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Das Ziel der Zertifizierung eines Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)-Darmzentrums liegt in der Verbesserung der Behandlungsqualität von Patienten, die an einem Kolon- bzw. Rektumkarzinom erkrankt sind. Aufgrund der hohen personellen, finanziellen und inhaltlichen Voraussetzungen zur Zertifizierung können oder wollen nicht alle Kliniken die DKG-Strukturvorgaben erfüllen. Eine von vielen Parametern abhängige Qualitätsverbesserung aufgrund der Zertifizierung zu einem DKG-Darmzentrum ist noch nicht, auch nicht für die Kolonkarzinom- und Rektumkarzinom-Chirurgie, als wesentlicher Qualitätspfeiler erwiesen. Die Asklepios Paulinen Klink (APK) in Wiesbaden wurde 2009 als DKG-Darmzentrum zertifiziert. Um zu überprüfen, ob sich die Behandlungsqualität nach der Zertifizierung verbessert hat, verglichen wir die Kurz - und Langzeitergebnisse von Kolon- und Rektumkarzinom-Patienten, die an der APK in den Zeiträumen vor (2002 – 2008) und nach (2009 - 2012) operiert wurden. Insgesamt wurden Daten von 635 Patienten erhoben und für Kolonkarzinom- und Rektumkarzinom-Patienten getrennt ausgewertet. Die Datenerfassung erfolgte anhand unserer Dokumentation, telefonisch, postalisch mittels Fragebogen, sowie auf Anfrage bei behandelnden Hausärzten. Als Parameter für die Kurzzeitergebnisqualität wurden die Komplikationsraten (Morbidität) und die 30-Tage Mortalität (M+M) verwendet. Die Langzeitergebnisqualität wurde mit der Lokalrezidivrate und der 5-Jahres-Überlebensrate (5- JÜLR) bemessen. Die Morbidität bei Kolonkarzinompatienten unterschied sich signifikant zu Gunsten der Zeitperiode vor Zertifizierung. Die 30-Tage-Mortalität war annähernd vergleichbar. Bei Rektumkarzinompatienten waren die Morbidität sowie die 30-Tage-Mortalität vergleichbar. Bezüglich der Langzeitergebnisqualität bei Kolonkarzinom-Patienten war die 5-JÜLR nach Zertifizierung signifikant verbessert, die Lokalrezidivrate bei geringer Fallzahl schlechter. Bei Rektumkarzi- nom-Patienten waren die Lokalrezidivrate und die 5-JÜLR vergleichbar. Wir schließen daraus, dass die Qualität von einem Universitätsklinikum mit höchster wissenschaftlicher und klinischer Expertise auf ein qualitativ adäquat strukturiertes Versorgungskrankenhaus durch einen dem entsprechend erfahrenen Viszeralchirurgen übertragen werden kann und dass in dieser Konstellation die Zertfizierung eines DKG-Darmzentrums nur unwesentlich zur Erhöhung der Ergebnisqualität beizutragen scheint.