1. Zur Prognose des Prostata-Karzinoms Behandlungsvergleiche
- Author
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K. Ruile, J. Wildberger, and P. Breitwieser
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,Urology ,medicine ,business - Abstract
Es wurde dem Schicksal von 176 Kranken mit histologisch gesichertem Prostata-karzinom aus 15 Jahrgangen nachgeforscht. Zum Zeitpunkt der Untersuchung lebten noch 64, 104 Kranke waren verstorben, 8mal liess sich das Schicksal der Kranken nicht verfolgen. Bei der Aufschlusselung der 104 Verstorbenen nach verschiedenen Therapiegruppen ergab sich, dass die hochste Lebenserwartung solche Patienten erreichten, die weder einer Behandlung mit weiblichen Hormonen noch einer Prostatektomie zugefuhrt wurden. Nach 5jahriger Beobachtungszeit von der Entdeckung der Krankheit an gerechnet lebten noch 21,2% der weder mit Hormonen noch Prostatektomie Behandelten, 16,7% der Prostatektomierten und 10,9% der mit Ostrogenen regelmassig Behandelten. Die graphische Darstellung der Uberlebenszeiten bei verschiedenen Therapiegrup-pen fuhrte zu ahnlichen Ergebnissen, wie sie die Veterans Administration Cooperative Urological Research Group 1967 publizierte. Eine Behandlung des Prostatakarzinoms mit weiblichen Hormonen in der heute ublichen Form und Dosierung scheint danach die Uberlebenszeiten und Lebenserwartungen im Vergleich zu Unbehandelten nicht zu verbessern, eher im Gegenteil zu verschlechtern. Es wird aus diesen Ergebnissen gefolgert, dass eine routinemassige gegengeschlechtliche Hormontherapie usque ad finem nicht mehr in alien Fallen angebracht zu sein scheint. Nach den neuesten Untersuchungsergebnissen amerikanischer Forscher [15] ist eine Hormontherapie in den ersten beiden Stadien der Erkrankung nicht mehr ange-zeigt. Erst im dritten Stadium der Erkrankung sollte die Hormontherapie in der niedrigen Dosierung von 0,2 mg Diathylstilboestrol taglich zum Einsatz kommen, im 4. Stadium empfiehlt sich eine Erhohung auf 1 mg Diathylstilboestrol pro Tag. Beim Persistieren von Beschwerden kann allerdings – trotz der Gefahr einer therapeutisch bedingt verringerten Lebenserwartung – eine Dosiserhohung erforderlich werden.
- Published
- 1970
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