according to the actual needs. Der demografische Wandel in der Gesellschaft und innerhalb der Ärzteschaft ebenso wie sich ändernde gesellschaftliche Vorstellungen und Normen in Bezug auf das Verhältnis von Beruf und Freizeit führen zu Herausforderungen in der Arbeitsplatzgestaltung im Krankenhaus. Daneben steht die Organisation der ärztlichen Weiterbildung unter dem zunehmenden Einfluss einer sich immer weiter spezialisierenden Medizin sowie einer zunehmenden Ökonomisierung der ärztlichen Tätigkeit. Vor diesem Hintergrund haben wir junge Ärztinnen und Ärzte in der pneumologischen Weiterbildung zu verschiedenen Aspekten der Weiterbildungsqualität und Arbeitsorganisation befragt. Von September bis November 2019 wurde über 2 Monate eine Online-Befragung junger Pneumologinnen und Pneumologen durchgeführt. Die Aufforderung zur Teilnahme wurde über wiederholte E-Mails (initiale E-Mail und 2 Erinnerungen nach 2 und 6 Wochen) durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) bzw. den Bund deutscher Pneumologen (BdP) versendet. Der Fragebogen umfasste 7 Themenbereiche und maximal 62 Fragen. Neben eigens entwickelten Fragen, die sich an ähnlichen Befragungen anderer Fachdisziplinen orientierten, wurde auch das Modell beruflicher Gratifikationskrisen zur Messung psychosozialer Arbeitsbelastung angewendet (16 Fragen). An der Befragung nahmen n = 224 Teilnehmer teil (33,8 ± 4,5 Jahre alt, 5,4 ± 2,9 Weiterbildungsjahr, 54,4 % weiblich, 86,8 % mit deutscher Nationalität). Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (n = 103, 46 %) gab an, mit den Arbeitsbedingungen grundsätzlich zufrieden zu sein, n = 60 (27 %) zeigten sich unentschlossen. Die hingegen eher oder sehr unzufriedenen Teilnehmer gaben als hauptsächliche Gründe für ihre Unzufriedenheit eine hohe zeitliche Arbeitsbelastung, Arbeitszeitverdichtung (Zeitdruck) sowie eine fehlende Ausrichtung der Arbeitsabläufe an den Bedürfnissen der ärztlichen Berufsgruppe an. Trotz der überwiegenden Zufriedenheit ergab der Gratifikationsquotient (ER-Ratio) für die Mehrheit der Teilnehmer (n = 166; 88,3 %) ein ungünstiges Verhältnis von erbrachtem Aufwand zu erfahrener Belohnung (adjustierter Durchschnittswert 1,89 ± 2,18). Im europäischen und internationalen Vergleich verfügt das deutsche Gesundheitssystem nicht nur über eine hohe Qualität der Patientenversorgung, sondern auch der Arbeitsplatzqualität. Steigende Ansprüche an die Beschäftigten und ihre Auswirkung im Sinne einer Gratifikationskrise stellen allerdings nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der angestellten Ärztinnen und Ärzte dar, sondern können auch die Attraktivität des Berufs reduzieren und Abwanderung in andere Tätigkeitsfelder oder Länder begünstigen. Gerade in der Pneumologie, einem Fach mit stetig wachsender Bedeutung in der klinischen Versorgung, ist die Sicherung eines pneumologischen Nachwuchses von besonderer Bedeutung, und beeinflussbare Faktoren bez. der Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildungsqualität sollten deshalb so gut und so bald wie möglich positiv gestaltet werden. Die Ergebnisse der hier durchgeführten Befragung können den Weiterbildungsverantwortlichen und Entscheidern im Gesundheitssystem helfen, die notwendigen Maßnahmen möglichst nah an den tatsächlichen Bedürfnissen der Zielgruppe, der nachwachsenden Ärzteschaft, zu orientieren.