1. Vergleich von Bruch-Membran basierter Minimaler Randsaumweite und Peripapillärer Nervenfaserschichtdicke in der Frühdiagnostik von Glaukomen
- Author
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Gmeiner, Jonas Maximilian David
- Subjects
Medizinische Fakultät ,ddc:610 - Abstract
1. Hintergrund und Ziele Die Optische Kohärenztomographie ermöglicht eine quantitative und objektive Diagnostik glaukomatöser Veränderungen des Sehnervenkopfes. Im klinischen Management hat sich dafür die Messung der peripapillären Nervenfaserschichtdicke (RNFLT) als Goldstandard etabliert, während Untersuchungen des Sehnervenkopfes an der komplexen Geometrie und damit schwierigen Segmentierung des Papillenrandes scheiterten. Als geometrisch und anatomisch präziserer Parameter wurde die auf der Bruch-Membranöffnung basierte Minimale Randsaumweite (BMO-MRW) vorgeschlagen. Ziel der Studie war es, zum ersten Mal die diagnostische Wertigkeit von BMO-MRW und RNFLT nicht nur bei perimetrischen, sondern auch bei präperimetrischen Glaukomen und Okulärer Hypertension zu untersuchen und zu vergleichen. 2. Methoden In dieser prospektiven kontrollierten Studie wurden 181 Augen von Patienten des Erlanger Glaukomregisters eingeschlossen. Von den 40 gesunden Kontrollen, 41 Patienten mit Okulärer Hypertension, 50 mit präperimetrischem und 50 mit perimetrischem Glaukom wurde je ein Auge randomisiert ausgewählt. Alle Patienten des Glaukomregisters wurden standardisiert mittels Spaltlampenuntersuchung, Funduskopie, achromatischer Perimetrie, 24-Stunden Augeninnendruckmessung, Visusbestimmung und Refraktometrie untersucht und klassifiziert. Einschlusskriterien für gesunde Kontrollen waren ein Augeninnendruck unter 21mmHg sowie keine Auffälligkeiten in der Spaltlampenuntersuchung, Funduskopie und Perimetrie. Optische Kohärenztomographie wurde mittels Spectralis SD-OCT (Heidelberg Engineering) unter Einsatz der herstellereigenen Eyetracking Software durchgeführt. 24 radiale BMO-MRW Scans sowie drei zirkuläre RNFLT-Scans bei 12°/14°/16° wurden aufgenommen, an der Papillen-Fovea Achse ausgerichtet und von einem erfahrenen Untersucher auf Segmentierungsfehler untersucht. BMO-MRW- und RNFLT-Werte wurden sowohl global als auch aufgeteilt in sechs Sektoren (temporal, temporal-superior, nasal-superior, nasal, nasal-inferior, temporal-inferior) analysiert. Die Statistische Auswertung erfolgte unter Einsatz von SPSS. Scheffé-Test und X2-Test zeigten Unterschiede in kontinuierlichen bzw. dichotomen Variablen. Area Under Receiver Operating Characteristics Curves (AUROC) wurden anhand der Methode von Delong et al. verglichen. Venn-Diagramme wurden zur Visualisierung der Übereinstimmung von BMO-MRW und RNFLT genutzt. Ein kombinierter Parameter wurde unter Berücksichtigung der Dickenunterschiede von BMO-MRW und RNFLT berechnet und analog der vorangegangenen Einzelanalysen auf seine diagnostische Wertigkeit untersucht. Basierend auf unterschiedlich großen Bruch-Membran Öffnungen wurden zwei Subgruppen erstellt, hinsichtlich Alter und Krankheitsstadium gematched und deren Einfluss auf die Wertigkeit der OCT-Parameter untersucht. 3. Ergebnisse und Beobachtungen Die verschiedenen Gruppen zeigten keinen Unterschied hinsichtlich Alter (P=0,594), Geschlecht (P=0,586) oder Augenseite (P=0,697). Globale BMO-MRW und RNFLT zeigten signifikant niedrigere Werte in präperimetrischen und perimetrischen Glaukomen (P
- Published
- 2020