1. Saisonale Verteilung chirurgischer Krankheitsbilder.
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Eisenberg, N., Gockel, I., and von Dercks, N.
- Abstract
Hintergrund: Durch die Erfassung von Diagnosen und DRGs lässt sich deren Verteilung im Jahresverlauf ableiten. Saisonale Häufungen von Erkrankungen können identifiziert und Ressourcen entsprechend geplant werden.Methodik: Zwischen 2006 und 2016 wurden 30.999 Hauptdiagnosen und DRGs an der viszeralchirurgischen Klinik des Uniklinikums Leipzig erfasst. Diese wurden auf Monats- und Jahreszeitenebene aggregiert und Daten des Deutschen Wetterdienstes gegenübergestellt. Parallel erfassten wir epidemiologische Daten der Patienten.Ergebnis: Häufigste Hauptdiagnosegruppe ist C22 („Bösartige Neubildung der Leber und der intrahepatischen Gallengänge", 1589 Fälle) gefolgt von K35 („Akute Appendizitis", 1557 Fälle). Signifikante saisonale Verteilungsschwankungen zeigten sich für K80 („Cholelithiasis", 1013 Fälle, p = 0,002++), K40 („Hernia inguinalis", 887 Fälle, p = 0,002++), K43 („Hernia ventralis", 696 Fälle, p < 0,001++), und I83 („Varizen der unteren Extremitäten", 352 Fälle, p < 0,001++). Analog dieser Verteilung ergibt sich eine Korrelation zwischen Sonnenscheindauer und Fallzahl für Patienten mit der Hauptdiagnosegruppe I83 (r = −0,12, p = 0,036+) sowie K43 (r = −0,08, p = 0,041+). Hochsignifikante Korrelationen ergaben sich für epidemiologische Daten und Behandlungsdaten der Patienten: patientenbezogener klinischer Schweregrad (PCCL) ~ Alter (r = 0,27, p < 0,001++), Verweildauer ~ Alter (r = 0,25, p < 0,001++), Beatmungsdauer ~ Alter (r = 0,07, p < 0,001++) sowie Mortalität ~ Alter (r = 0,09, p < 0,001++).Diskussion: Von der Variabilität der Fallzahlen einzelner Hauptdiagnosen sind maßgeblich elektive und damit planbare Aufnahmen betroffen. Eine adäquate Ressourcensteuerung kann ökonomische Vorteile bergen. Älteren Patienten ist nicht zuletzt aufgrund des hohen Ressourcenverbrauchs besondere Aufmerksamkeit zu schenken. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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- 2019
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