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Wenn ein Physiker 68 Jahre lang — seit seiner Studienzeit bis heute — in Berlin gelebt und in seinen empfanglichsten Jahren die „Goldenen Jahre” der Berliner Physik in nahem Kontakt mit den grosen Forschern jener Zeit erlebt hat, so hat er viel zu erzahlen. Deshalb haben wir den Autor, den langjahrigen Berater der Phys. Blatter, der am 3. Marz seinen 90sten Geburtstag feiern konnte (Phys. Bl. 28, 97, 1972) gebeten, uber die rund sieben Jahrzehnte seiner Arbeit in Berlin zu berichten. Er ist mit einigem Zogern unserer Bitte, die auch fur viele seiner fruheren Schuler und Kollegen gestellt wurde, gefolgt. Es ist eine „Plauderei” geworden, in der historisch Wichtiges mit Anekdotenhaftem gemischt ist und in der einer unserer altesten deutschen Physiker ein lebendiges Bild einer der jungen Physikergenerationen kaum mehr bekannten Welt gezeichnet hat. Herausgeber und Schriftleitung danken ihrem treuen Freund herzlich, das er sich in seinem Alter von 90 Jahren zu der Niederschrift entschlossen hat.

Aus der Wochenzeitung “Das Reich” vom 10. Oktober 1943 sei anschliesend ein etwa auf ein Drittel gekurzter Beitrag von Prof. Westphal wiedergegeben, der sich als Lehrer an der Berliner Technischen Hochschule durch die Leitung des Physikalischen Praktikums, durch sein Lehrbuch uber Physik, aber auch durch sonstige jahrelange Bemuhungen um den Nachwuchs grose Verdienste erworben hat und an den Generationen von Ingenieuren denken, wenn sie sich ihres Studiums an der Berliner Technischen Hochschule erinnern. — Der Bericht scheint dem Herausgeber eine wertvolle Erganzung der ubrigen Beitrage zu sein. In dem Aufsatz von Westphal handelt es sich um die heutigen Probleme der Physik. Es sind noch Schlachten, die an der Front der Physik geschlagen werden und deren Ausgang noch ungewis ist. Doch schon ahnt man auch hier technische Moglichkeiten: Bei der Kernphysik ist es die Erschliesung der ungeheuren in den Kernen gebundenen Energiemengen, die zwar nicht den von Erkenntnisdrang getriebenen Physiker zu seiner Arbeit Veranlast, ihm jedoch eines Tages als Frucht seiner Forschungsarbeit in den Schos fallen kann. Bei der Supraleitung deutet der Autor selbst gewisse Moglichkeiten mit den Worten an: “Welche umwalzende Wirkung wurde es fur die Elektrotechnik haben, wenn man eines Tages Stoffe fande, die schon bei, gewohnlicher Temperatur supraleitend sind!”