Hintergrund: Um künftig trotz wachsendem Anteil an Pflegebedürftigen und Pflegefachkräftemangel eine pflegerischeVersorgung zu gewährleisten, werden vor allem im ambulanten Pflegesektor technische Assistenzsysteme (TAS) zur Unterstützung und Überwachung zu Pflegender eingesetzt. Diese Studie sollte Hinweise zu Tage fördern, warum TAS aus Sicht von Einrichtungsleitungen trotz wachsender Angebote und Akzeptanz in der Bevölkerung in bundesdeutschen Pflegeheimen selten zum Einsatz kommen. Methode: Im Rahmen der qualitativen deskriptiv‐explorativen Studie wurden, als Entscheidungsträger für Innovationsprozesse geltende, Einrichtungsleitungen um Experteninterviews gebeten, die mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Ergebnis: Aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg‐Vorpommern beteiligten sich 12 Einrichtungsleitungen, die in Teilen TAS bereits einsetzten. Sie explizierten überwiegend ihre eigene Zurückhaltung und ihre moralischen Bedenken sowie die Aversion insbesondere ihrer älteren Mitarbeiter gegenüber TAS. Dies und die hohen Kosten würden den Einzug von TAS in Pflegeheimen aktuell bremsen. Andererseits würden Angehörige heute schon und zukünftig auch die Pflegenden,der Wettbewerb um Pflegefachkräfte und die Pflegewissenschaft TAS zur Bewohnersicherheit und zur Arbeitserleichterung einfordern. Schlussfolgerung: Um TAS in Pflegeheimen zu etablieren, erwarteten die Interviewten eine suffiziente Beratung und Partizipation der Einrichtungsleitungen, von Seiten der Industrie, eine entsprechende Qualifizierung der künftigen Pflegenden und eine aktivere Beteiligung der Pflegewissenschaft.