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Unternehmenslogistik ist nicht nur Voraussetzung, sondern zugleich zentraler Baustein des Lean-Management. Damit die Logistik die ihr zugewiesene Aufgabe erfüllen kann, bedarf sie einer zielgerichteten Steuerung, die idealerweise durch ein Logistik-Controlling zu erfüllen ist.

Während JIT immer mehr ins Zwielicht gerät, beginnt am Horizont bereits ein neuer Stern zu leuchten. "Lean Production" heißt das neue Allheilmittel, daß so die Autoren des Bestsellers "Die zweite Revolution in der Autoindustrie" - "wahrhaft die Welt verändern wird". In der dem Buch zugrunde liegenden, weltweiten Studie wurden in den drei Regionen Fernost, Nordamerika und Westeuropa Unternehmen der Automobilindustrie miteinander verglichen. "Schlanker", "Schmaler", "Weniger von allem" sind die Charakteristika, die die Automobilhersteller in Fernost von den übrigen unterscheiden. Als Beschreibung hierfür wurde der Begriff "Lean Production" geprägt.

Just-in-Time hat scheinbar abgedankt und steht als Synonym für den Verkehrs-Infarkt. Montagesynchrone Anlieferung bedeutet aber noch lange kein Logistikkonzept, wofür JiT steht, sondern reduziert die Bestände oft am falschen Ende. Bei der japanischen Philosophie Lean-Produktion droht ebenfalls die Gefahr, durch unreflektiertes Patentrezept-Anwenden in eine Sackgasse zu geraten.

Um die Rationalisierungseffekte der Logistik voll zu nutzen, bedarf es nicht nur kurzfristiger Maßnahmen, sondern es muß ein Konzept umgesetzt werden, das auch langfristig das logistische Geschehen transparent und wirtschaftlich gestaltet. Im Rahmen eines solchen Gesamtkonzeptes, das dem Anspruch der Logistik als eine das gesamte Unternehmen durchdringende Querschnittsfunktion gerecht wird, spielt der sogenannte "Leitstand" auf der operativen Ebene eine wichtige Rolle. (ITW)

Extreme Luftfeuchtigkeit, Temperaturen um 30 Grad und Staub und Schmutz sind die charakteristischen Kennzeichen der "Produktion unter Tage". 53 Millionen Tonnen Steinkohle wurden unter diesen Bedingungen im Jahre 1987 von der Ruhrkohle AG (RAG) gefördert. Voraussetzung für diese Leistung ist nicht nur der Einsatz modernster Abbautechnik, sondern auch eine ausgefeilte Logistik, die die Betriebsbereiche über und unter Tage miteinander verbindet. Weithin sichtbare Fördertürme sind seit Jahrzehnten Symbole für die umfangreichen vertikalen Transporte von Menschen, Maschinen und Materialien. Unter Tage erstreckt sich im Bereich der RAG (bis ca. 1400 Meter Tiefe) ein Streckennetz von rund 2400 Kilometern Länge. Auf diesen Transportwegen werden nicht nur die aufgebauten Rohstoffe, sondern auch die für den Betrieb notwendigen Betriebsmittel, Ausrüstungsgegenstände und Verbrauchsmaterialien (in der Summe sind dies bei der RAG weit über 300.000 Artikel) bewegt. Hinzu kommt als Sonderproblem die E ntsorgung des Grundwasssers, das mengenmäßig die geförderte Steinkohle übersteigt.

Kostendruck, Bestandsmanagement, Kundenservice und Logistik-Integration besitzen nach einer empirischen Untersuchung von Baumgartner die größte strategische Bedeutung für die langfristige Sicherung der Existenz der Unternehmen. Die strategisch wichtigsten Herausforderungen liegen demnach fast ausschließlich im Gestaltungsfeld der Logistik. Trotz dieser Erkenntnis, die durch zahlreiche andere Trends gestützt wird, hat sich bisher eine daran orientierte strategische Denkhaltung noch nicht durchgesetzt. So wird nach Betrachtungen von Maier-Rothe in vielen Unternehmen die Logistik als strategisches Instrument unterbewertet.