1. Applikation intrabronchialer Ventile zur Behandlung der persistierenden bronchopleuralen Fistel nach komplikativem Pleuraempyem mit Lungendestruktion
- Author
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J Reichelt, A Akil, Michael Semik, Ilias Karfis, S Freermann, and Stefan Fischer
- Subjects
Gynecology ,03 medical and health sciences ,medicine.medical_specialty ,0302 clinical medicine ,High risk patients ,030228 respiratory system ,business.industry ,Bronchopleural fistula ,medicine ,Surgery ,030204 cardiovascular system & hematology ,medicine.disease ,business - Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Die chirurgische Therapie persistierender bronchopleuraler Fisteln (BPF) kann sich insbesondere aufgrund von rezidivierenden Infekten langwierig gestalten. Als Alternative zur chirurgischen Versorgung steht die intrabronchiale Ventilimplantation zur Verfügung. Hier werden unsere Erfahrungen mit dem Einsatz intrabronchialer Ventilen bei Hochrisikopatienten mit persistierender BPF dargestellt. Material und Methoden Von April 2015 bis März 2017 wurden bei insgesamt 8 Patienten (n = 4 weiblich) mit komplikativem Pleuraempyem und begleitender Lungendestruktion, die eine persistierende BPF entwickelt hatten, intrabronchiale Ventile eingebracht. Die persistierende BPF konnte sowohl bronchoskopisch als auch CT-grafisch dargestellt werden. Die Ventile wurden via flexibler Bronchoskopie eingebracht. Bei n = 6 Patienten wurde aufgrund wiederholter Keimnachweise und persistierenden Infekten ein temporäres Thorakostoma angelegt. Ergebnisse Das mittlere Alter betrug 61 Jahre (45 – 85 Jahre). In allen Fällen konnte die BPF mit intrabronchialen Ventilen okkludiert werden. Nach erfolgreicher Infektsanierung wurden alle Thorakostomata verschlossen. Bei 1 Patientin musste eine Thorakoplastik durchgeführt werden. Zur Therapie der persistierenden BPFs wurden durchschnittlich n = 3 Ventile platziert (1 – 4 Ventile). Bei allen Patienten verlief die Ventilplatzierung komplikationsfrei. Thoraxdrainagen konnten bei ausbleibender Luftfistelung und radiologisch kompletter Entfaltung der Lunge nach durchschnittlich 7 Tagen (3 – 15 Tagen) entfernt werden. Der mittlere Krankenhausaufenthalt nach Ventilimplantation lag bei 10 Tagen (5 – 20 Tagen). Komplikationen traten auch in der Nachbeobachtung nicht auf. Bei 2 Patienten wurden die Ventile bereits nach 6 Monaten entfernt. Die nachfolgenden Kontrollen zeigten weiterhin eine komplette Entfaltung der Lunge. Alle Patienten leben bis dato. Schlussfolgerung Die intrabronchiale Ventilimplantation ist ein sicheres und wirksames Verfahren zur Behandlung von Patienten mit persistierender BPF auf dem Boden von rezidivierenden thorakalen Infekten mit begleitender Lungendestruktion. Insbesondere bei Patienten mit hohem operativem Risiko kann diese Therapie als Alternative zur chirurgischen Intervention mehr in Betracht gezogen werden.
- Published
- 2018
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