Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und wie sozioökonomische und soziokulturelle Benachteiligungen im Kindes- und Jugendalter zu einem erhöhten Risiko führen, wohnungslos zu werden. Die zugrunde liegende Annahme ist hierbei, dass, bezogen auf ökonomische, kulturelle und soziale Ressourcen, eine von Kindheit an existierende Mangelsituation zu einer Verschärfung der prekären Lebensverhältnisse bis hin zu Wohnungslosigkeit führen kann, sofern die Mobilisierung der personalen, strukturellen und sozialen Ressourcen durch die Individuen, ihr soziales Umfeld oder institutionelle Hilfesysteme nicht ermöglicht werden kann. Mit Bezugnahme auf die theoretische Arbeit Pierre Bourdieus und das lebensweltorientierte Konzept von Hans Thiersch werden Lebensverhältnisse und -stile der Individuen abgebildet und im Hinblick auf gegebene Möglichkeiten und zukünftige Auswirkungen analysiert. Es ist nicht das Ziel dieser Arbeit, einen einfachen Wirkmechanismus zu konstatieren. Vielmehr soll der Blick auf mögliche Wirkungszusammenhänge mit all ihrer Komplexität geschärft und vorhandene Abhängigkeiten dargestellt werden. Indem die Situation Betroffener abgebildet wird und der Hilfeprozess anhand eines exemplarischen Fallbeispiels aus Sicht der Wohnungslosenhilfe näher erläutert wird, soll ein Verständnis der prekären Lebensverhältnisse, in denen sich junge wohnungslose Erwachsene befinden, erfolgen. Das Ziel ist es, einen Überblick über die Situation, Hintergründe und Erklärungsansätze zu bekommen, um die Ausgangsfragestellung beantworten zu können. Da viele der folgenden Konzepte sehr abstrakt und komplex sind, werden wichtige Sachverhalte anhand exemplarischer Beispiele der Wohnungslosenhilfe erläutert. Diese dienen zur Illustrierung und nicht der empirischen Untermauerung. Ein bedeutendes Merkmal unserer Gesellschaft ist die soziale Differenzierung ihrer Mitglieder nach Merkmalen aller Art. Dabei sind die eingenommenen sozialen Positionen, bestehende Lebensverhältnisse und praktizierte Lebensstile einem kontinuierlichen Wandel unterworfen, der in seinem Ergebnis zu einer Aufgliederung der Gesellschaft führt. Die sozialen Akteure bilden ein vielfältiges Spektrum mit unterschiedlichsten Besonderheiten in Bereichen wie Bildung, Beruf, Einkommen, dem sozialen Status sowie der sozialen Herkunft. Daraus resultiert ein Kreislauf, indem die Strukturen und Mechanismen der Gesellschaft und gleichzeitig die sozialen Positionen anderer Personen beeinflusst werden.