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Die im Handel befindlichen Praparate des Hypophysenvorderlappens wurden daraufhin untersucht: 1. an infantilen weiblichen Ratten im Ovarium Follikelwachstum, Follikelreifung und Bildung von Corpora lutea hervorzurufen und 2. am eierlegenden Huhn die Ovulation zu hemmen. Alle untersuchten Praparate waren in Mengen bis zu 6,0 ccm pro Versuchstier unwirksam. Das Praparat «Glandularteil der Hypophyse» zeigt Spuren einer Wirkung, 1,0 ccm entspricht aber noch nicht dem sechsten Teil einer Ratteneinheit. Fast alle Praparate senken den Blutdruck der Katze, eine Wirkung, die den wirksamen wasserigen Auszugen aus frischen Hypophysenvorderlappen fehlt. Der groste Teil der Praparate war eiweisfrei.

1. In der Mistel lassen sich zwei verschiedene pharmakologisch wirksame Stoffe nachweisen: ein herzwirksamer und ein blutdruckwirksamer Stoff. 2. Der Mistelherzstoff ist in den bekannten organischen Losungsmitteln nicht loslich. Er ist loslich in Wasser und Eisessig. 3. Das blutdruckwirksame Prinzip ist in Wasser, Alkohol, Aceton, wasserigem Ather und Eisessig loslich. 4. Beide Stoffe sind stabil in saurer Losung und empfindlich gegen Alkali. 5. Der Herzstoff last sich mittels Benzol aus Eisessig ausfallen und anreichern. Der blutdruckwirksame Stoff bleibt grostenteils in der Eisessig-Benzolrestlosung; diese Losung ist frei von Herzwirkung. 6. Der durch Fallung mit Benzol aus Eisessig gewonnene Herzstoff last sich durch Waschen mit Methanol von den letzten Resten des blutdruckwirksamen Stoffes befreien.

Die Injektion von Hypophysenvorderlappenpulver bewirkt bei jungen Meerschweinchen und Hunden eine spezifische Veranderung der Schilddruse. Diese ausert sich im wesentlichen in Epithelwucherung, Vakuolenbildung und Schwinden des farbbaren Kolloids. Bei peroraler Zufuhr von Vorderlappen bleibt die Schilddruse unverandert. Die Schilddrusenwirkung tritt unabhangig von der Sexualwirkung auf. Ein Einflus der aus Gravidenharn hergestellten Praparate auf die Schilddruse des Meerschweinchens konnte nicht festgestellt werden.