Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage der Relevanz epigenetischer Kenntnisse für die Ausbildung Klinischer Sozialer Arbeit. Das junge Forschungsgebiet Epigenetik erweitert das Wissen der Genetik und befasst sich mit den biochemischen Möglichkeiten einer Zelle, ihre Gene zu regulieren, ohne deren Substanz zu verändern. Wissenschaftliche Studien zeigen den Einfluss von Umweltfaktoren auf epigenetische Prozesse, die wiederum Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit eines Menschen haben können. Die Frage ob auch die Möglichkeit einer Vererbung epigenetischer Veränderungen an nächste Generationen besteht, wird mit beleuchtet. Die Epigenetik ist ein Gebiet mit großem und weitreichendem Potenzial, dem die Wissenschaft vermehrt Aufmerksamkeit widmet und welches zunehmend auch öffentliches und interdisziplinäres Interesse weckt. In einer qualitativen Erhebung, sowohl mit FachexpertInnen der Epigenetik als auch der Klinischen Sozialen Arbeit, wurde erörtert, wie wichtig und förderlich die Erkenntnisse zu Epigenetik für die Profession sein können/sind. Das Ergebnis zeigt, dass epigenetische Fachkenntnisse ein wesentliches und ergänzendes Hintergrundwissen für Theorien, wie beispielsweise das bio-psycho-soziale Modell, klinisches Fallverstehen sowie ein wertvoller Beitrag für ethische Grundhaltung, Behandlungsimpulse und Disziplinentwicklung sein können. Wesentlich dabei ist eine wissenschaftlich fundierte Grundlagenvermittlung, mit basalem Einblick in biochemische Prozesse, um Studienergebnisse und ihre Tragweite für den Menschen realistisch einschätzen und in klinischem Kontext verwerten zu können. Ebenso erörtert wurden unterschiedliche Ansätze und Möglichkeiten das Wissen in die Ausbildung zu integrieren. Empfehlenswert wären die Behandlung der Thematik innerhalb einer bestehenden Lehrveranstaltung, beispielsweise im Zuge der bio-psycho-sozialen Perspektive, sowie das Angebot eines Weiterbildungsseminares für bereits Berufstätige in der Praxis. This master thesis deals with the question of relevance of epigenetic knowledge for the training of clinical social work. The young research area of epigenetic extends the knowledge of genetics and deals with the biochemical options of a cell to regulate its genes without changing its substance. Scientific research studies show the influence of environmental factors on epigenetic processes, which by themselves can cause effects on the psychic and physical health of a person. There is also a focus on the question, if there is the possibility of inheriting epigenetic changes to the next generation Epigenetics is a field with a large and extensive potential which science pays more and more attention to and which increasingly raises public and interdisciplinary interest. In a qualitative study together with epigenetic experts as well as clinical social work it was discussed how important and beneficial epigenetic findings can be for that profession. The results show that epigenetic expert knowledge is a decisive and supplementary background for theories such as the bio-psycho-social model, for the clinical understanding of cases and a valuable input for ethical disposition. Furthermore, it is impetus for treatment and development of disciplines. An important element is a scientifically grounded teaching of basics with a basal view into biochemical processes to evaluate realistically study results and their significance for the human being and to make use of them in clinical context. Alike different approaches and possibilities were discussed to integrate knowledge into training. It is recommendable to deal with the topic during an existing course, e.g. in the event of the bio-psycho-social perspective and the offer of a seminar of advanced training for persons already employed. Wien, FH Campus Wien, Masterarb., 2017