1. Strahlentherapie benigner Erkrankungen: Morbus Peyronie
- Author
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Nils Cordes, Hermann-Josef Vogt, Heidelore Hofmann, Johannes Ring, Frank-Michael Köhn, Christian Uebler, and Viktor Meineke
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,medicine.medical_treatment ,Treatment outcome ,Follow up studies ,Surgery ,Radiation therapy ,Peyronie disease ,Oncology ,Penile Diseases ,medicine ,Radiology, Nuclear Medicine and imaging ,business - Abstract
Die Induratio penis plastica (IPP) oder der so genannte Morbus Peyronie ist eine fur den Patienten sehr belastende Erkrankung, die durch die Leitsymptome Induration, Deviation und Schmerz gekennzeichnet ist. Die Atiologie dieser fibrosierenden, Plaque bildenden Erkrankung und die strahlenbiologische Wirkung der Bestrahlung sind bis heute in weiten Teilen ungeklart. Patienten und Methoden: Die dargestellten Untersuchungsergebnisse beziehen sich auf die Daten einer univarianten, retrospektiven Untersuchung von 67 Patienten, die in der Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Technischen Universitat Munchen im Zeitraum von 1990 bis 1995 wegen einer IPP mit Rontgenweichstrahlen behandelt worden sind. Ziel der Untersuchung war es zu ermitteln, inwieweit durch die Rontgenweichstrahlentherapie ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert und die Schmerzsymptomatik abgebaut werden konnte. Ergebnisse: Bei 58 von 67 der untersuchten Patienten (86,6%) konnte ein Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden, 25 von 67 Patienten (37,3%) klagten vor der Therapie uber Schmerzen, zumeist bei der Erektion. Diese Schmerzsymptomatik besserte sich meist vollstandig bei 21 Patienten (84% der Schmerzpatienten). Eine komplette oder partielle Auflosung der Induration war bei 41 von 70 Indurationen (58,6%) feststellbar. Bei 23 von 60 Patienten (38,3%) kam es zu einer Besserung bzw. vollstandigen Ruckbildung der Deviation. Es konnte gezeigt werden, dass der Therapieerfolg signifikant mit kurzerer Anamnesedauer (p < 0,05), geringer Plaquegrose (p < 0,025) und tendenziell niedrigerem Alter des Patienten korreliert. Schlussfolgerung: Die Behandlung eines Morbus Peyronie mithilfe der Rontgenweichstrahlentherapie stellt eine auserst wirksame und zugleich nebenwirkungsarme Therapieform dar.
- Published
- 2003
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