In der vorliegenden Arbeit sollte geklärt werden, ob und welche Schäden durch eine Ansäuerung des Tränkwassers mit Salzsäure auf pH2, welche als hygienische Maßnahme zum Erhalt der Wasserqualität angewandt wird, an den Zähnen von konventionellen und keimfreien Laboratoriumsmäusen auftreten. Vier Versuchsgruppen zu je 10 Tieren wurden eingesetzt. Gruppe 1 : Konventionelle Tiere (Leitungswassertränke) Gruppe 2 : Konventionelle Tiere (Leitungswassertränke, angesäuert) Gruppe 3 : Keimfreie Tiere (Leitungswassertränke, autoklaviert) Gruppe 4 : Keimfreie Tiere (Leitungswassertränke, autoklaviert, angesäuert) Die Tränke mit angesäuertem Wasser erfolgte über einen Zeitraum von 7 – 9 Wochen. Als Untersuchungsparameter wurden gewählt: 1\. Bestimmung von Zahnbelag (Plaque- Index nach Silness und Löe (1964)) 2\. Zahnhartsubstanzdefekte (Severity-Index nach Radike und Muhler (1953)) 3\. Bestimmung von Erosionen und Abrieb (Sorvari et al. 1988) 4\. Fissurentiefe nach Karle et al. (1980) und 5\. Raster-Elektronenmikroskopie der (Unterkiefer)-Molaren und Incisivi. Zahnbelag wurde in allen Gruppen beobachtet. Konventionelle mit Leitungswasser getränkte Tiere hatten einen mittleren Plaque-Index von 8,4, Tränke mit angesäuertem Wasser bewirkte einen durchschnittlichen Plaque-Index von 4,0. Bei keimfreien Tieren getränkt mit Leitungswasser wurde ein Plaque-Index von 5,0, bei angesäuertem Tränkwasser von 3,6 ermittelt. Zahnhartsubstanzdefekte wurden bei konventionellen Tieren mit Leitungswassertränke mit einem Severity-Index von 3,3 beurteilt. Angesäuertes Tränkewasser ergab einen Index von 7,9. Auch bei keimfreien Tieren erhöhte Tränke mit angesäuertem Wasser den Severity-Index auf 6,9, gegenüber Tränke mit Leitungswasser (Index 2,3). Erosionen stellten sich besonders als Abnahme intakten Schmelzes dar. Auffällig ist ein bei Tränke mit angesäuertem Wasser zu beobachtender höherer Abrieb von 12,67 (konventionell) bzw. 15,49 % (keimfrei) gegenüber der Kontrollgruppe (Gruppe 1, konventionell, Leitungswasser-Tränke). Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten, dass bei Tränke mit angesäuertem Wasser (Gruppe 2 und Gruppe 4) an den palatinalen Höckerseiten der Molaren deutliche Ätzspuren am Schmelz und Spaltbildung an der Schmelz-Dentin-Grenze an den Höckerspitzen auftreten. An den Schneidezähnen sind an der Schneidefläche im Schmelz flächig freiliegende Prismen sichtbar, die deutlich Demineralisation zeigen., The aim of this investigation was to determine the effects of hydrochloric acid used as hygienic measure in drinking water (pH2) on teeth of conventional and germfree laboratory mice. Four groups of 10 animals each were used. Group 1 : Conventional animals (tap water) Group 2 : Conventional animals (tap water, acidified ) Group 3 : Germfree animals (tap water, sterilized ) Group 4 : Germfree animals (tap water , acidified, sterilized ) The application of acidified drinking water was applied for a period of 7 to 9 weeks. The following parameters were used to describe the effects on dental hard tissues. 1\. Plaque and dental calculus (plaque-index , Silness and Löe 1964) 2\. Defects on enamel and dentin (Severity-index, Radike and Muhler 1953) 3\. Erosions and wear (Sorvari et al. 1988) 4\. Depth of fissures (Karle et al. 1980) and 5\. Scanning-electronmicroscopy of lower jaw molars and incisivi. Dental plaque was found in animals of all groups. Conventional animals having received tap water revealed a Plaque-index of 8,4. The same phenomenon was observes for germfree animals (Plaque-index of 5,o and 3,6 respectively). Estimation of defects of enamel and dentin by the Severity-index resulted in 3,3 for the conventional tap water group, 7,9 for the conventional acidified water group. In germfree animals acidified water also elevated the index to 6,9 compared to the tap water group with an index of 2,3. In both conventional and germfree animals a significantly higher degree of tooth defects and erosions were detected. Conventional animals showed 12,7% and germfree animals showed 15,5% less intact enamel when being exposed to acidified drinking water. The analysis of scanning electronmicroscopic pictures showed clearly visible etching pattern in group 2 and 4 – mainly on palatinal surfaces of molar cusps. Additionally, Gaps at the enamel-dentine interface and denuded enamel rods on incisors could be observed. In conclusion, acidified drinking water (pH2) used as hygienic measure leads to severe tooth defects in conventional and germfree laboratory mice.