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2. Gesprochene Sprache im Unterricht Deutsch als Fremdsprache: Eine zeitgemäße Herausforderung
- Author
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Sandro Moraldo, Susanne Günthner/Juliane Schopf/Beate Weidner, and Sandro Moraldo
- Subjects
Gesprochene Sprache, Deutsch als Fremdsprache, Deutschdidaktik, Kommunikative Praxis, germanistische Linguistik - Abstract
Im Wettbewerb der Wirtschaftsmächte auf den Weltmärkten ist das Niveau der Ausbildung und die permanente Qualifizierung von Fach- und Führungskräften ein sicherlich entscheidendes Erfolgskriterium. Doch in einer zunehmend globalisierten Welt, in der nicht nur Unternehmen über Ländergrenzen hinweg und zwischen Kontinenten vernetzt sind und Handel betreiben, nehmen Fremdsprachenkenntnisse eine immer größere Rolle ein. Und weil die Kundschaft international agierender Unternehmen stetig vielfältiger wird, sind mehrsprachige Bewerber für global player zu einer Notwendigkeit geworden. Sprachliche Internationalität und interkulturelles Wissen sind dementsprechend Schlüsselqualifikationen, die in bestimmten Jobs den Ausschlag bei der Einstellung geben und die Karrieremöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens deutlich verbessern können. War die englische Sprache früher noch ein Vorteil, gehört sie mittlerweile zum Standard-Repertoire eines durchschnittlichen Bewerbers. Keiner würde heute ernsthaft die Vorherrschaft des Englischen in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik bestreiten wollen und es wäre mühsam, die vielen Gründe für deren Dominanz aufzuzählen. Als lingua franca kommt ihr mittlerweile in der weltweiten Alltagskommunikation und in Sprachmittlungssituationen eine derart privilegierte Stellung zu, dass Diskussionen über Nutzen und Nachteile müßig erscheinen. Ebenso einsichtig sollte allerdings auch die Tatsache sein, dass in der multi-/transkulturellen Vielfalt postmoderner Gesellschaften sprachliche Vielfalt sich als unschätzbarer kultureller Wert darstellt. Dass der deutschen Sprache, die in Europa von rund 130 Millionen Menschen als Mutter- oder Zweitsprache gesprochen wird (Stand 2018) hierbei eine Spitzenstellung zukommen sollte, mag ebenso einsichtig sein. Im Zuge dieser fortschreitenden Globalisierung und der höheren Verbindlichkeit von Fremdsprachenkenntnissen in einer multilingualen Gesellschaft hat seit der kommunikativen Wende die Vermittlung mündlicher Fertigkeiten verstärkt an Bedeutung gewonnen. Kommunikative Kompetenz wird sowohl von der Wirtschaft als auch der Berufswelt immer mehr eingefordert. In Bezug auf Deutsch als Fremdsprache sollten zu den Basisqualifikationen vertiefte Kenntnisse natürlich nicht nur im Hinblick auf die Bewältigung beruflicher, sondern vor allem auch gesellschaftlicher Anforderungen (Wie verhält man sich z. B. sprachlich und kulturell angemessen in öffentlichen Situationen?) gelten. Die Vermittlung von Interaktionskompetenzen stellt daher mittlerweile im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Lernenden eine anspruchsvolle Aufgabe dar. In diesem Kontext sollte daher vor allem sprachliches Handeln vor der Folie der Ergebnisse der Gesprochene-Sprache-Forschung (GSF) theoretisch fundiert und praktisch reflektiert werden. Ausgehend von dieser Prämisse möchte ich daher im folgenden drei Punkte herausgreifen, die aus meiner Sicht für einen modernen Unterricht Deutsch als Fremdsprache (DaF) von Relevanz sind, um zukünftigen Schulabgängern, die das Fach auf erhöhtem Anforderungsprofil belegen, für das Studium an Universitäten und Hochschulen und den sich daran jeweils anschließenden Berufseinstieg besser vorzubereiten. Zum einen geht es direkt um Aspekte der Gesprochenen Sprache (Kap. 2), deren praktische Umsetzung im DaF-Unterricht nach wie vor ein Desiderat der Fremdsprachendidaktik darstellt. Zum anderen, um fremdsprachige Diskursfähigkeit als eines der Bildungs- und Leitziele des DaF-Unterrichts überhaupt (Kap. 3). Es folgt ein Exkurs über den Lernbereich Sprachreflexion (Kap. 4), der in einem modernen DaF-Unterricht nicht fehlen sollte. Nicht nur, weil sich dadurch z. B. Sprachwandelprozesse unter sprachdidaktischen Gesichtspunkten thematisieren lassen, sondern auch, weil sich ein Sprachdifferenzbewusstsein ausbilden lässt, das es den Lernern erlaubt, auch zwischen statuierten und subsistenten Normen (und dies nicht nur in Bezug auf die gesprochene Sprache, sondern darüberhinaus auch in der Werbung, in den Neuen Medien etc.) zu unterscheiden. Ein kurzes Fazit (Kap. 5) schließt die Arbeit ab.
- Published
- 2021
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