1. Einfluss einer spontan bakteriellen Peritonitis, nosokomialer Infektionen und eines akut auf chronischen Leberversagens auf die Behandlungserlöse bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose in Deutschland
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Marie Schultalbers, Abdul-Rahman Kabbani, Jona T. Stahmeyer, TL Tergast, Benjamin Maasoumy, Markus Cornberg, Michael P. Manns, H Becker, and Markus Kimmann
- Subjects
Gynecology ,03 medical and health sciences ,medicine.medical_specialty ,0302 clinical medicine ,business.industry ,030220 oncology & carcinogenesis ,Gastroenterology ,Medicine ,030211 gastroenterology & hepatology ,Acute on chronic liver failure ,Treatment costs ,business - Abstract
Zusammenfassung Einleitung Die ökonomischen Einflüsse einer spontan bakteriellen Peritonitis (SBP), nosokomialer Infektionen (nosInf) und eines akut auf chronischen Leberversagens (ACLF) sind bislang wenig untersucht. Wir analysierten die Einflüsse dieser Komplikationen auf die Behandlungserlöse von hospitalisierten Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose. Methodik 371 hospitalisierte, konsekutive Patienten mit Leberzirrhose und aszitischer Dekompensation, die zwischen 2012 und 2016 eine Parazentese erhielten, wurden retrospektiv eingeschlossen. DRG (Diagnosebezogene Fallgruppen), ZE/NUB (Zusatzentgelte/Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden), Medikamentenkosten, Krankenhausverweildauer, therapeutische und klinische Leistungen (u. a. Dialyse, hochaufwendige Pflege) wurden für die Auswertung berücksichtigt. Ausschlusskriterien waren u. a. ein malignes Grundleiden, eine Organtransplantation sowie fehlende Abrechnungsdaten. Ergebnisse Die Gesamterlöse (DRG + ZE/NUB) waren im Fall einer nosInf deutlich höher (10.653 € vs. 5.611 €; p Schlussfolgerung Bei dekompensierter Leberzirrhose führt das Auftreten einer SBP, nosokomialer Infektionen und/oder eines ACLF zu einer signifikanten Erhöhung des Behandlungsaufwands, der Erlöse und der Krankenhausverweildauer. Die dazu im Widerspruch stehenden numerisch niedrigeren Erlöse/Tag bei wesentlich höherer Zahl erbrachter Leistungen weisen möglicherweise darauf hin, dass diese Komplikationen im deutschen DRG-System zurzeit nicht ausreichend berücksichtigt werden.
- Published
- 2020