Der menschliche Intestinaltrakt ist ein komplexes und vielfältiges Ökosystem, das auf der einzigartigen Interaktion zwischen dem Wirt und der bakteriellen Mikroflora beruht. Die Bakterienoberfläche dient dabei als Grenzfläche, an der sich ein dynamischer Austausch vollzieht; ein Vorgang der für das Leben beider Symbionten von besonderer Bedeutung ist. Der kommensale Mikroorganismus Bacteroides fragilis synthetisiert mindestens acht verschiedene Kapselpolysaccharide sowie eine Vielzahl weiterer immunogener Oberflächenmoleküle. Das Bakterium ist in der Lage, die Expression seiner Oberflächenmoleküle an- und auszuschalten, indem es beweglichen DNA-Segmente, welche die für die Expression notwendigen Promotoren enthalten, reversibel invertiert. Diese Arbeit beschreibt die Entdeckung endogener DNA-Inversionsfaktoren, durch die der Mikroorganismus die immunogene Architektur seiner Oberfläche aktiv moduliert. DNA-Invertasen der Familie sequenzspezifischer Serin-Rekombinasen sind typischerweise auf importierten DNA-Elementen wie Phagen oder Plasmiden kodiert und wirken lokal an einer einzelnen Region des importierten Elements. Im Gegensatz dazu legen die strenge Konservierung der Rekombinasen im Genom von Bacteroides fragilis sowie die übergeordnete Natur des Regulationsmechanismus nahe, daß es sich hier um eine evolutionär alte Form bakterieller Oberflächenadaption an das wechselnde intestinale Milieu des Wirts handelt. The human intestine represents a complex and diverse ecosystem, consisting of unique interactions between the host and microbial residents. The bacterial surface serves as an interface that promotes this dynamic exchange, a process essential to the biology of both symbionts. The commensal microorganism, Bacteroides fragilis, produces at least eight distinct capsular polysaccharides as well as a wide array of other distinct surface molecules. The bacterium is able to regulate the expression of its surface molecules in an on-off manner by the reversible inversion of DNA segments containing the promoters for their expression. Here we demonstrate that the organism utilises an endogenous DNA inversion factor to globally modulate its surface architecture. DNA invertases of the serin site-specific recombinase family are typically encoded by imported elements such as phage or plasmids, and act locally on a single region of the imported element. In contrast, the conservation and unique global regulatory nature of the process in Bacteroides fragilis suggests an evolutionary ancient mechanism for surface adaptation to the changing intestinal milieu during commensalism.