Im Rahmen einer biomechanischen Studie an Schweineschultern wurde an verschiedenen Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette die Elongation unter zyklischer Belastung mittels Radiostereometrieanalyse (RSA) in 3 Ebenen (dorsoventral, kraniokaudal, mediolateral) bestimmt. Die Infraspinatussehne und der Humeruskopf wurden dafur mit Tantalumkugeln markiert und in einem speziellen Kalibrierungskafig platziert, in dem die RSA-Messungen mittels 2 mobilen Rontgenapparaten, welche in 2 Ebenen simultan auslosen, erfolgten. Die markierten Sehnen wurden zunachst fur 50 Zyklen mit 20 N belastet. Danach erfolgten die Ablosung der Sehnen nach Standardschema und die Refixation mittels verschiedener „single-row“ und „double-row“ -Rekonstruktionen. Die rekonstruierten Sehnen wurden mit 40, 60, 80 und 100 N fur jeweils 50 Zyklen belastet. Die ermittelte Elongation der RSA wurde mit der gemessenen Elongation mittels Video-Extensometer, welches fur die kraniokaudale Ebene als Referenzmethode diente, verglichen. Die zyklische Belastung der intakten Sehnen zeigte mit der RSA-Messung eine durchschnittliche Dislokation von 0,06±0,08 mm in der x-Ebene, 0,16±0,18 mm in der y-Ebene und 0,19±0,28 mm in der z-Ebene. Hochsignifikante Unterschiede wurden in der kraniokaudalen Ebene zwischen den getesteten Fixierungen bei 40, 60, 80 und 100 N gefunden (p 0,05). Die Messung der Elongation mittels RSA in der kraniokaudalen Ebene zeigte im Vergleich mit den Messungen des Video-Extensometers eine hohe Korrelation im Korrelationskoeffizient nach Pearson (r=0,87). Die Radiostereometrieanalyse ist eine exzellente Methode zur Messung der Elongation unter zyklischer Belastung von Rotatorenmanschettenrekonstruktionen. Im Vergleich zum Video-Extensometer erfolgt die Messung in 3 Ebenen, was eine zusatzliche Aussage bezuglich der Auswirkungen der Scherkrafte auf die getestete Fixierung ermoglicht.