1. Bedeutung eines ungewollten Gewichtsverlustes im höheren Lebensalter
- Author
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Franz, Kristina
- Subjects
sarcopenia ,FGF21 ,fatigue ,cachexia ,600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit - Abstract
Ein ungewollter Gewichtsverlust tritt häufig bei älteren PatientInnen auf und ist mit zahlreichen Komplikationen wie einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Es erhöht das Risiko für die Entstehung von altersassoziierter Sarkopenie und ist im Rahmen von Krankheitsgeschehen sogar das klinische Leitsymptom der Kachexie. Die vorliegende kumulative Dissertation fasst drei Originalarbeiten zusammen, in denen die Bedeutung des ungewollten Gewichtsverlustes, der Kachexie und der Sarkopenie bei verschiedenen geriatrischen Patientenkohorten untersucht wurde. Das Ziel der ersten Analyse war es, Zusammenhänge zwischen einem ungewollten, schweren Gewichtsverlust (≥ 5 % der letzten drei Monate) und Fatigue bei älteren PatientInnen bei Krankenhausentlassung zu eruieren. Fatigue tritt in Phasen akuter und chronischer Erkrankungen sowie auch im fortgeschrittenen Alter auf und beschreibt einen Zustand von anhaltender Erschöpfung mit verringerter Leistungsfähigkeit. Hierbei ist noch nicht geklärt, ob ein ungewollter Gewichtsverlust einen potenziellen Risikofaktor für Fatigue bei älteren PatientInnen darstellt. Es konnte gezeigt werden, dass ein schwerer Gewichtsverlust mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einhergeht von moderater bis schwerer Fatigue betroffen zu sein, was wiederum das Risiko für einen beeinträchtigten post-stationären Verlauf erhöhen kann. Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21 (FGF21) ist durch den positiven Einfluss im Glukose- und Lipidstoffwechsel ein wichtiger metabolischer Regulator. Hohe Konzentrationen treten allerdings bei metabolischen Erkrankungen, im Alter, aber auch bei Nahrungskarenz auf, sodass die Bestimmung des FGF21-Spiegels im katabolen Zustand der Kachexie von Relevanz ist. Ziel der zweiten Studie war es, die FGF21-Serumkonzentrationen erstmalig bei älteren PatientInnen mit und ohne eine Kachexie während des Krankenhausaufenthaltes im Vergleich zu gesunden, älteren ProbandInnen zu analysieren. Beide Patientengruppen zeigten im Vergleich zur gesunden Probandengruppe höhere FGF21-Konzentrationen, wobei PatientInnen mit einer Kachexie die höchsten FGF21-Konzentrationen aufwiesen. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass im Alter eine FGF21-Resistenz auftritt oder ob FGF21 als Stresshormon bei Kachexie fungiert, muss in weiteren Studien eruiert werden. Studien haben außerdem gezeigt, dass die Körperzusammensetzung den Verlauf und den Erfolg einer Tumorbehandlung beeinflussen kann, sodass Veränderungen, insbesondere der Verlust von Muskelmasse, wichtige Parameter bei der ursachenbezogenen Risikobewertung sein können. Ziel der dritten Studie war es, die Prävalenz von Sarkopenie und ihre Auswirkungen auf die 1-Jahres-Mortalität bei älteren PatientInnen mit Krebserkrankungen zu untersuchen. Eine Sarkopenie lag bei 27,7 % vor, wobei PatientInnen mit einer Sarkopenie eine höhere Mortalität zeigten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der regelmäßigen Überwachung einer Sarkopenie bei älteren PatientInnen mit onkologischen Erkrankungen., Involuntary weight loss is common in old patients and is associated with negative outcomes such as increased morbidity and mortality. It increases the risk of sarcopenia and is the main clinical symptom of cachexia in the context of disease. This dissertation summarizes the results of three original articles which have examined the effects of involuntary weight loss, cachexia and sarcopenia in different cohorts with old patients. It has not yet been clarified whether weight loss is a potential risk factor for fatigue in old patients. Fatigue occurs in phases of acute and chronic diseases but also in advanced age and describes a state of unusual exhaustion with reduced capacity. The aim of the first analysis was to evaluate the association between involuntary, severe weight loss (≥ 5 % in the past three months) and fatigue in old patients at hospital discharge. It was shown that severe weight loss was associated with a higher likelihood of moderate and severe fatigue and thus together could increase the risk of an impaired post-hospital outcome. Fibroblast growth factor 21 (FGF21) is an important metabolic regulator due to the positive impact on glucose and lipid metabolism. However, high concentrations occur in metabolic diseases, in old age as well as in nutritional deprivation, so that the investigation of the FGF21 level is relevant in the catabolic state of cachexia. The aim of the second study was to analyse the FGF21 serum concentrations for the first time in old patients with and without cachexia during the hospital stay compared to healthy, old counterparts. Both patient groups showed higher FGF21 concentrations compared to the healthy group, whereas patients with cachexia had the highest FGF21 concentrations. Further studies need to clarify whether this is due to the fact that age represents a FGF21 resistance state or whether FGF21 acts as a stress hormone in the catabolic state of cachexia. Studies have shown that body composition can affect the course and success of tumour treatment, so changes, especially the loss of muscle mass, can be an important parameter in the causal risk assessment. The aim of the third study was to examine the prevalence of sarcopenia and its impact on 1-year mortality in old patients with cancer. Sarcopenia was present in 27.7 % of the study population and patients with sarcopenia had a higher mortality rate compared to patients without sarcopenia. These results underline that sarcopenia should be monitored regularly in old patients with cancer.
- Published
- 2021