Anhand der Stopp-Corona-App des Österreichischen Roten Kreuzes soll der vermeintliche Widerspruch zwischen Digitalisierung und Recht aufgelöst und sollen die Einsatzmöglichkeiten der App in Österreich dargelegt werden. Diese mobile Applikation soll bei der Kontaktnachverfolgung möglicher SARS-CoV-2 Infizierter helfen, da relevante Kontakte automatisiert gespeichert und dadurch rascher informiert werden können („Kontaktetagebuch“). Vor diesem epidemiologisch heiklen Hintergrund stellen sich daher folgende Forschungsfragen: FF1: Welche datenschutzrechtlich fördernden und hemmenden Faktoren bestehen bei der Entwicklung und Nutzung der Stopp-Corona-App des Österreichischen Roten Kreuzes? FF2: Welche (insbesondere rechtlichen, technischen und rechtssoziologischen) Grenzen sind einer solchen Applikation gesetzt? FF3: Inwiefern besteht die Möglichkeit in Österreich, die Stopp-Corona-App verpflichtend einzusetzen, und was müsste bei einer Einführung der verpflichtenden Verwendung bedacht werden? In der vorliegenden Arbeit wird eingangs anhand vergleichender Literaturrecherche im Rahmen einer Fachliteraturreview der Stand der Forschung dargelegt, wobei rechtsdogmatische Methoden zur Anwendung kommen. Die zum Thema bereits vorliegende Literatur wird analysiert und kritisch interpretiert. Des Weiteren wird anhand von Gesprächen mit ExpertInnen in den Feldern Datenschutz, Datensicherheit und Digitalisierung auf deren exklusive, detaillierte und umfassende Wissensbestände zugegriffen und ihre Problemlösungskompetenz eingebunden. Die methodologische Entscheidung fiel auf die qualitative Forschung in der Form von ExpertInnengesprächen mittels Themenanalyse nach Froschauer/Lueger (2020). Eine Auswahl der konkreten InterviewpartnerInnen erfolgte im Laufe der durchgeführten Literaturrecherche. Nach dieser Analyse, Recherche und Zusammenschau der wesentlichen Erkenntnisse aus Literatur und Lehre werden aus den ExpertInneninterviews weiters Schlussfolgerungen für die mögliche Einführung der verpflichtenden Verwendung der mobilen Applikation des Österreichischen Roten Kreuzes gezogen. Einerseits werden die politischen Beweggründe zur Bewerbung der App, andererseits die der Wirtschaft für deren Verwendung dargestellt. Insbesondere für Letztere könnte die Applikation im Hinblick auf das Offen-Halten der Betriebe einen Teil einer digitalen Lösung darstellen. Rechtswissenschaftliche ExpertInnen haben Einblicke in die Möglichkeiten oder Grenzen der Einführung der verpflichtenden Verwendung der Applikation gegeben. Gegensätze ausfindig zu machen, könnte in weiterer Folge helfen, Lösungsansätze für die Weiterentwicklung der raschen Kontaktnachverfolgung zu finden. The Stopp-Corona-App of the Austrian Red Cross as an example will show the possible contradiction between digitization and law and how contradictions can be resolved. Furthermore, the possible use of the app in Austria will be presented. This mobile application is intended to help with the contact tracing of possible SARS-CoV-2 infected human beings, since relevant contacts can be saved automatically and thus informed more quickly ("contact diary"). Against this epidemiologically sensitive background, the following research questions arise: RQ 1: Which factors promoting and inhibiting data protection law exist in the development and use of the Stopp-Corona-App of the Austrian Red Cross? RQ 2: Which (in particular legal, technical and legal sociological) limits are set for such an application? RQ 3: To what extent is it possible to make the use the Stopp-Corona-App mandatory, and what should be considered when introducing mandatory use in Austria? At the beginning of the present work the author explains the current state of research by means of a comparative literature search in the context of a specialist literature review, whereby legal dogmatic methods are applied. The literature already available on the topic is being analyzed and critically interpreted. Furthermore, based on discussions with experts in the fields of data protection, data security and digitization, their exclusive, detailed, and comprehensive knowledge base is the basis for empirical research. Their problem-solving skills have been integrated. The methodological decision fell on qualitative research in the form of expert interviews by means of topic analysis according to Froschauer/Lueger (2020). A selection of specific interview partners was made during further literature research. After this analysis, research, and synopsis of the essential findings from the literature and teaching, conclusions could also be drawn from the expert interviews for the possible introduction of the mandatory use of the mobile application of the Austrian Red Cross. On the one hand, the political motives for promoting the app, on the other hand, those of the economy for using it are presented. Especially, the latter could represent part of a digital solution in keeping the businesses open. Law experts gave insights into the possibilities or limits of the introduction of the mandatory use of the application. Finding opposites could help to find solutions for the further development of rapid contact tracking. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2021