1. Allgemeine Gynäkologie. Schwangerschaftsassoziierte Lebererkrankungen: ein Überblick
- Author
-
Christina Stern and Barbara Pertl
- Subjects
Maternity and Midwifery ,Obstetrics and Gynecology - Abstract
Wahrend einer gesunden Schwangerschaft andern sich die leberspezifischen Laborparameter (Transaminasen, γ-Glutamyltransferase, Bilirubin, Gallensauren, Cholinesterase, alkalische Phosphatase, Albumin, Prothrombinzeit) nicht. Lediglich die Albuminkonzentration im Serum fallt aufgrund des erhohten Blutvolumens (Normwert in der Schwangerschaft: 2,3–4,2 g/dl; Nadir im 3. Trimenon), und die Konzentration der alkalischen Phosphatase steigt, da mit der Plazenta ein zusatzlicher Produktionsort hinzukommt (Normwert in der Schwangerschaft: 38–229 U/l; Hochstwert im 3. Trimenon). Pathologische Veranderungen der Leberparameter finden sich in ca. 3–5 % aller Schwangerschaften. Zugrundeliegende Ursachen sind schwangerschaftsspezifische bzw. zufallig wahrend der Schwangerschaft erstmals aufgetretene oder vorbestehende Lebererkrankungen. Schwere Verlaufe sind selten, zeigen jedoch eine hohe Morbiditat und Mortalitat fur Mutter und Kind. Als schwangerschaftsspezifisch werden die Hyperemesis gravidarum (HG), die intrahepatische Cholestase (ICP), die akute Fettleber (AFLP) und eine Leberbeteiligung im Rahmen der Praeklampsie (P), Eklampsie (E) oder des HELLP-Syndroms definiert, mit z. T. trimesterspezifisch gehauftem Auftreten ( Tab. 1 ). Frauen mit einer Lebererkrankung in der Schwangerschaft bedurfen einer individuellen, spezialisierten und multidisziplinaren Betreuung in der Schwangerschaft und im Wochenbett.
- Published
- 2012
- Full Text
- View/download PDF