Zielsetzung: Das Ziel dieser Laborstudie war es, die Bakterienadhäsion und Anlagerung von gingivalen Epithelzellen (TIGK, Telomerase immortalized gingival Keratinocytes) und Parodontalligamentfibroblasten (PDL-Fibroblasten) an Polylaktid-basierten Membranen im Vergleich zu Kollagenmembranen zu untersuchen. Material und Methode: Als Testprodukt wurde eine bioresorbierbare Membran aus Polylaktid (GUIDOR® Bioresorbable Matrix Barrier; Sunstar; Etoy, Switzerland) verwendet. Die Vergleichsgruppe bestand aus einer bovinen Kollagenmembran (Cytoplast® RTM Collagen membrane; Osteogenics Biomedical, Lubbock, TX, USA) sowie aus einer porcinen Kollagenmembran (Collprotect® botiss materials GmbH, Zossen, Germany). Folgende Mikroorganismen wurden verwendet: Streptococcus gordonii ATCC (American Type Culture Collection) 10558, Actinomyces naeslundii ATCC 12104, Porphyromonas gingivalis ATCC 33277, Tannerella forsythia ATCC 43037, Fusobacterium nucleatum ATCC 25586, Parvimonas micra ATCC 33270. Als Zelltypen wurden in die Studie PDL-Fibroblasten und gingivale Epithelzellen (TIGK) einbezogen. Die Studie war in drei Hauptversuche unterteilt. Im ersten Versuch wurde die antimikrobielle Aktivität der Membranen auf planktonische Bakterien untersucht. Die Membranproben wurden auf Wilkins-Chalgren-Agarplatten mit einem definierten Inokulum von Mikroorganismen platziert. Nach 18 h (Anaerobier 42 h) wurden die Hemmzonen gemessen. Der zweite Versuch beinhaltete die Biofilmanlagerung an die Membranen. Die Membranproben wurden in Suspensionen der sechs verschiedenen Bakterienstämme gegeben. Nach einer Inkubationszeit von 6 h und 48 h unter anaeroben Konditionen wurde die Gesamtzahl der Bakterien sowie die Zahl an P. gingivalis, T. forsythia, P. micra und F. nucleatum im Biofilm ermittelt. Im dritten Versuch wurde die Anlagerung von PDL-Fibroblasten und gingivalen Epithelzellen (TIGK) an Membranen mit und ohne Anwesenheit von Mikroorganismen untersucht. Dazu wurden die Membranproben zusammen mit den Zellen in 24-Well-Platten gegeben und während 6 h bzw. 48 h (TIGK) bzw. während 72 h (PDL-Fibroblasten) mit 5% CO2 inkubiert. Danach wurden die angehafteten TIGKs respektive PDL-Fibroblasten gezählt. Um einen potenziellen Einfluss von Mikroorganismen auf die Adhäsion von gingivalen Epithelzellen beziehungsweise PDL-Fibroblasten zu untersuchen, wurde in einer zweiten Serie von Untersuchungen eine Mischung bestehend aus den sechs Bakterienstämmen hinzugefügt. Wie beim Versuch zuvor wurde die Anzahl adhärenter Zellen ermittelt. Resultate: Es konnte für keine der getesteten Membranen eine antimikrobielle Aktivität nachgewiesen werden. Bei der Biofilmbildung an Membranen haben nach 6 h statistisch signifikant weniger Bakterien die Polylaktid-Membran als die porcine und die bovine Kollagenmembran (jeweils p