1. Tubul�rer Phosphattransport nach erfolgreicher Nierentransplantation
- Author
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Stummvoll Hk, Josef Kovarik, Helmut Graf, Wolf A, and Pinggera Wf
- Subjects
Gynecology ,Transplantation ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,Drug Discovery ,medicine ,Molecular Medicine ,General Medicine ,medicine.disease ,business ,Genetics (clinical) ,Kidney transplantation - Abstract
Storungen der Phosphathomoostase werden nahezu obligat bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz beobachtet. Sie bestehen in einer Hyperphosphatamie, extraossaren Verkalkungen, sekundarem Hyperparathyreoidismus und gestortem Vitamin D-Metabolismus. Nach erfolgreicher Nierentransplantation soll es zu einer raschen Normalisierung des gestorten Phosphatstoffwechsels kommen. Trotzdem findet sich manchmal ein renaler Phosphatverlust in der fruhen postoperativen Phase. Ziel dieser Untersuchung war es, den tubularen Phosphattransport der transplantierten Niere bei 42 Patienten mit guter und stabiler Transplantatfunktion zu untersuchen (Serum-Kreatinin (Cr) 6 Monate). Calcium (Ca), anorganischer Phosphor (P) und Kreatinin wurden im Plasma und Harn gemessen, die maximale tubulare Phosphatruckresorptionsrate (Phosphat-threshold, TmP/GFR) unter Verwendung von Walton und Bijvoet's Normogramm [21] errechnet; das immunreaktive Parathormon wurde mittels einem gegen das C-regionale Ende des Parathormonmolekuls reagierenden Antikorper bestimmt. Nur 8 Patienten (19%) zeigten einen normalen renalen Phosphatstoffwechsel, definiert durch normalen Plasma-Phosphorspiegel, normale TmP/GFR und normales iPTH. 34 Patienten (81%) hatten eine erniedrigte TmP/GFR. Dieser renale Phosphatverlust war bei 15 Patienten mit einem persistierenden Hyperparathy-reoidismus vergesellschaftet, wobei bei 4 Patienten zusatzlich eine Hypophosphatamie und Hypercalcamie bestand. Die verbleibenden 19 Patienten wiesen einen von der Epithelkorperchenfunktion unabhangigen renalen Phosphatverlust auf, welcher durch eine verminderte TmP/GFR bei normaler Parathormonkonzentration definiert wurde. In dieser Patientengruppe wiesen 9 Patienten einen zur Hypophosphatamie fuhrenden dekompensierten renalen Phosphatverlust auf. Die Resultate zeigen einen hohen Prozentsatz von Storungen des Phosphatstoffwechsels nach erfolgreicher Nierentransplantation mit guter und stabiler Transplantatfunktion auf. Um der Entstehung einer Osteomalazie und anderen Zeichen des Phosphatdepletionssyndroms vorzubeugen, steht die Erhohung des Plasma-Phosphats durch Supprimierung der Parathormonsekretion bei der Patientengruppe mit dem parathormonabhangigen renalen Phosphatverlust (aktive Vitamin-D-Metabolite, Parathyreoidektomie) bzw. ausreichende Phosphatsupplementation (Phosphor oral und/oder gleichfalls aktive Vitamin D-Metabolite) bei der anderen Patientengruppe im Mittelpunkt des therapeutischen Interesses.
- Published
- 1980
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